Huhu ihr Lieben,
nachdem ich das Buch ,,Eva: Herrschaft" von der Autorin regelrecht verschlungen habe, musste ich mir auch dieses Werk von ihr zulegen. Wie mir dieses gefallen hat, verrate ich euch in diesem Beitrag :)
Vorab einige Fakten zum Buch:
Autorin: Franziska Szmania
Seitenanzahl: 359 Seiten
Erscheinungsdatum: 27. April 2021
Worum geht es?
"Egal, wie oft die Ebbe uns zurückreißt, wir kommen zurück.
Wir sind die Flut. Unaufhaltsam. Erbarmungslos. Eine Naturgewalt. Der Staub zu unseren Füßen wirbelt und bäumt sich zu einer Sturmwolke auf. Ohne mit der Wimper zu zucken, gehe ich weiter. Fühle die Kraft der Frauen um mich herum. Ihre Nähe gibt mir die nötige Zuversicht. Ich spüre ihre Wut, als wäre sie meine."
Präsident Adam ist gestürzt und die neue Regierung verspricht umfassende Änderungen. Doch egal, was die neue Regierung verspricht, für einige Männer besteht das Herrschaftsrecht auf der Insel Selvia weiter. Für Martha ist der Kampf noch nicht vorbei.
Mein Eindruck:
Ich habe das Buch soeben beendet und bin immer noch komplett durcheinander sowie geflasht, ich hoffe daher, dass ich die richtigen Worte finde, um meinen Eindruck zu schildern. Nachdem ich ,,Eva: Herrschaft“ bereits gelesen habe und sehr mochte, kam ich nicht darum herum auch ,,Martha: Anarchie“ zu verschlingen. Die Selvia-Reihe ist in meinen Augen etwas ganz Besonderes und da ich die Protagonistin Martha bereits in Eva interessant fand war ich umso gespannter, die Geschichte aus ihrer Sicht zu erleben. Tja was soll ich sagen? Mit dieser geballten Ladung an Emotionen habe ich ehrlich gesagt so gar nicht gerechnet. Die Autorin hat einen sehr bildhaften und eindringlichen Schreibstil, weswegen es auf mich so wirkte, als ob ich bei manchen Szenen selbst vor Ort gewesen wäre und diese unbändige Wut, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit hautnah miterlebte. Vielleicht liegt es auch an meiner schier grenzenlosen Fantasie oder der Tatsache das ich eine Frau bin, weswegen ich die eine oder andere Gegebenheit (natürlich in einem harmloseren Ausmaß) tatsächlich aus der Realität kenne. Doch egal, woran es jetzt nun genau liegen mag, die Autorin schaffte es sehr viele unterschiedliche Gefühle in mir hervorzurufen, wobei diese überwiegend negativer Natur waren, das lag natürlich nicht an ihrem Schreibstil (nur um Missverständnisse vorzubeugen, ich liebe ihn), als vielmehr an der Thematik und dem Genre an sich. Ich war ihren Worten hilflos ausgeliefert und konnte von der ersten Seite an mit unseren Protagonisten mitfiebern, wobei ich stellenweise sogar Gänsehaut hatte. Für mich war das ganz großes Gefühlskino und mehr als einmal wäre ich am liebsten ins Buch reingesprungen und hätte gerne Martha & Co. beigestanden, in welcher Form auch immer.
Dieser Teil ist in meinen Augen komplett anders als ,,Eva“ was ich aber als abwechslungsreich und aufregend empfand, da es sich hierbei nicht um eine Wiederholung handelt, sondern uns hier eine völlig separate Geschichte präsentiert wird, die durch ihre ganz eigene Atmosphäre überzeugen kann. Der Actionanteil, die Spannung, die Tragik sowie die Gesellschaftskritik erreicht in meinen Augen nochmal ein völlig neues Level und war durchwegs sehr hoch. Leider bringt Anarchie auch immer Chaos mit sich, weswegen wir uns von einigen Charakteren verabschieden müssen. Wen es erwischt und wer überlebt, werde ich euch natürlich nicht verraten, nur das mich diese Szenen sehr mitgenommen und berührt haben. Generell fand ich es beeindruckend wie die Autorin die Zweifel ihrer Protagonistin rüberbringt und unsere Freunde trotz einiger Rückschläge ihrem Ziel Stückchen für Stückchen näherkommen. Das man manchmal einfach nur Glück und den richtigen Zeitpunkt benötigt, wird dabei nie außer Acht gelassen, was ich als durchaus glaubwürdig empfand, da in vielen anderen Büchern eine Revolution mal so nebenbei gelingt und ohne größere Schwierigkeiten oder Verluste vonstattengeht.
Wir lernen mehr über Martha und ihre Vergangenheit kennen, wobei sie trotz all ihrer Fehler und Unsicherheiten eine wundervolle Protagonistin ist. Sie trägt das Herz am rechten Fleck und egal wie aussichtlos eine Situation auch erscheinen mag, bleibt sie sich selbst und ihren Prinzipien treu. Doch nicht nur Martha konnte mich überzeugen, auch alle anderen Charaktere, die ich großteils schon aus Eva kannte, haben ihren großen Auftritt sowie ausreichend Zeit und Raum, um ihre Bedenken und Gefühle zu äußern. Wir treffen hier jede Menge Figuren und daher ist das Namensverzeichnis am Ende des Buches überaus hilfreich, um nicht den Überblick zu verlieren. Was kann ich euch noch über dieses Buch berichten? Die Autorin hatte viele spannende Einfälle und Ideen, die ihre Kreativität und Fantasie erneut bewiesen haben. Wenn jemals die Ordnung zusammenbricht und wir einen Anführer für eine Demonstration brauchen, werde ich sie vermutlich als erstes kontaktieren. Außergewöhnlich waren auch die Gedichte, welche vor den jeweiligen Abschnitten enthalten waren. Diese waren passend zu den folgenden Kapiteln gestaltet und ich fand die Einstimmung durch diese sehr eindrucksvoll, bzw. haben diese die drückende Grundstimmung in diesem Werk nochmals unterstrichen. Ab einem gewissen Punkt konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen und musste dieses in einem Rutsch auslesen, da ich meine Neugierde auf das Endresultat nicht mehr zügeln konnte. Ich bin mit dem Abschluss absolut zufrieden und hätte mir keinen besseren vorstellen können. Wie ihr also hoffentlich gemerkt habt, bin ich einfach restlos begeistert von diesem Werk und habe keinerlei Kritikpunkte anzubringen. Ich kann die Reihe allen Fans von Dystopien bedenkenlos weiterempfehlen und allen Lesern die sich für das Thema ,,Unterdrückung von Frauen“ interessieren erst recht. Lasst euch von der Autorin in diese chaotische Welt voller Emotionen entführen und blendet die Realität für einige Stunden aus. Wenn ihr wieder zurückgefunden habt, werdet ihr sicher über den einen oder anderen Luxus wieder dankbarer sein, auch wenn dieses Buch jede Menge Potential dafür hat um einen noch länger gedanklich zu beschäftigen, werdet ihr es bestimmt nicht bereuen ;)
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