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Rezension ,,Giftiges Erbe"

Huhu meine Lieben,

 

heute habe ich wieder ein tolles Buch von der lieben Simone für euch :) Nach ihrem letzten Knüller geht es jetzt wieder etwas ruhiger zur Sache, zumindest was das Gemetzel betrifft.

 

Vorab einige Fakten zum Buch:

Autor: Simone Trojahn

Seitenanzahl: 219 Seiten

Verlag: Redrum Books

Erscheinungsdatum: 13. Februar 2020

 

Worum geht es?

Fühlt sich dein Leben manchmal dünn und zerbrechlich an? Hast du Angst davor, alles zu verlieren, was dir lieb ist?

Dem achtzehnjährigen Finn Steinborn fehlt es scheinbar an nichts. Er kommt aus einer reichen Familie, ist allseits beliebt und gut in der Schule. Seine Mutter hat immer für sein Wohlergehen gesorgt und sein Stiefvater Lars liebt ihn wie einen eigenen Sohn.
Niemand ahnt etwas von Finns dunkler Seite.
Warum bereitet ihm der Tod anderer Lustgewinn und woher kommt seine Abneigung gegen ältere Menschen? Finn ist es egal. Widerstandslos gibt er sich seinen Dämonen hin – bis er einem alten Mann begegnet, dessen Parfum schreckliche Erinnerungen an Finns frühe Kindheit und sein giftiges Erbe weckt …

Zeitgleich kämpft Lars gegen die Nachwirkungen eines Herzinfarktes und die daraus resultierenden Familienprobleme. Er hat keine Ahnung, dass der unausweichliche Niedergang seiner Liebsten längst im Gange ist und welcher Albtraum ihnen noch bevorsteht …

 

Mein Eindruck:

Mir gefiel das Buch prinzipiell sehr gut, auch wenn es im Vergleich zu anderen Werken nicht mit der Brutalität, der Anzahl von Toten oder blutigen Auseinandersetzungen mithalten konnte. Vermutlich liegt aber die Messlatte gerade sehr hoch oben, nachdem ich zuletzt Schaffenskrise von der Autorin gelesen habe. Die Story an sich kam mir etwas bekannt vor, da die Autorin oftmals über Missbrauch, Kindheitstraumen oder Familiendramen schreibt. Stellenweise fand ich die Erzählung leider etwas langatmig, hier hätte man sicher den Fokus mehr auf Finn und seine Vorlieben legen können, bevor man Lars in den Mittelpunkt rückte, das ist aber nur eine persönliche Meinung. Hierbei handelt es sich aber um Kritik auf hohem Niveau, da mir die Geschichte rund um Finn und seiner Familie sehr nahe gegangen ist und mich mitreißen konnte.

 

Finn ist ein Teenager den es an nichts mangelt und dennoch könnte er nicht behaupten, wunschlos glücklich zu sein. Doch was ist Glück überhaupt und wie viel davon kann man für sich beanspruchen, bevor die nächste Pechsträhne einem alles verdirbt? Finn bewegt sich auf einem schmalen Grad zwischen Fassade und Irrsinn. Er hegt eine extreme Abneigung gegen ältere Menschen und kann sich bis zu einem bestimmten Ereignis nicht erklären, woher dieser Hass kommt. Neben Finn lernen wir auch noch den Rest der Familie kennen, seine Mutter Caro, seinen Stiefvater Lars und seine kleine Schwester Luisa. Während der Schein einer perfekten Familie nach außen für lange Zeit aufrecht gehalten werden kann, hat sich still und heimlich bereits der Untergang eingeschlichen. Ein Geheimnis aus Finn's Kindheit, bringt einen Stein ins rollen, den niemand aufhalten kann.

 

Die Charaktere waren alle durchwegs glaubwürdig und sympathisch gestaltet und man konnte mit ihnen mitleiden. Das Geheimnis das Finn und seine Mutter Caro umgibt ist einfach entsetzlich und man glaubt es kaum, wie groß die Macht der Verdrängung ist. Der Spruch: ,,Nichts ist so wie es scheint" trifft auf diese Geschichte zu 100% zu. Man weiß oft nicht was in den einzelnen Menschen vorgeht und wie sie mit offensichtlichen Problemen umgehen könnten, wenn sie diese nur zulassen und erkennen würden. Mir gefiel es sehr gut die Familie kennenzulernen und begeleiten zu dürfen, in all ihren Höhen und Tiefen. Gegen Ende als die Lage sich zuspitzte, wendete sich das Blatt nochmal und ich konnte es kaum glauben, wie die Story ausging. Eigentlich war ich mir ziemlich sicher zu wissen, wie die Geschichte ausgehen wird, doch weit daneben. Ich bin immer noch begeistert von diesem grandiosen Ende, ich hätte mir kein besseres vorstellen können.

 

Ein Zitat aus diesem Buch hat mir besonders gut gefallen und ich finde die Stimmung wird hier perfekt getroffen: ,,Leider waren die Menschen nicht auf der Welt, um Glück zu haben. Es ging darum, das gesamte Spektrum zu erleben. Von der blendenden Helligkeit bis zur schwärzesten Dunkelheit".

 

Doch genug geredet, ihr müsst einfach selbst beurteilen ob das Buch euren Nerv trifft oder nicht. Also worauf wartet ihr noch? Lasst euch ins Dunkle führen und begeleitet Finn in die düsteren Abgründe seiner Seele ;)

 

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