Worum geht es?
Jeder Mensch vereint eine dunkle und eine helle Seite in sich. Das Leben eines jeden bestimmt, für welche Seite er sich entscheidet. Der Selfmade-Milliardär Anthony Monroe lebt seine dunkle Seite aus. In ihm schlummert aber durchaus etwas Gutes. Dennoch lässt er niemanden hinter seine Mauern schauen, die er schon sehr früh aus Selbstschutz errichtet hat. Nach einer Kindheit, in der er Misshandlung und Leid erleben musste, und eingeführt in eine Gesellschaft mit perfiden und verwerflichen Gepflogenheiten, war es nicht anders zu erwarten.
Sein Leben beginnt sich zu verändern, als er den lebensfrohen Jackson Welsh kennenlernt. Der gewitzte, freche Charmeur zeigt ihm eine andere Art zu Leben. Mit seiner flapsigen und oft vorlauten Art und Weise erlangt er schnell das Interesse von Anthony, der eigentlich noch nie eine Vorliebe für das gleiche Geschlecht hatte. Und doch macht er Jax ein mehr oder weniger unmoralisches Angebot. Was hat es mit Anthonys dunkler Seite auf sich? Lässt Jackson sich von dem Milliardär in seine Finsternis ziehen?
Mein Eindruck:
Normalerweise stehe ich nicht so auf Geschichten mit reichen Milliardären, aber dieser Auftakt zur Dilogie hatte es ordentlich in sich. Wir lernen Jackson und Anthony näher kennen, wobei insbesondere Anthony eine Dunkelheit in sich trägt, die endlos erscheint. Seine Geschichte voller Verzweiflung, Hass und Missbrauch hat mich sehr mitgenommen und es war unglaublich, welche Abgründe sich in diesem Buch auftun. Alles fängt ganz ,,harmlos" an, als sich unsere Protagonisten zufällig kennenlernen und immer wieder über den Weg laufen. Anthony stellt von Beginn an klar, was er sich erwartet und wozu er bereit ist, doch natürlich will unser naiver Jackson darauf nicht hören und ehe er sich versieht, zeigt ihm sein Gönner wo es langgeht und dass es nicht nur leere Worte waren, die er ihm an den Kopf geworfen hat. Die Beziehung der beiden wird immer toxischer und insbesondere für Jackson tat es mir echt leid, wie sich die Dinge entwickelten. Der Schreibstil der Autoren war absolut fesselnd sowie mitreißend, weswegen ich das Buch binnen eines Tages verschlungen habe, da ich es einfach nicht mehr zur Seite legen konnte. Selten hat mich eine Abwärtsspirale so fasziniert, abgestoßen und gleichzeitig mitgerissen, wie es hier der Fall war. Die Rückblenden in die Vergangenheit sind ekelerregend sowie erschreckend und man sollte definitiv starke Nerven und Geduld mit sich bringen, um dieses Werk durchstehen zu können.
Ein bis zwei kleine Verbesserungsvorschläge möchte ich aber trotzdem anbringen. Bei all den erschreckenden Ereignissen und Einblicken, haben mir doch in mancher Hinsicht mehr Erklärungen gefehlt. Um Beispiele zu nennen, sollten nun alle den nächsten Absatz überspringen, welche nicht gespoilert werden möchten. Warum ist die Bruderschaft noch nie aufgeflogen und warum wurde nur der älteste Sohn eingeführt? Wieso wird der Mutter kein Riegel vorgeschoben? Ich kann mir keinen einzigen plausiblen Grund dafür vorstellen, insbesondere wenn die Person schon mehrmals eingewiesen wurde. Ich hoffe natürlich auf den zweiten Teil, um in mancher Hinsicht noch erleuchtet zu werden, aber manche Handlungen/Figuren/Entscheidungen konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Aber was ja nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden. Leider haben mich die Rechtschreib- und Grammatikfehler immer mal wieder aus dem Lesefluss geworfen, weswegen ein erneutes Korrekturlesen sicher vorteilhaft wäre.
Ansonsten habe ich hinsichtlich einer Verbesserung nichts anzumerken und war rundum zufrieden, da für mich das Buch spannend war, die Charaktere zum Großteil sympathisch, es ausreichend Erotik und Drama gab und ich hinsichtlich der vielen Fragezeichen in meinem Kopf einfach auf den zweiten Teil hoffe. Ich kann allen Fans von düsteren Geschichten dieses Buch nur weiterempfehlen, da ich bei manchen Szenen eine Gänsehaut hatte und die Lesestunden gefühlt wie im Nu verflogen sind. Man sollte aber wie bereits erwähnt mit gewissen Themen umgehen können, mit denen man im Alltag normalerweise nicht konfrontiert wird und die daher umso mehr Grauen beinhalten, welches schwer in Worte zu fassen ist. Für mich war es sicher nicht das letzte Buch von diesem Duo und ich würde jederzeit wieder zu einem von ihnen greifen. In diesem Sinne wünsche ich euch allen viel Spaß auf dem finsteren Pfad von Anthony, welcher jegliche Gefühle verschlingt.
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