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Rezension ,,A Shelter of Trust"

Worum geht es?

Als sein Vermieter ihn kurz vor Weihnachten vor die Tür setzt, hat Nate den Tiefpunkt seines Lebens erreicht – denkt er zumindest. Bis er am Weihnachtsmorgen seinen alten Schulfreund Xavier wiedertrifft. Ihre Leben hätten nicht unterschiedlicher verlaufen können. Doch neben der Scham über seine eigenen Misserfolge, fühlt Nate sofort eine Verbindung zu Xavier. Eine Verbindung, die sicher nicht so rosig ist, wie er sie sich ausmalt.

 

Die Entwicklung innovativer Apps brachte Xavier beruflichen Erfolg, Berühmtheit und einen Haufen Geld. Was der ganze Ruhm nicht verbessern konnte, sind seine Schwierigkeiten mit zwischenmenschlichen Beziehungen. Nach einer weiteren gescheiterten Partnerschaft will Xavier in diesem Winter seine Wunden lecken. Doch als er Nate trifft, entflammt die Hoffnung auf ein Mehr in seinem Leben erneut. Stärker denn je.

 

Die Wunden ihrer Vergangenheit machen es sowohl Nate als auch Xavier schwer, sich dem jeweils anderen zu öffnen. Doch die wärmende Geborgenheit, die sie beieinander finden, macht es ihnen auch möglich, nach einem Schritt zurück wieder zwei aufeinander zuzugehen – hoffentlich …

 

Mein Eindruck:

In dieser weihnachtlichen Slow-Burn Romanze lernen wir Nate und Xavier näher kennen. Beide sind wundervolle Protagonisten, die mit den Dämonen ihrer Vergangenheit zu kämpfen haben. Wo der eine Glück im Leben hatte, wurde der andere vom Pech verfolgt und ihre Lebensgeschichten könnten nicht unterschiedlicher sein. Durch Zufall begegnen sich die alten Schulkameraden wieder und dieses Treffen bringt eine Wendung mit sich, die beide nicht für möglich gehalten hätten. Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber ganz bestimmt nicht das Letzte. Ich war schwer beeindruckt von der Vielfalt an Emotionen und dem Fingerspitzengefühl, welches sie an den Tag legt, wenn es um schwierigere Themen geht, die gerne von der Gesellschaft unter den Teppich gekehrt werden.  

 

Der Slice-of-Life Charakter traf genau einen Nerv bei mir und trotz der ganzen Tragik und der Unfairness, mit der wir hier konfrontiert werden, fühlte ich mich beim Lesen durchwegs wohl und konnte das Buch einmal begonnen kaum mehr zur Seite legen. Woran das lag? Die ganze Atmosphäre, die Tiefe der Gefühle sowie das Kennenlernen der Charaktere ergaben für mich ein umwerfendes Gesamtkonzept, welches mich in seinen Bann ziehen konnte. Auch wenn sich die Beziehung der Beiden langsamer entwickelt als ich es aus anderen Büchern gewohnt bin, fand ich genau diesen Aspekt so spannend. Wie auch im echten Leben würde man aufgrund von negativen Erfahrungen nichts überstürzen, sondern alles genau abwägen und kleine Schritte vornehmen. Ich bin wahrlich nicht die geduldigste Leserin und am liebsten hätte ich manche Figuren so lange geschüttelt, bis sie endlich über ihren Schatten gesprungen wären, aber selbst ich habe die Handlung mit Aufregung sowie angehaltenem Atem verfolgt und konnte die Handlungen eines jeden Einzelnen zur Gänze nachvollziehen. Welch ein Glück doch manche Protagonisten haben das ich nicht tatsächlich in ihre Welt springen kann, um einzugreifen, werden sie wohl nie erfahren ;P 

 

Wer also auf eine weihnachtliche Atmosphäre steht, Charaktere mit Ecken und Kanten bevorzugt und sich auch vor herausfordernden Themen nicht fürchtet die einen durchaus zum Nachdenken anregen, ist hier meiner Meinung nach genau richtig. Der Erotikanteil ist für eine Liebesgeschichte zwar gering, doch dafür erhält man als Leser so viel mehr, sodass die wohldosierten Szenen praktisch das i-Tüpfelchen obendrauf darstellen. Ich habe keinerlei Kritikpunkte anzubringen und bin einfach restlos begeistert von diesem Buch. Für mich war es genau die richtige Mischung aus den bisher beschriebenen Emotionen/Dingen und ich kann das Werk daher nur weiterempfehlen. Mein Herz ist auf jeden Fall erwärmt und ich bin nun absolut bereit für Weihnachten. 

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