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Rezension ,,Exit this City"

Huhu meine Lieben,

 

über NetgalleyDe und dem Fischer Tor Verlag habe ich dieses Buch von Lisa-Marie Reuter lesen dürfen.

 

Vorab einige Fakten zum Buch:

Autorin: Lisa-Marie Reuter

Verlag: Fischer Tor

Seitenanzahl: 432 Seiten

Erscheinungsdatum: 24. Februar 2021

 

Worum geht es?

Climate Fiction aus Deutschland: »Exit This City« ist ein Science-Fiction-Thriller über die Zukunft der Ernährung.


Deutschland im Jahr 2158: Auf den Reisplantagen des verarmten Agrarlands braut sich eine Rebellion zusammen. Genmanipulierte Bienen sollen die Felderträge steigern, doch ihr Stich ist tödlich. Tausende Menschen wurden mit dem Gift infiziert, alle starben – bis auf die charismatische Veeru, die seitdem wie eine Göttin verehrt wird. Die Plantagenarbeiter folgen ihr auf einem Feldzug gegen die Landbesitzer. Ihr Ziel ist die Europazentrale des skrupellosen Konzerns FinalFood Inc. Doch Veerus wahre Absichten bleiben dunkel, und vieles deutet darauf hin, dass sie insgeheim ihre eigenen Pläne verfolgt.


Am anderen Ende der Welt irrt Marti ohne Erinnerung durch Delhi. Er ist allein und er wird verfolgt. Als ein radioaktiv verseuchter Staubsturm Kurs auf die Millionenmetroploe hält, gibt es für die Bevölkerung nur noch eines: Raus aus der Stadt! Doch Marti kann erst fliehen, wenn er weiß, warum es die unbekannten Feinde auf ihn abgesehen haben. Seine Suche nach der Wahrheit führt ihn mitten hinein in die Machenschaften eines Konzerns, der in Deutschland ein skrupelloses Spiel um Macht und Einfluss spielt.

 

Mein Eindruck:

Ich muss gestehen, der Einstieg in das Buch fiel mir äußerst schwer. Wir lernen viele neue Protagonisten, Begriffe, sowie Gegebenheiten kennen und das ohne nähere Erläuterungen. Ich weiß das es viele Leser gibt, die sich erst nach und nach überraschen lassen möchten, aber in meinen Augen war diese Welt zu komplex, als das ich diese Vorgehensweise gewählt hätte. Auch der indische Touch welcher zwar sehr interessant war, machte das Vorhaben in das Buch rein zu finden nicht unbedingt leichter. So habe ich einfach weiter gelesen in der Hoffnung, irgendwann zumindest einen groben Überblick zu erhalten, was mir dann auch ca. nach einem Viertel des Buches gelungen ist.

 

Die Thematik an sich ist äußerst interessant, da es um eine Rebellion geht, welche aufgrund einer tödlichen Gefahr ausgelöst wurde. Die Plantagenarbeiter wurden einer genmanipulierten Biene ausgeliefert um die Erträge zu steigern, deren Stich jedoch tödlich ist. Ohne Rücksicht auf Verluste und vor allem ohne Skrupel, agiert der Konzern FinalFood um seine Mitarbeiter auszunutzen. Diese ,,fiktive" Geschichte erinnert mich sehr an unsere aktuellen Probleme, daher empfand ich sie als äußerst gesellschaftskritisch und gut umgesetzt. Jeder ist sich selbst der Nächste, insbesondere wenn es um Geld und Macht geht. Das viele Menschen für das Wohl einiger Weniger sterben müssen ist zwar nichts Neues, aber die Autorin beweist in dieser Hinsicht äußerst viel Kreativität und Geschick.

 

Wir sind von Anfang an bei dieser Revolution dabei und begleiten Paksha auf ihrem Weg. Dabei lernen wir viele weitere tolle Charaktere kennen und lieben. Ihr Weg in eine bessere Welt ist von Verlusten und Entbehrungen gezeichnet, wird jedoch von Mut, Leidenschaft und einem unbändigen Gemeinschaftsgefühl unterstützt. Wenn man in die Story erstmal rein gefunden hat, erschließen sich viele unterschiedliche Emotionen und Situationen, welche äußerst spannend und mitreißend beschrieben wurden. Es war wirklich eine wundervolle Geschichte, die viele Facetten bietet und dieses Buch somit zu einem außergewöhnlichen Ereignis machten.

 

Neben diesem Handlungsstrang begleiten wir Marti in Delhi. Er ist ein sehr seltsamer Charakter, von dem ich zuerst nicht wusste, was ich vom ihm halten soll. Wenn ihr ihn näher kennenlernt, werdet ihr sicher wissen was ich meine. Delhi wird von einer noch nie da gewesenen Naturkatastrophe heimgesucht und unser Protagonist befindet sich mittendrin. Je länger man seinen Weg verfolgt, desto mehr Fragezeichen ergeben sich, bis zu der komplett unerwarteten Offenbarung. Mit so einem Twist hätte ich nie gerechnet und war dementsprechend sprachlos. Ich möchte euch gar nicht zu viel verraten, aber hier ist der Autorin in meinen Augen ein kleines Meisterstück gelungen. Unberechenbar, ungewöhnlich, sowie absolut irre wären die Worte, welche ich wählen würde um diesen Teil der Story zu beschreiben. Hier habe ich wieder mal gelernt, dass man mit Vorurteilen nicht weit kommt und alles zu seiner Zeit einen tieferen Sinn ergibt.

 

Die einzelnen Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Paksha, bzw. Marti erzählt. Diese Vorgehensweise fand ich wirklich atemberaubend, da man so einerseits die Revolution mitbekam, als auch andererseits hautnah das Gefühl miterleben konnte, als eine alles vernichtende Naturkatastrophe auf Delhi zusteuert. So blieb einerseits die Spannung durchwegs aufrecht erhalten und andererseits wurde so immer wieder für Abwechslung gesorgt.

 

Alles in allem erwartet euch hier eine unfassbar vielseitige, grausame, aber auch trotz Science-Fiction Elementen erschreckend realistische Story, welche definitiv zum Nachdenken anregt. Die Protagonisten sind wirklich sehr schön ausgearbeitet und trotz aller Gewalt, Naturkatastrophen, Ängsten und Unterdrückung bleibt dennoch ausreichend Zeit für Träume, Hoffnung, Freundschaft, sowie für die Liebe. Die Autorin hat einen sehr eigenen Stil in den ich erst hinein finden musste, aber wenn man die erste Hürde überwunden hat, kann man das Buch nicht mehr zur Seite legen und ist mit seinem ganzen Herzblut dabei. Für mich war dieses Buch eine absolute Überraschung und das in vielerlei Hinsicht.

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