Worum geht es?
Ein Scharfschützenduell im Zweiten Weltkrieg
Weißrussland 1943. Die Wälder zwischen Lepel und Barisau werden von sowjetischen Partisanen beherrscht. Die Russen setzen rätselhafte Supersoldaten ein und den deutschen Besatzern droht die Kontrolle zu entgleiten. Allerdings verfügen sie selbst über eine Geheimwaffe, von deren Existenz niemand etwas ahnt.
Als die Kompanie des Scharfschützen Josef Berger vom Feind vernichtet wird, ist er zunächst froh, dass er sich einem Sonderkommando anschließen kann, das zur Partisanenbekämpfung aufgestellt wurde. Im Gefecht trifft der junge Deutsche auf Valentina Rybova, eine Meisterschützin der Roten Armee. Während sie sich ein Duell in den Schatten liefern, lernen sie einander zu respektieren. Doch der Krieg zeigt seine hässlichste Fratze. Um ihre Soldatenehre zu bewahren, müssen sie zu Verrätern werden – alle beide.
Mein Eindruck:
Dieser Kriegsroman hat es auf jeden Fall in sich und bringt ordentlich Schwung sowie Abwechslung in die Reihe. Der Autor verbindet unterschiedliche Elemente und schafft dadurch jede Menge Spannung und Action, wobei der Schauplatz sehr gut gewählt wurde und auch die Figuren jede Menge Tiefgang erhalten. Ich war sehr positiv überrascht, da ich mir als Fan der Reihe gar nichts unter dem Klappentext vorstellen konnte und schon sehr gespannt darauf war, wohin der Autor uns nun wieder mitnimmt. Ich fand es toll das der Jagdaspekt, der sich durch die Reihe zieht und ein fester Bestandteil ist nicht gänzlich verloren gegangen ist und man merkt das umfassende Wissen sowie die offensichtlich zahlreichen Recherchen, da hier viele Details und Informationen geliefert werden, die mir bisher unbekannt waren und die ich in dieser Form auch nicht erwartet hätte. Dadurch wurde alles direkt greifbarer und ich fühlte mich beim Lesen, als ob ich selbst an der Front wäre, wodurch das Leseerlebnis unglaublich intensiv war.
Valentina ist eine unglaubliche Protagonistin und sie war mein klarer Favorit in diesem Werk. Wie schwer es eine Frau in Kriegszeiten hat, egal wie taff und fähig sie auch sein mag, wird hier sehr schön rübergebracht und es ranken sich viele Intrigen und Schwierigkeiten rund um sie. Auch die anderen Hauptakteure stehen Valentina in nichts nach und ich fand es schön zu sehen, dass sich trotz Krieg manche Figuren ihre Menschlichkeit bewahrt haben zumindest, soweit dies irgendwie möglich war. Doch der Autor wäre nicht er selbst, wenn er nicht die eine oder andere Überraschung bzw. unerwartete Wendung für uns eingebaut hätte, die ich alle durch die Bahn gefeiert habe. Ich bin immer wieder über seine Kreativität erstaunt und wie natürlich er Dinge in seine Geschichte einbaut, die absolut schräg sowie unnatürlich sind und sich dennoch richtig anfühlen. In meinen Augen beweist er sein handwerkliches Geschick immer wieder aufs Neue und ich habe in dieser Reihe sicher schon mehr über Waffen gelernt, als ich vermutlich jemals wissen wollte (ein Hoch nochmal auf sein Fachwissen/seine überragenden Recherchefähigkeiten). Natürlich kann ich als Laie nicht beurteilen, ob das alles so realistisch/korrekt ist, aber wie bereits erwähnt fühlen sich hier selbst die unglaublichsten Aussagen richtig an und an diesem starken Konstrukt, gibt es nicht zu rütteln. Außerdem handelt es sich hierbei auch um eine fiktive Geschichte, die in erster Linie unterhalten soll und das hat sie auf jeden Fall getan.
Vom Anfang bis zum Ende wirkte alles durchwegs gut durchdacht und es waren viele aufregende Lesestunden, da sich der Autor die Zeit nimmt, die unterschiedlichen Figuren und Lager angemessen einzuführen, was sicher ein Hauptgrund für die zuvor erwähnte Intensität war. Dabei bietet der Kriegsschauplatz immer wieder Action und Spannung, wobei die Strategie, die Kämpfe, die Kriegsverbrechen, die Funktionen und Befehlsgewalten ihr Übriges dazu beitrugen, um dieses Werk abzurunden. Man sollte definitiv starke Nerven sowie einen guten Magen mit sich bringen, da es zeitweise richtig blutig bzw. brutal wird, aber das kann man sich von einem Kriegsroman sicher bereits im Voraus denken. Wer sich von meiner Rezi nun angesprochen fühlt, dem Übernatürlichen seinen Raum eingesteht und an einem gut inszenierten Katz-und-Maus Spiel interessiert ist, sollte sich auch den vierten Teil der Reihe auf keinen Fall entgehen lassen. Ich habe es jedenfalls bisher bei keinem einzigen Teil bereut zu diesem gegriffen zu haben und werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen. In diesem Sinne wünsche ich euch gute Unterhaltung in diesem Kriegsschauplatz, denn Spaß wäre wohl doch etwas makaber.
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