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Rezension ,,Waldgrab (Die Kronoberg-Reihe 3)"

Worum geht es?

In Stockholm wird ein verwahrlostes Mädchen aufgegriffen. Niemand weiß, wer sie ist und woher sie kommt, sie ist völlig verstört und spricht kein Wort. Zur gleichen Zeit erschüttern zwei grausame Morde die Stadt. Eine rätselhafte Spur führt die Kommissare Jeanette Kihlberg und Jimmy Schwarz zu dem Mädchen und zu einem Buch, das in Schweden gerade in aller Munde ist: Es erzählt die tragische Geschichte einer jungen Frau, die vor über hundert Jahren in den einsamen Wäldern Nordschwedens ein hartes Dasein fristete. Noch ahnen Kihlberg und Schwarz nicht, wie finster die Abgründe sind, die sich bald vor ihnen öffnen …

 

Mein Eindruck:

Für mich war es das erste Buch des Autoren-Duos und mich konnte dieses leider nicht überzeugen. Der Einstieg fiel mir extrem schwer, da viele unterschiedliche Personen und Schauplätze direkt zu Beginn erwähnt werden, ohne diese näher vorzustellen. So wird man direkt ins kalte Wasser geworfen, was ich ja eigentlich sehr gerne mag, nur nicht in solchen Fällen wo man überhaupt keine Übersicht hat und genau das, aber wichtig ist, um der weiteren Story folgen zu können. Je mehr Seiten jedoch vergingen, desto besser wurde es, auch wenn ich oftmals zurückblättern musste, um die ganzen Details miteinander verknüpfen zu können. Ich muss ehrlicherweise aber auch gestehen das mir nicht bewusst war das es sich um den dritten Teil einer Reihe handelte, das war ganz klar mein ,,Fehler“ und eventuell hätte man einen anderen Bezug zu den jeweiligen Figuren, wenn man die vorherigen Teile kennt, dass kann ich jetzt nur schwer beurteilen. Alles in allem handelt es sich um einen aufregenden Fall (zumindest laut dem, was ich verstanden habe), aber von einem Psychothriller erwarte ich persönlich mir etwas anderes. Die Ermittlungen rund um die merkwürdigen Ereignisse in diesem Städtchen stehen im Vordergrund sowie ein seltsames Tagebuch aus der Vergangenheit. Erst gegen Ende offenbart sich das gesamte Grauen und das war für mich einfach zu wenig und dass in vielerlei Hinsicht. Ich finde es immer eindrucksvoller, wenn die Psychopathen immer mal wieder vorkommen und nicht alles einem geballt gegen Ende um die Ohren fliegt. Auch war dieses Ende für mich zu abrupt, da die Motive, Hintergründe und das volle Ausmaß anderer Beteiligten für mich irgendwie unter gingen. Das hinterließ einen äußerst faden Beigeschmack, da sich so die Auflösung nicht wirklich, wie eine anfühlte. Für einen Kriminalroman hätte ich die soeben erwähnten Punkte in Ordnung gefunden, insbesondere da die Ermittlungen wirklich spannend mitzuverfolgen waren. Allen Fans der Autoren bzw. von deren Schreibstil/Reihe wird dieses Buch sicher mehr geben als es bei mir der Fall war, weswegen ich allen viel Spaß wünsche. Abschließend möchte ich noch das ungewöhnliche Charakterdesign lobend erwähnen, da Figuren mit Ecken und Kanten leider viel zu wenig vorkommen und hier hat mich ein Protagonist besonders überrascht. Ich finde es umwerfend, wenn man Themen Raum gibt, die in der Gesellschaft nach wie vor ,,tabu“ oder ,,verpönt“ sind. Das hatte ich in diesem Buch nicht erwartet und fand es einfach großartig.

 

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