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Rezension ,,Die Lady mit dem honigblonden Haar"

Vielen Dank an den Cumedio Verlag für das Rezensionsexemplar :)

 

Worum geht es?

Shelley genießt das Leben auf dem Land – fernab der lästigen Regeln der Londoner Gesellschaft. Es mangelt ihr an nichts und feiern kann man auch hier, dazu braucht es keinen vollen, stickigen Ballsaal. Das Dorffest ist in diesem Jahr ein ganz besonderes Ereignis: Blake, der Earl of Granville, ist aus der Hauptstadt angereist. Aber Shelley ist ernüchtert: Er sitzt bei seiner Großmutter unter einem luxuriösen Baldachin und stochert gelangweilt in den feinen Speisen herum – ein zweifellos arroganter, wenn auch attraktiver Gentleman.

Als das überdrehte, bissige Hündchen der Großmutter entläuft und ausgerechnet bei Shelley Unterschlupf sucht, sieht sie sich gezwungen, es zu seiner Besitzerin zurückzubringen. Da sie das wildgewordene Fellknäul zu zähmen weiß wie niemand sonst, ist sie bald ein gern gesehener Gast der Großmutter. So begegnet sie dem Lord erneut, und er zeigt sich auffallend charmant. Aber mit welcher Absicht? Der Earl scheint ganz anders zu sein, als Shelley ihn sich vorgestellt hat, doch er bewahrt ein finsteres Geheimnis.

 

Mein Eindruck:

In diesem Roman lernen wir Shelley und Blake kennen, welche unterschiedlicher nicht sein könnten. Wo Shelley stets an das Wohl der anderen denkt und immer gut gelaunt ist, herrscht bei Blake eine bedrohliche/düstere Stimmung, die sein Umfeld regelrecht einschüchtert. Durch einen Zufall lernen sich die beiden kennen und verbringen mehr Zeit miteinander als beabsichtigt, was sich auf ihre weitere Zukunft natürlich auswirkt. Neben diesen beiden Hauptcharakteren erwartet euch noch die beste Freundin von Shelley, welche leider ein schweres Schicksal zu tragen hat. Die Autorin hat das Thema ,,Gewalt in einer Ehe” sehr bedrückend sowie beklemmend rübergebracht und der weiteren Handlung damit einen ungewohnten Verlauf ermöglicht. Für mich war es das erste Mal als Leserin einen solchen Einblick in die damaligen Gepflogenheiten zu erhalten und ich fand es sehr interessant sowie fesselnd. Die Meinungen der Betroffen sowie aus deren nächsten Umfeld werden sehr authentisch vermittelt und man konnte sich direkt in die damalige Zeit hinein fühlen. Es bleibt jedoch nicht durchgängig traurig bzw. tragisch, sondern das Buch wird immer mal wieder von Shelley und Blake sowie deren Sticheleien aufgelockert. Aus diesem Grund ergibt sich ein interessanter Mix aus unterschiedlichen Figuren, Themen und Emotionen, der mich durchwegs begeistern konnte. Einmal begonnen konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen und musste unbedingt wissen, ob die Figuren noch zu ihrem persönlichen Glück kommen oder nicht. Dabei darf das eine oder andere Geheimnis bzw. Trauma aus der Vergangenheit nicht fehlen und es gilt jede Menge aufzuarbeiten. Ich war sehr beeindruckt wie viele unterschiedliche Ideen bzw. Themen die Autorin anspricht und wie geschickt sie diese miteinander verknüpfen kann, sodass sich ein wundervolles Gesamtbild ergibt. Ich kann dieses Buch allen Fans der Autorin bzw. dieses Genres bedenkenlos weiterempfehlen, da es durchaus zu unterhalten weiß.  

 

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