· 

Rezension ,,Im Fluss der Zeit 01"

Worum geht es?

An einem wolkenlosen Tag hat Schüler Shiro eine schicksalhafte Begegnung: Er trifft auf einen jungen Mann in einer alten Pilotenuniform, der plötzlich ohnmächtig wird. Wieder bei Bewusstsein kann sich der Unbekannte weder an seinen Namen erinnern noch weiß er wie er an diesen Ort gekommen ist. Shiro gibt ihm den Namen »Kiku« und bietet ihm kurz entschlossen sein Zuhause als Bleibe an. Mit Geduld und Feingefühl versucht Shiro seinem mysteriösen Gast ins Alltagsleben zurückzuführen. Während Kiku jeden Tag etwas dazulernt, wird er nachts von wiederkehrenden, schrecklichen Albträumen gequält. Da Shiro sich zunehmend für Kiku verantwortlich fühlt, will er ihm beistehen …

Mein Eindruck:

Dieser Manga war mal etwas völlig anderes. Shiro findet einen Fremden, der sein Gedächtnis verloren hat und nimmt sich kurzerhand um diesen an. In diesem Auftakt sind noch nicht viele Informationen vorhanden, weswegen die Geschichte von einem mysteriösen Hauch durchdringt wird. Ich fand es aufregend gemeinsam mit Shiro den ,,Namenslosen” kennenzulernen und mit ihnen den Alltag zu meistern. Die Story ist eher ruhigerer Natur und lebt überwiegend von den Geheimnissen. Ich mochte den Manga jedoch sehr, da die Zeichnungen (insbesondere Mimik und Gestik) sehr schön gestaltet wurden. Die Ernsthaftigkeit wird stellenweise durch witzigere Einwürfe unterbrochen, da Shiro’s neuer Mitbewohner genauso süß wie unbeholfen ist. Nichtsdestotrotz wird das Thema selbst (Amnesie) nie ins Lächerliche gezogen, sondern stets durch die Figuren und ihre Handlungen unterstützt, was zu einem besseren Verständnis meinerseits führte. Der Mangaka nimmt sich ausreichend Zeit, damit sich die Charaktere und dadurch auch wir selbst mit der Ausgangssituation auseinandersetzen können. Wie viele Probleme es mit sich bringt sich an nichts erinnern zu können und vor welchen Herausforderungen man steht, wird hier in vielerlei Hinsicht näher thematisiert. Dabei hat Kiku (der Namenslose) mit Gewissensbissen gegenüber seinem Gönner zu kämpfen und sucht seinen ganz eigenen Weg, um sich nützlich zu machen. Das Gefühl das ihre Begegnung jedoch nicht reiner Zufall, sondern vielleicht sogar Schicksal war und sie sich gegenseitig brauchen, kam bei mir langsam gegen Ende auf. Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt darauf, wie es weiter geht und was es nun mit Kiku auf sich hat bzw. wie er in diese Situation geraten ist. Da die Protagonisten so viele andere Dinge zu bewältigen/klären haben, bleiben ihre romantischen Gefühle etwas auf der Strecke, wobei es leichte Andeutungen in diese Richtung gab, dass sich Shiro und Kiku mehr als nur auf freundschaftlicher Ebene anziehend finden. Wer also einen ruhigen Manga sucht mit einem ungewöhnlichen Thema und dabei auf wenig-keine Erotik steht, sollte sich dieses Werk auf jeden Fall näher ansehen. Ich bin jedenfalls beeindruckt von den Facetten, die hier gezeigt werden und werde mich direkt in den nächsten Teil stürzen. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0