· 

Rezension ,,Sanfter Entführer"

Worum geht es?

Wir haben alle unsere Geheimnisse.

Statt einem seriösen Bürojob nachzugehen, verkauft Randy seine getragenen Slips gewinnbringend auf Fetischseiten, und obwohl er Frauen datet, denkt er an Männer. Vor allem, wenn er nachts alleine durch den Park joggt ...

Weil er seine Eltern nicht enttäuschen will, verdrängt er die dunklen Gedanken und balanciert auf der schmalen Kante zwischen Tabu und Normalität. Bis das Angebot einer Internetseite namens Bad Dreams ihn ins Wanken bringt. Die Betreiber versprechen: Wir erfüllen deine geheimsten Wünsche.

Etwas zu viel Neugier, dreihundert Dollar und ein paar Klicks sind der Beginn eines gefährlichen Spiels, bei dem Randy nicht nur sein Herz zu verlieren droht.

 

Mein Eindruck:

Dieses Buch war in meinen Augen der absolute Hammer und ich fand die Geschichte sowie die Story sehr ansprechend. Die Autorin widmet sich Fantasien, die viele Leute heimlich hegen, sich diese aber nie laut auszusprechen trauen würden. Ich fand das sie diese sehr gut dem Leser rübergebracht hat und insbesondere die Erklärungen im Nachwort waren für mich schlüssig sowie absolut glaubwürdig. Wenn ich eines bisher gelernt habe, dann dass es nichts gibt, was es nicht gibt. So begleiten wir Randy auf seiner Reise zu seinem Selbst bzw. seinen innersten Wünschen, auf die er durch Zufall stößt und denen er sich bis dorthin nicht einmal selbst wirklich bewusst war. Dabei trifft er genau auf den Gegenpart, der ihm diese erfüllen möchte und alles schein perfekt, wenn es sich doch nur nicht um Business handeln würde. Wir durchleben gemeinsam mit den Protagonisten jede Menge Höhen und Tiefen, wobei mehr als einmal Grenzen überschritten werden, welche der Geschichte dadurch zusätzlich zu Spannung und Offenheit verhelfen. Ich fand es toll wie nahe wir den einzelnen Figuren kommen und dadurch das wir diese und ihr Umfeld so gut kennenlernen, konnte ich mich umso mehr in ihre Gefühls- sowie Gedankenwelt hineinversetzen und gewisse Entscheidungen besser verstehen. In diesem Buch geht es daher umso viel mehr als reine ,,Fantasien”, sondern auch um Kontrollverlust, Macht, Einsamkeit, Zuneigung, Nähe und dem Wunsch so sein zu dürfen, wie man ist, egal wie dies von der ,,Gesellschaft” bewertet wird.  

 

Ihr solltet euch daher nicht nur auf die Erotikszenen und auf ein ungewöhnliches Thema freuen (falls man bisher keine Berührungspunkte damit hatte), sondern auf eine vielseitige Geschichte mit wunderbaren Charakteren, die einen unglaublich nahe gehen. Ich jedenfalls war von Beginn an gefesselt und insbesondere Randy der auch noch einem etwas ungewöhnlicheren Beruf nach geht, bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken. Habe ich schon erwähnt das es nichts gibt, was es nicht gibt? Das gilt natürlich nicht nur für Wünsche, sondern auch für Berufe, die nicht unbedingt der Norm entspringen. Da ich aber bereits von so etwas gehört habe war es für mich keine Überraschung, wobei die vielen Details und all die Dinge, die es zu bedenken gilt, doch für den einen oder anderen ,,Aha”-Moment gesorgt haben. Keine Ahnung, ob es sich hierbei um eine grandiose Recherchearbeit handelt oder ein Insider im Hintergrund steht, aber die vielen soeben erwähnten Aspekte wurden stets detailliert, authentisch sowie völlig wertfrei rübergebracht, was ich persönlich sehr schön fand. Ich kann dieses Werk daher allen empfehlen, die vom ,,Standard” genug haben und sich vom Klappentext angesprochen fühlen bzw. Charaktere gerne näher kennenlernen möchten, die ungewöhnlichen Berufen/Neigungen nach gehen. In meinen Augen hat die Autorin alles richtig gemacht und ich fühlte mich stets wohl, auch wenn es einige heftige Wendungen gab, die ich so nicht kommen gesehen habe. Ich hatte jedenfalls mehr als einmal Gänsehaut und war völlig in der Geschichte gefangen, wobei ich alles um mich herum ausgeblendet habe (für mich immer ein klares Zeichen, wenn mich ein Buch völlig von den Socken haut). In diesem Sinne gibt es von mir eine klare Empfehlung und ich wünsche euch ganz viel Spaß bei diesem außergewöhnlichen Werk, von denen es meiner Meinung nach viel mehr geben sollte.  

Kommentar schreiben

Kommentare: 0