Worum geht es?
»Ich werde mein Schicksal ab jetzt selbst in die Hand nehmen. Das habe ich schließlich schon einmal überlebt. Ich habe mich upgegraded. Ich bin ab jetzt Laser Blue 2.0.«
Wieder steht Laser Blue vor großen Herausforderungen. Drei Monate nach dem Blackout verlässt er Port Hope, um seine Familie zu finden. Der Anblick, der sich ihm außerhalb der Siedlung bietet, schockiert ihn zutiefst: Anstatt sich aus den Fängen des Systems zu befreien, greifen sich die Menschen gegenseitig an. In Toronto herrscht Krieg. Die einzige Person, die ihm jetzt helfen kann, ist seine Mutter Bambi. Doch die ist die Anführerin der rebellischen Organisation, die ihm alles genommen hat – auch Violetta, von der er seit Monaten nichts mehr gehört hat …
Mein Eindruck:
Die Geschichte geht direkt dort weiter, wo Band 1 aufgehört hat. Obwohl dieser bei mir bereits einige Zeit zurück lag, fand ich wieder gut in die Fortsetzung hinein. Zu Beginn war mir persönlich zunächst zu viel los, da wir auf sehr viele Menschen auf einmal treffen. Doch als Lasers Reise weiter ging, wurde es immer besser und besser, bis ich zu einem Punkt kam, ab welchem ich das Buch nicht mehr zur Seite legen konnte. Die Autorin bringt uns vor allem im ersten Drittel die Auswirkungen des Stromausfalls erschreckend nahe. Der Kontrast zwischen den Stadt- und Landmenschen wurde sehr gut getroffen, auch wenn ich beide Seiten vollends nachvollziehen konnte. Es ergeben sich in dieser Hinsicht einige absurde, witzige sowie verzweifelte Szenen, die einen als Leser sehr zum Nachdenken anregen. Wie würde man sich selbst in solch einer Situation verhalten? Wäre man auch so hilfs- bzw. ideenlos?
Neben der breiten Masse wird in dieser Dystopie auch auf die Regierung bzw. die unterschiedlichen Gruppierungen (wie z.B. die Rebellen) näher eingegangen. Die Methoden sind brutal sowie skrupellos und das Wohl bzw. die Macht einiger weniger wird wie in der Realität über das Allgemeinwohl gestellt. Ich finde es großartig, dass die Autorin neben den Hauptfiguren viele andere Aspekte/Gedankengänge mit ein bringt und so ein breites Spektrum abdeckt. Es wird einfach nie langweilig und wenn man die Story aufmerksam verfolgt, entdeckt man immer wieder etwas Neues, dass einen fasziniert oder einem Stoff zum Grübeln gibt. Mein Favorit ist nach wie vor Laser selbst, da er eine unglaubliche Entwicklung durchmacht. Er kennt nun beide Seiten der Medaille und bleibt sich trotz der schrecklichen Dinge, die er erlebt bzw. gesehen hat selbst treu und hat das Herz nach wie vor am rechten Fleck. Andere Figuren jedoch haben mich im negativen Sinne überrascht und zeigen in diesem Teil ihr wahres Gesicht. Gemeinsam mit Laser & Co. begeben wir uns wieder in ein Abenteuer voller Gefahren und knallharter Gegner und das alles in einer Welt, welche dem Untergang geweiht scheint, solange die Menschen nicht endlich gemeinsam an einem Strang ziehen. Das Freiheit auch Opfer bedeuten und es nicht immer für alles eine friedliche Lösung gibt, erfahren wir hier auf schmerzhafte Art und Weise. Es gibt jede Menge Actionszenen, wobei den Protagonisten dennoch ausreichend Zeit zum Verschnaufen bleibt.
Dramen, Intrigen, durchtrieben Schachzüge und vor allen Dingen Egoismus stehen an der Tagesordnung. Insbesondere gegen Ende des Buches jagt eine unerwartete Wendung die Nächste und ich konnte kaum glauben, wie sie die Ereignisse überschlugen. Ihr dürft euch auf einiges gefasst machen, denn meiner Meinung nach war die Story absolut nicht vorhersehbar. Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr, da ich diesen authentisch, flüssig, mitreißend sowie fesselnd finde. Auch in Hinblick auf die Technologien in der Zukunft dürft ihr euch auf einige kreative Einfälle der Autorin freuen. Mir hat es Spaß gemacht wieder in diese Welt einzutauchen und außer dem für mich etwas holprigen Start, habe ich keinerlei Kritikpunkte anzubringen. Ich freue mich schon sehr auf den dritten Teil und kann es kaum erwarten zu lesen, was uns noch so alles erwartet. Für mich handelt es sich hierbei um einen gutdurchdachten Sci-Fi-Thriller, mit jeder Menge Sarkasmus in einem dystopischen Setting. Man sollte mit Schimpfwörtern und einer derben Ausdrucksweise keine Probleme haben, um das Buch in vollen Zügen genießen zu können. Ich persönlich finde sowas immer mega sympathisch, da ich selbst gerne fluche und mich damit absolut identifizieren kann. Also worauf wartet ihr jetzt noch? Loggt euch ins System ein und genießt gemeinsam mit unseren Protagonisten die Show.
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