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Rezension ,,Fog - Das Grauen haust im Nebel"

Vielen lieben Dank an Cornelia Eder für das Rezensionsexemplar und dein damit verbundenes Vertrauen :)

 

Worum geht es?

Du wirst von einem mysteriösen Nebel in einem Dorf gefangengehalten. Kämpfst du oder beugst du dich seinem Willen?

Verzweiflung, Angst und Mutlosigkeit stehen in Offendia an der Tagesordnung, bis sich zwei Freunde dem Nebel entgegenstellen. Doch werden sie etwas gegen die Bedrohung ausrichten können?

Seit acht Jahren hält ein Nebel Offendia gefangen. Er schneidet die Bewohner vollkommen von der Umwelt ab und sorgt für sinkende Niederschläge. Dadurch gehen die Vorräte zu Neige und es herrscht Wasserknappheit.

In unregelmäßigen Abschnitten verlangt er nach einem neuen Opfer. Die Offendianer müssen jemanden aus ihren Reihen in den Nebel schicken, der unter unsäglichen Schmerzen stirbt. Das verschafft den anderen weitere Zeit.

Lu wartet nur darauf, endlich sechzehn und somit erwachsen zu werden, um bei den Sitzungen teilzunehmen. Dort beratschlagen die Bewohner, wie sie den Nebel besiegen können. Allerdings besteht ab diesem Alter auch die Gefahr, selbst als Opfer gewählt zu werden. Enttäuscht stellt Lu fest, dass sich sein Wunsch nicht erfüllt und er die Opferungen nicht stoppen kann. Als er seine Eltern an den Nebel verliert, macht er sich im Dorf auf die Suche nach einer Lösung.

Seine stummen Freundin Mera würde lieber länger fünfzehn bleiben. Dennoch leidet sie sehr unter der Gefangenschaft. Gemeinsam versuchen sie auf eigene Faust eine Lösung zu finden.

Schaffen sie es, Offendia zu befreien oder ist der Nebel ihr Untergang?

 

Mein Eindruck:

Dieses Buch hat mich vollends begeistert sowie gefesselt. Ich kannte die Thematik ,,Nebel und etwas haust darin“ aus diversen Filmen und Serien und daher war ich umso gespannter, wie diese in Buchform umgesetzt wird. Wo ich zunächst noch skeptisch war, legten sich meine anfänglichen Bedenken sehr schnell und die Geschichte zog mich direkt in ihren Bann. Die Atmosphäre war bereits nach den ersten Seiten bedrohlich, beklemmend sowie furchteinflößend und ließ die Spannung rapide steigen. Die Autorin erschafft eine beeindruckende Grundstimmung, die sich durch das ganze Werk zieht, auch wenn diese stellenweise von kleinen Hoffnungsschimmern durchzogen wurde (sonst wäre es wohl zu deprimierend gewesen). Die Fragezeichen türmten sich mit jedem weiteren Kapitel auf und ich konnte die Auflösung dieser kaum erwarten, weswegen ich das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe. Wenn meine böse Neugierde mir nicht immer drein pfuschen würde, könnte ich wohl auch mal länger in einem Werk verweilen, doch das war hier absolut nicht möglich (großes Kompliment an die Autorin). 

 

Neben der zum Teil schier unerträglichen Spannung, der angemessenen Atmosphäre und der gegenwärtigen Bedrohung erwarten euch jede Menge Charaktere, wobei wohl jeder seinen Favoriten anders auswählen wird. Mein Lieblingscharakter war auf jeden Fall Lu, da er trotz seines jungen Alters die Probleme angeht und anders als die Älteren nicht schon die Finte ins Korn wirft, bevor die Schlacht überhaupt begonnen hat. Wobei wir zum nächsten positiven Punkt kommen, den ich erwähnen möchte, die Autorin konnte sich sehr gut in die unterschiedlichen Figuren und deren Denkweise hineinversetzen. Der ganze Druck, Frust und Stress, der sich über all die Jahre aufgebaut hat, sorgt für einiges an Diskussions- sowie Handlungsbedarf und ich konnte stets beide Parteien verstehen, egal um welchen Tagespunkt es ging. Doch nicht nur die Dorfbewohner sorgen für Vielfalt und einiges an Stoff zum Nachdenken, auch der Nebel ist stets präsent und die Beschreibung dessen war schlichtweg genial. Obwohl es sich um einen Wetterzustand handelt, fühlte ich mich durch diesen beobachtet und hatte stellenweise Gänsehaut beim Lesen. Genauso wie unsere Protagonisten entwickelte ich während des Lesens eine gewisse Paranoia sowie Abneigung, die lediglich aufgrund des eindringlichen Schreibstils der Autorin entstand. Ich liebe es, wenn ich mich so derartig in einer Geschichte verliere, dass ich sogar nach draußen sehen muss, um festzustellen, dass ich von keinem Nebel eingeschlossen werde. 

 

Da es sich um einen dystopischen Jugendroman handelt, sollte man auch mit Toten, Verlusten und einer wie bereits mehrmals angemerkt unheimlichen Stimmung gut zurechtkommen. Alle Leser, die die Filme kennen, werden wohl wissen auf was sie sich ungefähr einstellen können, auch wenn es in schriftlicher Form meiner Meinung nach nochmal wesentlich intensiver ist. Alle Neulinge bei diesem Thema sollten sich darüber bewusst sein das es auch mal heftiger werden könnte, auch wenn dies natürlich kein Dauerzustand ist. Unseren Protagonisten bleibt auf jeden Fall noch Zeit für andere Dinge als den Überlebenskampf, wodurch sich jede Menge interessante Details und Informationen ergeben. Da nach einer Lösung aus der Misere gesucht wird, begleiten wir unsere Charaktere sowohl bei ihren Recherchen als auch bei ihrem Training, um ihre Pläne dann auch wirklich in die Tat umsetzen zu können. Auch für die Liebe gibt es ein wenig Platz und so wird das Gesamtkonzept abgerundet. Ob unsere Figuren gegen den Nebel bestehen können oder ob sie letztendlich alle verschlungen werden, möchte ich euch natürlich nicht vorwegnehmen. Ihr dürft euch auf eine mysteriöse, spannungsgeladene sowie unheimliche Geschichte freuen, die mich durch viele Punkte begeistern konnte. Die Autorin hat sehr viele großartige Ideen und kann diese auch umsetzen, wobei sie stets von ihrem fesselnden sowie mitreißenden Schreibstil unterstützt wird. Ich fand das Buch sehr angenehm zu lesen und auch die einzelnen Kapitel weisen eine optimale Länge auf, weswegen man sprichwörtlich nur so durch das Buch rauscht. Doch nun genug der Schwärmerei, macht euch einfach selbst ein Bild und begebt euch in den Nebel, ihr werdet es kaum glauben was euch dort erwartet. 

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