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Rezension ,,Der letzte Weg"

Huhu ihr Lieben,

 

vom Bloggerportal und den Heyne Verlag durfte ich diesen brandaktuellen Thriller als Rezensionsexemplar beziehen.

Vielen lieben Dank auch an dieser Stelle für die Möglichkeit und euer Vertrauen. Wie mir dieses Buch gefallen hat, verrate ich euch in diesem Beitrag :)

 

Vorab einige Fakten zum Buch:

Autorin: Eve Smith

Erscheinungsdatum: 10. Jänner 2022

Seitenanzahl: 448 Seiten

Herausgeber ‏ : ‎ Heyne Verlag

Preis Taschenbuch: 15,42 EUR

 

Worum geht es?

Bevölkerungsschwund, Bioterrorismus und Medikamentenknappheit gehören im England der nahen Zukunft zum Alltag. Die Regierung hat deshalb ein ebenso radikales wie fatales Gesetz erlassen: Personen über siebzig bekommen keine Antibiotika mehr. Werden sie krank, bleibt ihnen nur noch das Warten auf den Tod oder der Suizid. Kate ist Krankenschwester, doch statt ihre Patienten gesund zu pflegen, hilft sie ihnen nun beim Sterben. Nach einem dramatischen Ereignis beschließt Kate, sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu machen, und stößt auf ein lange gehütetes Geheimnis ...

 

Mein Eindruck:

Ich muss gestehen das es mir zu Beginn etwas schwer fiel in das Buch hineinzukommen. Wir werden in eine völlig verdrehte Welt geworfen, in der es ein großes Problem mit Medikamenten und im Umkehrschluss dadurch mit Krankheiten jeglicher Art gibt. Selbst der kleinste Kratzer einer Hauskatze scheint ein beinahe sicheres Todesurteil zu sein, um nur eines der vielen skurrilen Beispiele zu nennen, über die man sich in der Realität keinerlei Gedanken macht. Dabei schafft es die Autorin den Leser von Beginn an die ständige Bedrohung in alltäglichen Dingen zu übermitteln, weswegen ich direkt nervös war, ohne genau zu wissen warum eigentlich. Aus diesem Grund hätte ich mir gleich von Anfang an etwas mehr Informationen gewünscht, anstatt diese häppchenweise selbst zu entdecken. Ich weiß das ist Geschmacksache und es gibt sicher viele Leser, die es lieben die Geheimnisse einer neuen Welt zu entdecken, doch mir persönlich fehlte durch diese Erzählweise etwas der Anschluss, da ich mit meinen Gedanken immer versucht habe die großen Lücken zu füllen und mir selbst zu erklären, warum, wieso, weshalb. Insbesondere die komplette Medikamentenstreichung für über 70-Jährige war sehr befremdlich und strengte meine Hirnzellen auf Hochtouren an.

 

Nachdem ich dann doch in die Geschichte hinein gefunden hatte, erleben wir das Buch aus der Sicht von 3 unterschiedlichen Personen. Einerseits begleiten wir in der Gegenwart Kate und ihre Familie sowie Lily und Mary in der Vergangenheit. Was diese Menschen gemeinsam haben und wie ihre Schicksale verknüpft sind oder ob das überhaupt der Fall ist, möchte ich euch natürlich nicht vorwegnehmen. Ich fand den Perspektivenwechsel sehr gut von der Autorin gewählt, da unsere Protagonisten völlig individuelle Lebensumstände haben und sich dadurch sehr interessante Einblicke ergeben. Kate ist eine Krankenschwester deren Beruf sich durch die neuen Lebensumstände radikal verändert hat, wobei es im Auge des Betrachters liegt, ob man dies nun positiv oder negativ bewerten möchte. Die Autorin bietet allein in dieser Hinsicht viele spannende Szenen und wirft jede Menge unbequeme Fragen auf, deren Antwort ich für mich selbst bis heute noch suche. Eine unterschwellige Gesellschaftskritik lässt sich dabei auf jeden Fall nicht von der Hand weisen und die unterschiedlichen Meinungen, die hier aufeinanderprallen, waren überaus aufschlussreich und interessant. Lily steht kurz vor ihrem 70. Geburtstag und spürt somit die Bedrohung dieses neuen Systems, in dem Medikamente Mangelware sind und die Versorgung von älteren Personen nicht gewährleistet wird. Sie hat das Glück in einer liebevollen Einrichtung untergebracht zu sein, wobei ich ihren Alltag stets mit regem Interesse beobachtet habe, da für mich hier die Gefahren dieser unbekannten Welt am ehesten greifbar waren. Die letzte im Bunde ist Mary, eine Forscherin in Südafrika, die uns den Disput zwischen den Pharmakonzernen und ihren persönlichen Interessen näherbringt. Hier wie auch generell im Buch werden einige Fachbegriffe aufgeworfen, die jedoch für mich stets verständlich waren und mich daher im Lesefluss nicht störten.

 

Ich empfand das Buch als überaus spannend, mitreißend, bedrohlich und interessant, da ich noch nie einen Thriller gelesen habe, in welchem Medikamente und Krankheiten derart im Fokus stehen. Die Autorin hat eine düstere und deprimierende Zukunft gezeichnet, wobei sie sich an einem Thema bedient, welches aufgrund der derzeitigen Pandemie nicht aktueller sein könnte. Bis auf den etwas holprigen Start, den ich persönlich hatte, kann ich keinerlei Kritikpunkte anbringen, da auf mich alles durchwegs gut recherchiert und greifbar wirkte. Ich fand die Protagonisten authentisch und konnte mit ihnen mitfiebern, wobei Kate meine heimliche Favoritin war. Allen Lesern die genug von Tod, Krankheiten und Medikamenten haben, würde ich wohl eher von diesem Buch abraten, da die ganze Atmosphäre auf mich wie bereits erwähnt eher bedrohlich wirkte und man dafür definitiv in der Stimmung sein muss. Ich habe es nicht bereut dieses Buch gelesen zu haben und würde jederzeit wieder zu einem Werk der Autorin greifen, da ich ihren Schreibstil und ihre Erzählweise sehr zu schätzen wusste.

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