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Rezension ,,Bis unsere Sünden uns einholen"

Worum geht es?

»Es gibt Wölfe und Schafe. Egal, wie sehr die Schafe kämpfen, am Ende gewinnen immer die Wölfe.«

 

München, 1939. Am Vorabend des zweiten Weltkrieges, verändert eine schicksalhafte Begegnung das Leben von Marlene, Ehefrau eines Reichministers. Sie lernt den russischstämmigen Schriftsteller Sascha kennen, der eine magische Anziehungskraft auf sie ausübt. Doch Sascha hat weit mehr zu verbergen als seinen eigentlichen Beruf, und so gerät Marlene schnell in einen Strudel aus Lügen, Verrat und der geschönten Wahrnehmung der Nationalsozialisten, der ihre Existenz und den Glauben an die wahre Liebe an den Abgrund führt.

 

Mein Eindruck:

Die Autorin nimmt uns mit in das Leben von Marlene, welche als Ehefrau eines Reichsministers ein schönes Leben führen sollte, eigentlich. Wären da nur nicht die Zweifel oder ihre Art selbständig zu denken, die ihr laut ihrem Ehemann immer wieder im Weg stehen. Ich fand es sehr eindrucksvoll wie wir einen Sprung in der Zeit zurück machten und das Setting wurde von der Autorin sehr gut ausgenutzt. Gefangen zwischen den gesellschaftlichen Normen, Verlangen und dem eigenen Empfinden was ,,Richtig” ist, muss Marlene schwerwiegende Entscheidungen treffen, die auch Auswirkungen auf ihr Umfeld haben. Durchzogen von einer ordentlichen Prise Erotik und den damit verbundenen überaus heißen Szenen, werden wir immer tiefer hinein gezogen in diesen Strudel aus Verleumdung und Gefahr. Die vielen unterschiedlichen Figuren wurden sehr gut dargestellt und insbesondere Sascha ist äußerst geheimnisvoll, wobei ich Charaktere wie ihn immer sehr gerne habe, die man nicht von Beginn an durchschaut. Marlene muss in ihrem jungen Leben einiges durchmachen und wir begleiten sie über einen längeren Zeitraum, was einerseits sehr aufschlussreich war und andererseits jede Menge Schrecken offenbarte. Eigentlich möchte sie nur ein glückliches Leben führen und die Liebe finden, doch das Schicksal meint es alles andere als gut mit ihr. Sie ist eine Kämpferin die leider viel zu oft auf ihren Bauch, als auf ihren Kopf hört und dennoch frohen Mutes zu ihren Prinzipien steht und ihren eigenen Weg im Leben sucht. Sie lässt sich weder von ihren Männern noch von der Gesellschaft in eine Rolle drängen, was ich sehr bewundert habe, egal wie viele Fehler sie auch in meinen Augen gemacht hat. Manche Enthüllungen waren wirklich harter Tobak, weswegen man starke Nerven mit sich bringen sollte, um den Roman bis zum Ende lesen zu können. Dieses ist übrigens offengehalten und ich stimme hiermit definitiv für einen zweiten Teil, da die Geschichte so nicht einfach stehen gelassen werden darf. Ich fand das Buch durchwegs spannend sowie fesselnd und die Zeit, in welcher die Geschichte spielte, war echt mal was anderes. Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber bestimmt nicht mein Letztes. Den Mix aus ,,historischer” Roman und ,,Dark Romance” fand ich persönlich überaus gelungen und kann ihn daher allen Lesern weiterempfehlen, die sich vom Klappentext angesprochen fühlen. In diesem Sinne steigt ein in diese düstere Welt in der Nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. 

 

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