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Rezension ,,Totentier"

Huhu ihr Lieben,

 

über Lovelybooks durfte ich an der Leserunde zu diesem Buch mit der Autorin Nicole Siemer und dem Empire Verlag teilnehmen. Wie mir das neuste Werk der Autorin gefallen hat, verrate ich euch an dieser Stelle :)

 

Vorab einige Fakten zum Buch:

Autorin: Nicole Siemer

Seitenanzahl: 320 Seiten

Herausgeber: Empire-Verlag

Erscheinungsdatum: 19. August 2021

 

Worum geht es?

Vertraue niemandem. Nicht mal dir selbst.

Eine Reihe brutaler Morde zieht sich durch Grubingen. Schnell stellt sich heraus, dass der Täter es auf Tierquäler abgesehen hat und sich selbst als eine Art Gerechtigkeitskämpfer sieht.
Während die Mordkommission unter Führung von Dezernatsleiter Frederick Weimar die Ermittlungen aufnimmt, feiert die Tierschutzorganisation „Animal Avengers“ den Mörder wie einen Volkshelden.
Kriminalhauptkommissar Markus Penning wird zum Leiter der „SoKo Tierrächer“ ernannt, obwohl er sich nach einer viermonatigen Auszeit aufgrund eines schweren Verlustes kaum dazu imstande fühlt. Dann wären da auch noch diese seltsamen Aussetzer, die ihn seit einer Weile quälen. Blackouts und das Erwachen an Orten, ohne zu wissen, wie er dorthin gelangt ist. Als er in seiner Wohnung einen Gegenstand findet, der mit einem der Morde in Verbindung gebracht wird, stellt sich für Markus die Frage: Versucht jemand ihm die Morde anzuhängen, oder ist er am Ende sogar selbst der Tierrächer?

 

Mein Eindruck:

Auch dieses Buch von Nicole Siemer war in meinen Augen wieder ein Volltreffer. Von der ersten bis zur letzten Seite knisterte die Luft und die Atmosphäre war durchzogen von Mord, Unglauben, Verzweiflung und Hass. Doch nicht nur die Spannung und die beeindruckende Atmosphäre konnten mich überzeugen, die Taten an sich waren äußerst brutal und die eigentliche Thematik dahinter spielte eine wesentliche Rolle. Wie weit würdest du für deine Tierliebe gehen? Wer ist hier tatsächlich das Opfer? Tierschutz einmal anders könnte man behaupten, wobei ich dieses Thema noch nie in einem derartigen Zusammenhang erlebt habe. Genau diese Einzigartigkeit fand ich überaus faszinierend sowie fesselnd, da ich bei den vielen Büchern die ich immer lese still und heimlich vermute, bereits alles gelesen zu haben. Bei diesem Werk könnte man jedoch mit dieser Annahme nicht falscher liegen. Ein wichtiges sowie aktuelles Thema dem sich eigentlich jeder in seinem Leben einmal stellen sollte, wird hier in einer furchterregenden Mordserie ein Raum gegeben, wie er grotesker nicht sein könnte. Gefangen zwischen Fiktion und Realität, begleiten wir den Kriminalhauptkommissar Markus Penning bei seinen Ermittlungen.

 

Markus ist ein vielseitiger Charakter, der viel Kummer und Leid in seiner Vergangenheit ertragen musste. Er entspricht zunächst den typischen Klischees, wobei erst mit der Zeit immer klarer wird, warum sich seine Persönlichkeit so entwickelt hat, wie er nun mal ist. Er birgt auf jeden Fall jede Menge Geheimnisse und Rätsel, die man als Leser nach und nach lüftet. Ich habe ihn trotz aller Umstände überaus sympathisch gefunden und konnte seine Gedankengänge so verwirrend sie auch manchmal waren, immer völlig nachvollziehen. Da ich selbst Haustiere habe, haben mich die Beschreibungen rund um die Tierquäler sehr mitgenommen. Die Szenen sind auf jeden Fall nichts für schwache Nerven und man sollte mit Gewalt an Tieren auf jeden Fall keine Probleme haben, um dieses Buch lesen zu können. Da ich die Autorin bereits aus früheren Werken kannte, wusste ich worauf ich mich einlasse und war trotz meiner mentalen Vorbereitung zeitweise wieder überrumpelt und schockiert. Das Buch lebt jedoch nicht von der Grausamkeit oder Brutalität, sondern zeigt auf schonungslose Weise, wie der Mörder vorgeht. Auch die Motive hinter jeder einzelnen Tat werden ausreichend erläutert, weswegen ich den Tathergang nachvollziehen und zum Teil auch verstehen konnte. Das ist natürlich keine Entschuldigung für den Umgang mit Tierquälern und auch die moralische Zerrissenheit die solche Handlungen mit sich ziehen, wurden von der Autorin sehr offen und direkt beschrieben. Immer im Zwiespalt zwischen Gerechtigkeit und wie weit darf eine einzelne Person gehen, nehmen die Dinge ihren Lauf und die Spirale der Gewalt beginnt.

 

Neben Markus lernen wir noch viele weitere Protagonisten kennen und teilweise auch lieben. Es gibt einige Nebenhandlungen die das Buch auflockern und man wird also nicht auf jeder zweite Seite mit einem brutalen Mord konfrontiert. Für mich war es genau die richtige Balance aus Ermittlungsarbeiten, Alltag, Beziehungen der einzelnen Protagonisten untereinander, unerwartete Wendungen, Rückblicke aus der Vergangenheit und einem leicht übernatürlichen Touch. Jeder der die Autorin kennt weiß, dass sie in ihren Büchern immer einen Hauch von Mysterie einbaut und auch hier durfte diese Note wieder nicht fehlen. Ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung was nun tatsächlich stimmt oder sich Markus in seinem Kopf zusammen gebraut hat, was ich als überaus aufregend empfand. Die Autorin spielt mit ihren Lesern ein perfides Spiel, wobei sich die Vermutungen gegenseitig im fliegenden Wechsel ablösen. Ich könnte keinerlei Kritikpunkte anbringen, da für mich alle wichtigen Kriterien erfüllt wurden, die ich mir von diesem Buch erwartet hätte. Euch erwarten vielschichtige Charaktere die sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart einiges durchmachen mussten und alles andere als geistig gesund sind. Allen Fans von Psychospielchen die auch ein gewisses Maß an Blut ertragen können und sich der Thematik Tierquälerei stellen möchten, kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen. Es ist wie gesagt nichts für schwache Nerven und daher sollte man es sich gut überlegen, ob man sich für diese Geschichte gewappnet fühlt. Ich habe jede einzelne Seite genossen und das Buch beinahe in einem Rutsch durchgelesen, da ich es kaum mehr zur Seite legen konnte. In diesem Sinne wünsche ich euch genauso mitreißende Lesestunden wie ich sie hatte und kann euch nur empfehlen, immer nett zu Tieren zu sein ;)

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