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Rezension ,,Sag nichts"

Worum geht es?

Ruri möchte in seinem Job als Hausmeister eigentlich nur eins: möglichst nicht auffallen! Und auf gar keinen Fall will er in ein Gespräch verwickelt werden, denn er kann sich aufgrund seines Stotterns kaum mit anderen verständigen. Aus der Ferne bewundert er den sprachgewandten und erfolgreichen Toru Takashina. Als Ruri sein Idol schließlich ansprechen muss, scheint die Blamage unvermeidlich, doch der sonst so abweisende Manager erweist sich als erstaunlich entgegenkommend …

 

Mein Eindruck:

Dieser Manga war einfach wundervoll und kam ohne große Erotik aus, für alle denen das wichtig ist bei diesem Genre. Für mich war es das erste Mal einen Protagonisten mit Sprachschwierigkeiten zu begleiten und ich fand den Umgang damit durch die Mangaka einfach umwerfend. Sie geht sehr gefühlvoll und sensibel auf dieses schwierige Thema ein und bringt jede Menge Fachwissen sowie Verständnis rüber. Besonders eindringlich fand ich die Beschreibungen, wie sich die Betroffenen dabei fühlen, wenn sie nicht die richtigen Wörter finden oder einfach keinen Ton herausbringen, hier hatte ich beim Lesen stellenweise Gänsehaut. Ich fand die Story sowie die Protagonisten überaus authentisch dargestellt und der wunderschöne Zeichenstil trug sein Übriges dazu bei, dass ich mich rundum wohlfühlte. Ruri musste aufgrund seiner Einschränkung bereits sehr viele negative Erfahrungen machen, die ihn im Alltag sehr stark beeinflussen und wodurch er sich kaum etwas zutraut. Durch Zufall wird der als mürrisch geltende Bürostar Toru Takashina auf ihn aufmerksam und das Schicksal nimmt seinen Lauf. Einerseits war die Beziehung der beiden wundervoll da sie auf Rücksichtnahme und der völligen Akzeptanz des Gegenparts beruhte, andererseits bringt jedoch jede Begegnung neue Herausforderungen mit sich. Oftmals ist es nicht leicht mit gut gemeinten Ratschlägen, um die Ecke zu kommen und es fällt vielen schwer, sich in gewisse Situationen hineinzuversetzen. So gab es den einen oder anderen Streit bzw. Konflikt, der leider vorprogrammiert schien, denn nicht immer kann nur heiterer Sonnenschein herrschen. Alles in allem jedoch wurde das Drama nicht künstlich in die Länge gezogen und Ruri hat in meinen Augen in den wirklich wichtigen Situationen die richtigen Worte gefunden. Ich fand es sehr schön ihn zu begleiten, auch wenn es teilweise abstoßend war, wie gemein und unfair die Leute in seinem Umfeld zu ihm waren. Auch vor diesem negativen Aspekt scheut sich die Mangaka nicht und bringt es sehr mitreißend rüber, wie die Gesellschaft mit Leuten umgeht die nicht der ,,Norm” entsprechen. Ich fand es schön eine ungewöhnliche Geschichte mit Tiefgang gelesen zu haben und bin rundum zufrieden, da ich letztendlich mit einem positiven Gefühl entlassen wurde. 

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