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Rezension ,,Schneeweißchen und Rosenrot: Ein elfisches Märchen"

Klappentext:

»Du standest mir immer zur Seite, Bruder. Also bleibe ich an der deinen.«

Die Stimme Jana’jans gleicht dem Flüstern des Windes.

»Lass uns fern ab unserer Eltern ein neues Leben aufbauen, ein Leben im Glück«, sagt Elew’win.

Seine Augen strahlen.

 

Bald wird sie ihre Vergangenheit einholen.

Bald werden ihre Hände voll Blut sein.

Bald.

***

In diesem Märchen geht es um den Wunsch einer Kriegsheldin, die sich von den Gottheiten zwei Kinder erbittet. Diese Kinder sollen sie zu mehr Ruhm und Ehre führen. Diese Kinder sollen ihr Leben erfüllter machen.

Aber diese Kinder sind nicht, wie sie erwartet hat. Und so nimmt die Tragödie ihren Lauf.

***

Dies ist definitiv kein glückliches Märchen. Wenn dich die Schatten nicht abschrecken, du Elfen, moralisch verwerfliche Charaktere und märchenhafte Erzählungen liebst und die Nacht dein Zuhause ist, dann findest du in dieser Geschichte vielleicht eine neue Heimat.

 

Themen (unter anderem, genaueres in der Leseprobe): häuslicher Missbrauch, Mord, von den Eltern nicht akzeptiert werden, Liebesbeziehung zwischen Brüdern

 

Mein Eindruck:

Ich habe mich diesem Märchen gestellt, obwohl ich aufgrund der Themenliste bereits im Vorfeld wusste, dass ein Thema für mich persönlich besonders schwierig werden wird (Stichwort: Liebesbeziehung zwischen Brüdern), aber auch mit diesem Aspekt konnte ich im Nachgang betrachtet überraschend gut umgehen und somit konnte mich dieses Buch insgesamt sehr gut unterhalten und von sich überzeugen. Jeder hat vermutlich seine ganz eigenen Schwierigkeiten mit bestimmten Thematiken in Büchern, weswegen ich mir sehr unschlüssig war, ob ich mich drüber trauen sollte oder nicht. Letztendlich bin ich aber sehr froh, dass ich meinen Mut zusammengenommen habe, da der Schreibstil und die Erzählform die definitiv einem Märchen würdig waren mich direkt in ihren Bann ziehen konnten. Das Autoren-Duo schafft sofort die richtige Atmosphäre im Sinne von ,,Es war einmal …” und euch erwartet eine außergewöhnliche Neuinterpretation von einem altbekannten Märchen, das ich nur noch sehr verschwommen im Hinterkopf hatte. Trotz des mittelalterlichen Settings, werden realistische sowie ,,moderne” Themen eingebaut (entschuldigt meine holprige Wortwahl) und uns erwartet jede Menge Tiefgang. Was ich genau damit meine, dürft ihr gerne selbst herausfinden, da jedes Wort zu viel wäre, euch definitiv spoilern und euch die Überraschung vorwegnehmen würde. Ich fand die vielen unterschiedlichen Aspekte sehr gut sowie glaubwürdig umgesetzt, wobei die Fantasie natürlich ebenfalls nicht zu kurz kommt, denn immerhin befinden wir uns immer noch in einem Märchen. So wird eine emotional durchwachsene Geschichte über Hass, Verzweiflung, Trauer, Missgunst, Neid, aber auch Liebe, Eifersucht und dem Wunsch nach Akzeptanz erzählt. Die erotischen Einblicke sowie die Kampfszenen geraten dabei nicht zu sehr in den Hintergrund und lockern die überwiegend ernstere Atmosphäre gelungen auf. Ich fand es jedenfalls aufregend die Geschichte der Brüder zu verfolgen und da wir sie von Kindesbeinen an begleiten, konnte ich eine Verbindung zu ihnen aufbauen, welches mich mein ,,gefürchtetes” Thema ausblenden ließ. Wenn man sich unvoreingenommen auf das Märchen einlässt und für alles offen ist, sollte man meiner Meinung nach definitiv gefesselt werden. Für mich war es jedenfalls das erste Buch des Autorenduos und ganz bestimmt nicht mein Letztes, da ich die Welt, die sie hier geschaffen haben, sowie ihre Erzählweise und ihre Figuren überaus faszinierend fand. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß beim Herausfinden, ob dieses Märchen ein Happy End für euch und die Protagonisten bereithält oder nicht. 

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