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Rezension ,,Das Sanatorium"

Worum geht es?

Halb versteckt im Wald und überragt von dunkel drohenden Gipfeln war Le Sommet schon immer ein unheimlicher Ort. Einst diente es als Sanatorium für Tuberkulosepatienten, dann verfiel es mit den Jahren und wurde schließlich aufgegeben. Nun hat man es zu einem Luxushotel umgebaut, doch seine düstere Vergangenheit ist noch immer spürbar. Als Detective Inspector Elin Warner zur Verlobungsfeier ihres Bruders anreist, beginnt der Albtraum: Erst verschwindet Isaacs Verlobte, dann geschieht ein Mord. Schließlich schneidet auch noch ein Schneesturm das Hotel von der Außenwelt ab, und die Gäste sind mit einem Killer gefangen ...

 

Mein Eindruck:

Also der Start in das Buch war für mich sehr holprig. Ich hatte das Gefühl das die Geschichte nur sehr langsam, wenn überhaupt voranschreitet und Spannung kam bei mir kaum auf. Klar könnte man meinen das bei dieser Seitenanzahl ein gewisser Vorlauf nötig ist, aber die vielen detaillierten Beschreibungen über Dinge, die mich persönlich nicht interessierten (und auch gefühlt nichts zur Story beitrugen) und noch dazu die Protagonistin Elin, die ich auf Anhieb wahnsinnig unsympathisch fand, machten das Weiterlesen alles andere als einfach. Elin lebt von einer Panikattacke zur Nächsten, wobei es bei Andeutungen bleibt und für mich dadurch ihre Gefühle, Ängste und Beziehungen zu den anderen Figuren kaum nachvollziehbar waren. Ich weiß das man nicht direkt auf den ersten hundert Seiten erklären kann Was, wieso, warum, weshalb und eine gewisse Neugierde geweckt werden sollte, jedoch war das bei mir nicht der Fall und mich nervte die Geheimniskrämerei mehr, als dass sie mich neugierig machte. Auch die vielen unüberlegten Handlungen seitens Elin zerrten an meinem Nervenkostüm, ich möchte an dieser Stelle jedoch nicht zu sehr ins Detail gehen, um euch nicht zu spoilern. Ich weiß das nicht immer alles logisch ist und Figuren oftmals überstürzt handeln, aber aufgrund ihrer mentalen Verfassung und der bewegten Vorgeschichte fehlte mir hierfür jegliches Verständnis. Im Verlauf der Story wurde es zumindest mit den Anspielungen besser und die gelegten Puzzleteile wurden immer mehr zu einem Gesamtbild, aber selbst dieser Umstand brachte mich nicht dazu mit Elin mitzufiebern oder Verständnis für sie aufzubringen. Ich fand ihren Partner Will am sympathischsten, da ich seine Einstellung zu vielen Dingen teilte und ich ihn dafür bewunderte, dass er Elin so treu und unterstützend zur Seite stand. 

 

Der Mittelteil und das Ende gefielen mir wesentlich besser als der Einstieg, aber aufgrund der vorhin erwähnten Punkte wurde ich nie so ganz warm mit der Geschichte und hatte auch nicht das Gefühl, das ich mich tatsächlich fallen lassen kann. Nicht jedem Leser kann jeder Protagonist zusagen und wenn man mit Elin klarkommt, hat man sicher einen anderen Zugang zur Geschichte als es bei mir der Fall war. Da es sich hierbei lediglich um meine persönlichen Eindrücke handelt kann ich nur empfehlen alle die an dem Buch interessiert sind, sich selbst ein Bild zu machen. Ich fand die Kapitel, in denen wir den Mörder begleiten am aufregendsten und auch die Beschreibungen über die Landschaft fand ich gut getroffen, da die Erhabenheit und die Gefährlichkeit des Gebirges sehr intensiv dargestellt wurden. Ich persönlich hätte mir jedoch wesentlich mehr von diesem Buch erhofft und werde daher eine mögliche Fortsetzung nicht weiterverfolgen. Zum Schluss möchte ich noch lobend die Aufmachung des Buches erwähnen, da der Buchschnitt, der Umschlag sowie das Cover einiges her machen und damit ein echter Eyecatcher sind.  

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