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Rezension ,,der Flussgott"

Worum geht es?

"Und haltet euch fern vom Fluss - sonst holt euch der Nickert!"

Diese Regel kennt in dem kleinen Dorf jedes Kind und keines wagt es, sich dem Wasser zu nähern, in dem der Flussgott sein Unwesen treiben soll. Doch was passiert, wenn man ihm ausgeliefert ist?

Die beiden besten Freunde Nils und Daniel sind erst zehn Jahre alt, als sie ein unglücklicher Zufall in die Klauen des Flussgottes treibt, an den lange niemand mehr geglaubt hat.

Werden sie es schaffen, das Monster zu besiegen oder werden sie im Fluss ihren Tod finden, nach dem der Nickert verlangt?

 

Mein Eindruck:

In diesem Buch steigen wir mitten in das Leben zweier 10-Jähriger besten Freunde ein, die nichts anderes wollen als das Fußballspiel ihres Lebens zu zelebrieren. Das dieses Vorhaben zum Scheitern verurteilt ist, ahnen sie zu diesem Zeitpunkt noch nicht als sie aufbrechen. Es geht somit gleich direkt los und ich war auf Anhieb beeindruckt davon, wie sehr sich der Autor in die Gefühls- und Gedankenwelt von Kindern hineinversetzen kann. Normalerweise bin ich immer sehr skeptisch gegenüber Minderjährigen als Protagonisten insbesondere in diesem Genre, doch da ich bereits bei ,,du wirst brennen” eines Besseren belehrt wurde, ließ ich mich auch auf dieses neue Abenteuer ein. Und was soll ich sagen? Es hat sich definitiv gelohnt. Das Monster selbst taucht schneller auf als ich es persönlich erwartet hätte und die Beschreibung von diesem war äußerst gelungen. Man spürte sofort die Bedrohung, die von diesem Wesen ausgeht und ich hatte direkt ein klares Bild vor Augen und leider auch eine sehr genaue Vorstellung davon, wie diese Kreatur wohl riechen muss. Doch nicht nur der ,,Endgegner” konnte mich direkt nach seinem ersten Auftritt überzeugen, sondern auch die Protagonisten selbst. Nils und Daniel werden durch den Schreibstil des Autors äußerst greifbar, weswegen ich mit ihnen ohne Schwierigkeiten mitfiebern konnte. Ich finde es ungewöhnlich und mutig, dass sich der Autor für dieses Alter seiner Charaktere entschieden hat, denn daraus ergeben sich viele großartige Möglichkeiten, die er zu nutzen weiß. Wenn die Protagonisten erwachsen sind, haben sie völlig andere Möglichkeiten und Gedankengänge, weswegen ich dieses Buch umso mehr genießen konnte, da es für mich Abwechslung bot.  

 

Lobend möchte ich auch noch die Anspielungen auf andere Bücher in diesem Werk erwähnen, ich finde solche ,,versteckten” Hinweise immer sehr schön, da gegenseitiger Support wichtig ist und insbesondere, wenn man die Bücher bereits kennt, auf diese Art gerne erinnert wird bzw. die in diesem Zusammenhang erwähnten Andeutungen umso besser versteht. Der Autor hat mich für genau die richtige Mischung aus kindlicher Unschuld, einem uralten Wesen, ein gruseliges Abenteuer und einer blutigen Legende erwischt, wobei Gewalthandlungen zwar immer mal wieder vorkamen, aber nicht überhandnahmen und wohl dosiert eingesetzt wurden. Ich fand es toll wie ,,altbekanntes” verwendet wurde und der Autor es dennoch geschafft hat, der Geschichte seinen eigenen Stempel aufzudrücken. Mit der einen oder anderen Wendung hätte ich so nie gerechnet und ihr dürft euch auf jede Menge Action und unheimlicher Szenen freuen. Dabei ist der Flussgott nicht das einzige Problem, dem sich unsere Jungs stellen müssen. Ich war gefesselt und ich fühlte mich von den Gewässern regelrecht angezogen, weswegen ich das Buch binnen eines Wochenendes ausgelesen hatte. Ich kann euch diese Gruselgeschichte auf jeden Fall bedenkenlos weiterempfehlen, wenn ihr den Mut dazu auftreiben könnt, euch dieser zu stellen. Lasst euch von diesem faszinierenden sowie unglaublich intensiven Schreibstil in eine andere Welt entführen, in der Mythen und Sagen wahr werden. 

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