Rezension ,,Queen of Magic - Das Zeichen der Königin"

Zwei Welten, eine Krone, tausend Anwärterinnen. Doch nur eine wird als Königin überleben. 

»Ihr Tattoo veränderte sich erneut. Es begann mit einem Prickeln, aus dem schnell ein Brennen wurde. Heute Morgen noch hatte auf ihrem Handgelenk die Nummer 371 in verschnörkelter Schrift gestanden. Ohne hinzusehen wusste Shay, dass sich die Zahl gerade auf magische Weise umformte.« 

Seit Jahren rätselt die Waise Shay, was das unheimliche Tattoo auf ihrem Arm bedeutet – eine Zahl, die sich verändert und herunterzählt. Was wird passieren, wenn sie die Eins erreicht hat? Als zwei fremde junge Männer auftauchen, erfährt Shay endlich die Wahrheit: Die Zahl stellt dar, an welcher Stelle sie in der Thronfolge einer magischen Welt steht. Doch wer tötet ihre Konkurrentinnen im Rennen um die Krone? Und ab wann muss Shay ums Überleben kämpfen? Ein rasanter Fantasyroman um eine Heldin, die ganz schnell ein Magietraining braucht ...

 

Mein Eindruck:

Mir hat das Buch gefallen, auch wenn ich erst in der zweiten Hälfte richtig damit warm geworden bin. In der ersten Hälfte hatte ich persönlich meine Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden. Die weiblichen Charaktere waren mir äußerst unsympathisch und die ständige Jammerei und Zickerei ging mir stellenweise leider ziemlich auf die Nerven. Wie auch im echten Leben gibt es immer wieder Menschen oder Figuren, die einen selbst entweder sympathisch sind oder nun mal nicht. Zumindest mit den männlichen Protagonisten konnte ich mitfiebern und insbesondere Nat fand ich auf Anhieb ansprechend. Ich weiß das nicht jeder Mensch der Typ ist, der sein Schicksal einfach hinnimmt und sich den Herausforderungen stellt oder lauthals drauf losstürmt, aber Shay's ständiger Widerstand, ihre Demotivation sowie ihr ungebrochener Wille immer das Gegenteil zu tun von dem, was von ihr erwartet wird, verstärkten die Antipathie bei mir umso mehr. Darüber hinaus kam dazu das ich mir aufgrund des Klappentextes etwas mehr Magie erwartet hatte, die jedoch erst so richtig in der zweiten Hälfte des Buches zur Geltung kommt. Das waren meine ,,Kritikpunkte“/Anmerkungen zu diesem Werk, wobei es sich hierbei mehr um persönliche Eindrücke handelt, die jeder Leser für sich selbst bzw. anders beurteilen wird.

 

Kommen wir nun zu den positiven Punkten und was mir an diesem Buch gefallen hat. Die zweite Hälfte konnte mich dafür umso mehr in ihren Bann ziehen und die Geschichte kam richtig in Fahrt. Nicht nur der Kampf- und Actionanteil nahm rapide zu, auch die Magie kehrte ein und die Protagonistinnen akzeptierten bis zu einem gewissen Grad ihr Schicksal und arbeiteten an Lösungen, anstatt in Selbstmitleid zu baden. Auch bahnte sich eine Liebesgeschichte an, die einige schöne Szenen bot. Wir kommen einer großangelegten Verschwörung immer mehr auf die Spur und die Autorin hielt einige unerwartete Wendungen und Geheimnisse parat, die ich bis zu einem gewissen Grad zwar vermutet hatte, aber das letztendliche Ausmaß konnte mich dann doch überraschen. Hier bewunderte ich ihre Fähigkeiten die losen Enden zusammen zu knüpfen und alle Handlungsstränge zu einem runden Abschluss zu bringen. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von unterschiedlichen Protagonisten erzählt, was mir persönlich immer sehr gut gefällt, da hier mehr Abwechslung und Spannung in eine Geschichte hineinkommt. Es war überaus interessant zu erfahren, welchen Schwierigkeiten sich der jeweilige Charakter geradestellen muss, insbesondere da zwei unterschiedliche Welten betroffen waren. Generell hatte die Autorin einige kreative und fantasievolle Ideen, die ich bisher in noch keinem anderen Buch gelesen hatte. Ich finde es immer wieder schön solche Details zu entdecken, da es bereits sehr viele Bücher gibt und man teilweise das Gefühl hat, ähnliche Geschichte zu lesen. Darüber hinaus wird eine überaus wichtige Botschaft vermittelt, die ich euch nicht vorenthalten möchte: Auch wenn es Regeln und strikte Vorschriften gibt, solltet ihr gewisse Dinge genauso machen, wie ihr euch dabei am wohlsten fühlt. Was bringt es, wenn man sich an die Tanzschritte eines Walzers halten muss, wenn man eigentlich Samba tanzen will? Manche Dinge muss man einfach intuitiv ausprobieren und für einen selbst entdecken, um daran auch wirklich Spaß zu haben. Ich fand diese Message in der schnelllebigen heutigen Zeit sehr willkommen, wo die Leute immer nur das machen, was gerade modern ist, um in die Gesellschaft zu passen oder nicht weiter aufzufallen. Gewissen Hobbys oder Gefühlen muss man einfach seinen Lauf lassen und das Endergebnis, welches dabei heraus kommt genießen.

 

Alles in allem konnte mich das Buch ab der zweiten Hälfte mitreißen und fesseln, wobei die erste Hälfte wie gesagt einige Schwierigkeiten für mich persönlich beinhaltete, die ich aber ab diesem Zeitpunkt ablegen konnte. Entweder lag es daran das ich die Charaktere mittlerweile besser kennengelernt hatte oder das ich durch die vielen Ereignisse von meinen persönlichen Gefühlen abgelenkt wurde. Mir hat das Buch letztendlich gefallen und ich habe es nicht bereut, dieses gelesen zu haben. Ich kann das Werk allen Lesern weiterempfehlen, die auf magische Liebesgeschichten stehen, in denen zwei unterschiedliche Welten und deren Gesetze zueinander finden. Man darf sich nicht durchgängig magische Handlungen erwarten, da Shay ihr Magietraining erst beginnt und wir die Geschichte rund um die Krone erst kennenlernen müssen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen eine königliche Unterhaltung und schöne Lesestunden.