· 

Rezension ,,Jenseits von Wut"

Huhu ihr Lieben,

 

über ein Gewinnspiel konnte ich diese Trilogie von Lucie Flebbe für mich gewinnen. Vielen lieben Dank auch an dieser Stelle nochmal für das tolle Paket und deine Reihe. Wie mir der Auftakt zu dieser gefallen hat, verrate ich euch in diesem Beitrag :)

 

Vorab einige Fakten zum Buch:

Autorin: Lucie Flebbe

Seitenanzahl: 288 Seiten

Erscheinungsdatum: 20. August 2018

Herausgeber ‏ : ‎ Grafit

Preis Taschenbuch: 12,33 EUR

 

Worum geht es?

Edith "Eddie" Beelitz war ganz zufrieden, als sie sich vor Jahren aus dem aktiven Polizeidienst in die Elternzeit verabschieden konnte, denn die Berufswahl war falsch, das ist ihr klar. Doch dann kommt der Tag, an dem sie erkennt, dass auch ihr Mann Philipp die falsche Wahl war. Quasi über Nacht steht sie mit ihrer kleinen Tochter Lotti auf der Straße, ohne Wohnung, ohne Einkommen. Glück im Unglück: Bei der Bochumer Polizei herrscht akuter Personalnotstand, weshalb ihrem Gesuch, in Teilzeit arbeiten zu können, gern stattgegeben wird. Und sie wird sogar der Mordkommission zugeteilt. Damit hört das Glück aber auch schon wieder auf, denn mit ihrem neuen Teamchef verbindet sie eine alte, aber sehr abgekühlte Freundschaft. Außerdem soll sie nicht nur Akten führen, sondern muss mit an die Front. Vor dem Jobcenter liegt die Leiche der arbeitssuchenden Ronja Bleier - sie wurde brutal erschlagen. Eddie ist überfordert. Wie soll ausgerechnet sie dabei helfen, einen Mord aufzuklären?

 

Mein Eindruck:

 

Ich muss gestehen zu Beginn war ich mir unsicher, ob ich mit der Protagonistin Eddie klarkommen würde oder nicht. Wir werden mitten ins Geschehen hineingeworfen und lernen eine Frau kennen, die im Scherbenhaufen ihres Lebens steht. Wie weit die Katastrophe wirklich reicht und wie wenig sie ihr Leben aktuell im Griff hat, zeigt sich in der ersten Hälfte der Geschichte überaus deutlich. Desto mehr Seiten jedoch verflogen, desto sympathischer wurde mir Eddie, da sie für sich und ihre kleine Tochter über sich selbst hinauswächst. Wo sie zu Beginn noch unsicher und voller Selbstzweifel wirkte, erkennt man sie hingegen am Ende des Buches kaum wieder, auch wenn sie in meinen Augen immer noch jede Menge Potential hat, um noch mehr für sich und ihre Bedürfnisse einzustehen. Zum Glück gibt es jedoch noch zwei weitere Teile, auf die ich mich schon freue und in denen ich sehr gespannt bin, inwiefern sich unsere Protagonistin noch weiterentwickelt. Die Kapitel werden abwechselnd aus ihrer Sicht sowie aus der Perspektive eines ,,Zombies“ erzählt, wobei erst gegen Ende klar wird, um wen es sich hierbei handelt. Ich finde einen solchen Wechsel immer überaus aufregend und fand ihn auch in diesem Werk spannend umgesetzt, auch wenn die Einblicke in die Gedankenwelt von Zombie immer sehr kurz waren. Doch nicht nur diese beiden Charaktere sorgen einiges für Stoff zum Nachdenken, wir treffen noch auf viele andere Figuren, die mal mehr, mal weniger sympathisch waren.

 

 

 

Wir verfolgen jedoch nicht nur die Gedanken- und Gefühlswelt von Eddie und ihrem Umfeld, sondern begleiten sie bei ihrer Rückkehr aus der Karenz. Ihr wurde zwar ein Teilzeitjob als ,,Sekretärin“ einer Mordkommission versprochen, doch es kommt prinzipiell immer anders als wie man denkt. So befindet sich Eddie mitten in einer Mordermittlung und muss gemeinsam mit einem alten Bekannten diesen lösen. Dabei stellt sie sich gegen aller Erwartungen als überaus geschickt an und kann die einzelnen Brotkrummen deuten. Ich wusste tatsächlich bis zum Ende nicht wer hinter dem Verbrechen steht, auch wenn es immer mal wieder Hinweise darauf gab. Ich fand den Fall spannend sowie glaubwürdig erzählt und mir machte es Spaß diese doch eher unkonventionellen Ermittlungen zu verfolgen. Das lag sicher einerseits am angespannten Verhältnis unserer Ermittlerin zu ihrem Vorgesetzten und andererseits an ihrem detailliert erzählten Privatleben, welches immer mal wieder Einfluss auf ihre Arbeit ausübte und gleichzeitig für Auflockerung sorgte. Ab einem gewissen Punkt konnte mich das Buch völlig gefangen nehmen und ich konnte dieses kaum mehr zur Seite legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Ich habe die Lesestunden als fesselnd und mitreißend empfunden, weswegen ich diesen Kriminalroman allen Fans des Genres weiterempfehlen kann. Den Schreibstil der Autorin würde ich als greifbar, realistisch, emotionsgeladen, spannend und ,,mitten aus dem Leben gegriffen“ beschreiben. Manche Details wie z.B. die Beamtenstellen wirkten gut recherchiert und beinhalteten für mich neue Informationen und Einblicke. Auch sind in meinen Augen einige wichtige Botschaften versteckt, die sehr schön eingebaut wurden. Verurteilt andere Leute nicht aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit, denn hinter jedem Menschen steckt eine Geschichte oder in der Not helfen die Leute zusammen, auch wenn sie selbst nichts haben, sind nur einige Gedankengänge, die ich beim Lesen hatte. Wie ihr merkt, hat dieses Buch überaus viel zu bieten und ich kann es kaum erwarten, zum nächsten Teil zu greifen.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0