
Huhu ihr Lieben,
die vielseitige Autorin Lima Strysa hat mir ihr neuestes Werk als Rezensionsexemplar zugesandt. Wie mir dieses Buch und das darin enthaltene überaus brisante Thema
gefallen hat, verrate ich euch in diesem Beitrag ;)
Vorab einige Fakten zum Buch:
Autorin: Lima Strysa
Seitenanzahl: 315 Seiten
Erscheinungsdatum: 08. Mai 2021
Worum geht es?
Liebe – Freiheit – Hoffnung
Auf der Suche nach den drei unbezahlbaren Schätzen,
fand ich die größte Lüge meines Lebens.
›Pizda‹ Das war sein Name für mich.
Hingebungsvoll und mit uneingeschränkter Zuneigung nannte er mich so und gab mir damit eine Bedeutung. Es klang wie ein Versprechen, was er niemals brechen würde.
Ich liebte es. Ich liebte ihn. Er war mein. Ich war sein. Es war perfekt. Perfekt krank!
Schmerz, Leid und Pein bekamen einen neuen Sinn.
Sie brauchen Mut, Kraft und starke Nerven, um diese Reihe zu überstehen.
Explizite Gewaltszenen, sowie sexuelle Übergriffe werden geschildert.
Außerdem: Gewalt an Frauen – physisch, wie auch psychisch, autoaggressives Verhalten uvm.
Alles könnte Sie triggern!
Mein Eindruck:
Auf mich wirkte die Beziehung unserer beiden Protagonisten zu Beginn zwar schräg, aber auf eine verdrehte Art und Weise dennoch liebevoll. Dieses Fehlurteil musste ich relativ schnell wieder
revidieren, als die Beiden ihr wahres Gesicht zeigten und man die Charaktere besser kennenlernte. Wo zu Beginn noch von Liebe die Rede war, wandelten sich diese Gefühle immer mehr zu Hass und die
Dunkelheit öffnete ihre Pforten. Das Buch behandelt einige überaus wichtige Themen, die leider in unserer heutigen Gesellschaft nach wie vor präsent sind, aber immer wieder gerne unter den
Teppich gekehrt werden. Dieses Buch wird euch auf jeden Fall ver- und zerstören, da es teilweise wirklich schwer zu verarbeiten ist. Wenn ihr glaubt das solche Szenen an den Haaren herbei gezogen
sind, braucht ihr nur die Nachrichten gründlich lesen und ihr werdet feststellen, dass Gewalt an Frauen täglich auf der ganzen Welt passiert. Die Autorin schafft es die Gefühlslage und jeweilige
Situation der Hauptcharaktere bildlich zu beschreiben und dem Leser direkt ins Hirn zu pflanzen, was für mehr als einen unangenehmen Moment gesorgt hat. Immer wenn man auf eine positive Wendung
oder Besserung hofft, zieht sich die Abwärtsspirale aus psychischer und physischer Gewalt fort und lässt einen nicht mehr entkommen. Die Warnung im Klappentext ist daher meiner Meinung nach
angebracht und sollte nicht auf die leichte Schulter genommen werden.
Auch wenn die negativen Emotionen überwiegen (wie soll es auch anders sein bei einem solchen Thema), fand ich es überaus wichtig und mutig, dass die Autorin dieses Buch geschrieben hat und zu
mehr Offenheit über dieses Thema aufruft. Das ,,wegsehen" wird nicht nur im Buch thematisiert sondern findet auch in der Realität immer häufiger statt. Was geht mich das an? Die sind doch selbst
Schuld an ihrer Situation und ähnliche Gedanken stehen dabei im Vordergrund. Mich hat dieses Werk gedanklich nicht nur beim Lesen beschäftigt sondern auch weit darüber hinaus. Wie gesagt ist der
Schreibstil der Autorin der Hammer und kann einfach Niemanden kalt lassen. Ehrlich, direkt und schonungslos knallen einem die Zeilen und Wörter nur so um die Ohren und sorgen für ein absolutes
Gefühlschaos. Die Achterbahn der Gefühle war genauso präsent, wie die allgegenwärtige Dunkelheit von der unsere ,,Pizda" des Öfteren spricht und heimgesucht wird. In dieser Hinsicht muss ich der
Autorin ein großes Kompliment aussprechen, selten habe ich diese Hoffnungslosigkeit und Selbstzweifel so sehr gespürt, wie in diesem Buch. Ich konnte mich absolut in die Gedankenwelt der
Protagonistin fallen lassen und fühlte mich selbst gefangen.
Auch wenn das Buch nicht für schwache Nerven geeignet ist, sollte man sich vor diesem Thema nicht verschließen und dem Ganzen unbedingt eine Chance geben. Denn genauso erschreckend und traurig es
auch sein mag, so spannend, mitreißend und eindringlich war dieses Buch für mich. Selten hat mich ein Werk beinahe zum Heulen gebracht und ich wäre gerne mehr als einmal dazwischen gesprungen, um
unserer Protagonistin zur Seite zu stehen oder um sie einfach nur zur Besinnung zu bringen. Wir erleben das Werk nicht nur aus der Gegenwart sondern erhalten auch Einblicke in die Vergangenheit,
welche überaus aufschlussreich waren und keine Hinweise auf den Horror lieferten, der folgen sollte. Lasst euch auf dieses anspruchsvolle Buch und dieses brisante Thema ein, denn seichte
Unterhaltung zum Abschalten gibt es wirklich schon mehr als genug. Euch erwarten jede Menge unerwartete Wendungen, schockierende Szenen und besondere Protagonisten, die ihr so sicher noch nie
getroffen habt. Ich möchte trotz aller Umstände die aufregenden Lesestunden nicht vermissen, da dies der Auftakt zu etwas Großem ist und ich unbedingt dabei sein möchte, wenn es weiter geht. In
diesem Sinne lasse ich das Buch nun im Nachgang weiter auf mich wirken und muss das Gelesene erstmal sacken lassen. Euch Spaß zu wünschen wäre wohl etwas makaber, daher rate ich euch zu Mut und
Entschlossenheit, die Augen auch vor der bitteren Realität nicht zu verschließen.
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