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Rezension ,,Zirkuslichter: Band 1"

Worum geht es?

Dale & Emil

Dale ist tätowiert, laut und grob – alles an ihm ist sowohl Warnung als auch Schutz – niemand soll ihm zu nahe kommen. Und trotzdem ist da Emil, sein bester Freund, für den er schon seit langem Gefühle hegt.

Doch während Emil von einem Leben in der High Society träumt, liebt Dale den Zirkus und kann nicht nachempfinden, warum Emil alles hinter sich lassen möchte. Es scheint, als würde nie etwas aus den beiden werden, bis Emil Dale plötzlich auffordert, ihn zu küssen.

Ein Kuss, der Dale so viel bedeutet und ein Kuss, der ihn bitterlich enttäuscht, weil er offensichtlich nicht der Einzige mit einem Geheimnis ist.

 

Arne & Ben

Arne lebt seit seinen Depressionen und Panikattacken in einem Therapiezentrum. Aber er möchte sich ändern und nimmt es selbst in die Hand, seinen großen Bruder Dale beim Zirkus zu besuchen. Dort lernt er Ben, den Feuertänzer, kennen, der nicht nur als Weiberheld, sondern auch für seine Drogenexzesse bekannt ist.

Während Dale Ben schon lange kennt und hasst, versucht der Feuertänzer Arnes Herz zu erobern. Zwischen den beiden gibt es sofort eine unerklärliche Anziehungskraft, doch wie ehrlich sind Bens Intentionen? Und wie wird er damit umgehen, wenn er von Arnes Asexualität und seiner mentalen Gesundheit erfährt?

 

Der Beginn einer Reihe über Träume, Freundschaft und Liebe.

 

Mein Eindruck:

Für mich war es das erste Buch des Autors und mir hat es ausgesprochen gut gefallen. Im Einstieg zur Reihe lernen wir die Protagonisten näher kennen sowie ihre Wünsche, Ängste, Träume und zum Teil auch ihre Vergangenheit. Die Themen, welche in diesem Werk behandelt werden, sind alles andere als leicht verdaulich und man sollte sich auf eine gewisse Schwere gefasst machen. Ich habe den Autor sehr dafür bewundert, wie er mit den Aspekten einer Krankheit umgeht, die in der heutigen Gesellschaft nach wie vor nicht ernst genommen wird und wie er diese überaus greifbar für den Leser rüberbringt. Ich hatte stellenweise Gänsehaut beim Lesen und dadurch jede Menge intensive Momente. Neben dem Entsetzen und Unglauben, welche mich stellenweise gepackt hatten, gibt es auch jede Menge Herzschmerzmomente, heimliche Schwärmereien, Geheimnisse und Sehnsüchte, die sich ebenso durch die Story ziehen. Alles in allem war es eine bunte Mischung aus jeder Menge Emotionen, die mich stets in ihren Bann ziehen konnte. Da die Figuren jede Menge Tiefgang erhalten und sich ausreichend Zeit genommen wird sie vorzustellen, konnte ich mit ihnen stets mitfiebern und mitleiden, was es teilweise nicht einfach gemacht hat aber dafür umso schöner. Dale und Emil hätte ich zwar am liebsten mehr als einmal in ihren Wohnwagen gesperrt damit sie sich aussprechen können, aber so blieb es durchwegs spannend in der Hinsicht wie sich ihre Beziehung zueinander weiterentwickelt (auch wenn mich meine Neugierde fast umgebracht und zum Vorblättern verführt hätte).  

 

Das Setting ist überwiegend ein Zirkus und das war für mich persönlich eine Premiere, da ich noch nie ein Buch gelesen habe, das in einem solchen spielt. Ich fand die vielen Beschreibungen insbesondere in Hinblick auf die Lichter, Shows und Gerüche überaus beeindruckend und ich hatte stets das Gefühl, selbst vor dem großen Zelt zu stehen. Ich finde der Ort passt perfekt zu den vielen unterschiedlichen Figuren und insbesondere für Arne würde ich mir wünschen, dass er mehr Selbstbestimmung erlangt und ebenfalls einen Platz im Leben findet, denn er als zuhause sieht. Ich bin immer noch total geflasht von der Geschichte und habe das Buch einmal begonnen in einem Rutsch durchgelesen, da ich es einfach nicht mehr zur Seite legen konnte. Ich hätte mir beim Lesen des Klappentextes eine herausfordernde Liebesgeschichte erwartet und bekam dafür so viel mehr, was ich nie vermutet hätte. Ich kann daher dieses Werk allen weiterempfehlen, die auf Protagonisten mit Ecken und Kanten stehen und auch vor schwierigen Themen nicht davonlaufen. Der Schreibstil des Autors ist sehr angenehm und manche Stellen waren pure Poesie, die mein Leserherz in ungeahnte Höhen davongetragen haben. Für mich war alles stimmig und ich werde dieses emotional aufwühlende Leseerlebnis sicher nicht so schnell vergessen. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Band und bin schon sehr gespannt darauf, wie es weiter geht und welche Richtungen unsere Protagonisten einschlagen werden, denn ihr gemeinsames Band schien am Ende kurz vorm Zerreißen. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß im Zirkus und hoffe, ihr habt ausreichend Popcorn dabei, um euch mit Staunen dieser Welt zu stellen. 

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