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Rezension ,,Ein Meer aus Feuer"

Worum geht es?

Eine taffe Piratenkapitänin, befallen von einem dunklen Fluch. Eine Prinzessin, die nicht mehr länger auf ihren Retter wartet. Eine Reise, die beide für immer verändern wird ...

 

Kailin O’Read stirbt. Der berüchtigten Piratenkapitänin bleibt nicht mehr viel Zeit, bis ein schrecklicher Fluch sie einholt. Um ihrer Mannschaft aus Außenseitern und Ausgestoßenen trotz ihres bevorstehenden Todes eine bessere Zukunft zu ermöglichen, nimmt sie einen riskanten Auftrag an: Sie sollen Gwennaelle von Auenwies, die Prinzessin eines fernen Königreichs, aus den Klauen einer grausamen Hexe befreien. Als sie im Turm ankommen, in dem Gwennaelle die letzten fünfzehn Jahre ihres Lebens gefangen gehalten wurde, ist die Hexe allerdings spurlos verschwunden – und die vermeintlich hilflose Prinzessin hat sich längst selbst befreit. Gemeinsam treten sie die gefährliche Reise durch die Gewässer der Hundert Inseln an und Gwen und Kailin kommen sich dabei unerwartet näher. Doch die Prinzessin ist nicht diejenige, für die sie sich ausgibt – und wenn ihr Geheimnis ans Licht kommt, könnte dies das Leben der gesamten Mannschaft aufs Spiel setzen …

 

Eine karibisch angehauchte Fantasy-Welt, eine chaotische Piratenmannschaft und ein gefährliches Abenteuer auf hoher See: „Ein Meer aus Feuer“ ist der perfekte Piratenroman für Fans von „Fluch der Karibik“ und „Our Flag Means Death“.

 

Mein Eindruck:

In diesem actiongeladenen Abenteuer begleiten wir eine Piratencrew, die ihr in so einer Konstellation sicher noch nie gesehen habt. Euch erwartet ein wilder Haufen, der zunächst keine Manieren zu haben scheint, jedoch mehr zusammenhält und Spaß hat, als man zunächst vermuten möchte. Ich bin wieder einmal begeistert davon was sich die Autorin hier so alles für uns einfallen lassen hat, auch wenn die Gegenspieler, welche hier vorkommen richtig fies waren. Gemeinsam mit der Crew bereisen wir die Weiten der Meere und treffen dabei auf Ungeheuer, Magie, Hexen, Flüche, auf eine Wahlfamilie, Liebe, Hoffnung und Verzweiflung. Es dürfte wohl für jeden Geschmack etwas dabei sein, vor allem da die vielen unterschiedlichen Hauptcharaktere jede Menge Tiefgang mitbringen und so individuell sind, wie die Welt selbst. Die Autorin schafft es die Ängste, Zweifel, Träume und Hoffnungen der einzelnen Figuren glaubwürdig sowie authentisch darzustellen und so sind wir gemeinsam mit ihnen gefangen zwischen der Vernunft und ihrem Herzen, zwischen Schicksal und Vorherbestimmung. Jedes einzelne Mitglied dieser Piratencrew hat sein Päckchen zu tragen und die Hintergründe wie die Leute auf dieses Schiff gekommen sind, sind genauso tragisch wie vielseitig, wobei sie doch die Einsamkeit und Brutalität ihres vergangenen Lebens vereint. Das Schiff bietet somit diesen ,,verlorenen” Seelen einen Platz in einer Welt, die erbarmungslos viele andere verschlingt. Trotz aller Ernsthaftigkeit und Tragik kommt aber auch der Spaß nicht zu kurz und die Sticheleien auf diesem Schiff haben mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht. Nichtsdestotrotz oder gerade deshalb wird in Notsituationen zusammen geholfen und jeder steht für den anderen ein, das Gefühl der Zusammengehörigkeit ist stets gegeben und ich fühlte mich ebenfalls direkt zuhause als ich das Schiff betrat. 

 

Zur Story selbst möchte ich euch gar nicht mehr verraten, außer dass diese vor Action und Spannung nur so strotzt und es einfach nie langweilig wird. Es gibt viele unterschiedliche Orte sowie Gefahren zu entdecken, insbesondere da unsere Crew ganz schön herumkommt. Die Kampfszenen, welche euch erwarten, wurden fesselnd beschrieben und gingen ganz schön ans Eingemachte, ich fand es toll das niemand als unverwundbar dargestellt wird und unsere Protagonisten auch mal einstecken mussten. Neben diesen ganzen Aspekten sind mir die Recherchen der Autorin, ihre Wortwahl sowie das Seemannsgarn welcher hier gesponnen wird ganz besonders in Erinnerung geblieben. Ich konnte jedenfalls alles um mich herum ausblenden und hatte stets das Gefühl mich tatsächlich an Board zu befinden, das Meer zu riechen und den Wind in meinen Haaren zu spüren, was für einen äußerst bildgewaltigen Schreibstil spricht. Obwohl es sich um einen Fantasyroman handelt, werden hier viele wichtige Dinge angesprochen, die man auch ins wahre Leben übertragen kann und über die viel mehr Menschen nachdenken sollten. Ob oder wen man liebt, spielt keine Rolle, nicht immer muss man sich dem gesellschaftlichen Druck stellen und man ist völlig in Ordnung so wie man ist, nur um einige Beispiele zu nennen. Ich liebe das Charakterdesign der Autorin, ihre Werte, denen sie stets treu bleibt und generell ihre Art und Weise eine Geschichte zu erzählen. Ich finde es immer schön, wenn man für wenige Stunden aus der Realität fliehen kann und da ich nichts an dem Buch auszusetzen habe, kann ich dieses bedenkenlos an alle weiterempfehlen, die sich in meiner Rezension wiederfinden. In diesem Sinne hisst die Segel, löst den Anker und haltet euren Säbel fest, es geht los in ein weiteres Abenteuer voller Gefahren :) 

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