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Rezension ,,Fuchsfeuer – Nacht der Dämonen"

Worum geht es?

Japanische Mythen, dämonische Yōkai und ein Mädchen, das nie eine Zukunft haben sollte – actionreiche Urban Fantasy für Fans von »Die Clans von Tokito« und Julie Kagawa

 

»Seufzend zuckte er mit den Schultern und wandte sich erneut von mir ab. ›Wenn du das nächste Mal gegen einen Yōkai kämpfen willst, zieh dir zumindest Schuhe an.‹«

 

Wenn die Sonne untergeht, kriechen sie aus ihren Löchern: Die Yōkai, die Geister und Dämonen Japans. Wie alle Erstgeborenen weiß Sayu, dass die Yōkai sie in der Nacht, in der sich der Mond rot verfärbt, holen werden. Als statt ihr jedoch ihre kleine Schwester Eri entführt wird, steht Sayus komplette Welt auf dem Kopf. Tagsüber muss sie sich plötzlich einem schwierigen Schulalltag stellen und kommt dabei der charmanten Mirai langsam näher. Nachts hingegen zieht sie an der Seite des mysteriösen Ryo gegen die Yōkai in den Kampf, um ihre Schwester wiederzufinden. Doch dieser Kampf hat seinen Preis und bald muss Sayu sich entscheiden: Will sie ihre Schwester retten oder die Zukunft, die sie nie hatte?

 

Mein Eindruck:

Dieses Buch war wirklich außergewöhnlich und hat mir sehr gut gefallen. Japan als Setting hatte ich bisher äußerst selten und umso gespannter war ich darauf, was die Autorin wohl daraus macht. Und was soll ich sagen? Sie trifft in meinen Augen genau die richtige Stimmung durch die vielen authentischen Begriffe und auch alles andere wie z.B. der Alltag, das Essen und die Gepflogenheiten wurden äußerst glaubwürdig dargestellt, wodurch einfach alles zusammenpasste. Auf mich wirkte es sofort so, als ob ich eine völlig fremde Welt betreten hätte und ich konnte mich auf Anhieb in die Story fallen lassen. Zu Beginn sind die vielen unbekannten Bezeichnungen zwar noch etwas verwirrend, aber das Glossar am Ende ist bei der Orientierung äußerst hilfreich. Am Kindle ist es zwar etwas mühsam hin und her zu switchen, aber da sich die Begriffe immer wieder wiederholen, kommt man meiner Meinung nach sehr schnell rein. Neben dem ungewöhnlichen Schauplatz erwartet euch jede Menge Magie, seltsame Wesen, eine düstere Bedrohung, Action und viele Mysterien, die es zu ergründen gilt. Ich war völlig fasziniert von dieser Geschichte und konnte einmal begonnen, das Buch kaum mehr zur Seite legen da ich stets wissen wollte, wie das Ganze endet. Sayu ist eine wundervolle Protagonistin, die das Herz am rechten Fleck trägt und leider einiges in ihrem Leben durchmachen muss. Wir begleiten sie auf ihrem Weg in der Welt der Yōkai, bei der immer wieder unangenehme Fragen aufgeworfen werden, die mich selbst gedanklich lange beschäftigt haben. Wie weit würdest du gehen, um eine dir geliebte Person zu retten? Welchen Preis würdest du dafür bezahlen, was oder wen opfern, um dein Ziel zu erreichen? Nur um einige Beispiele zu nennen.  

 

Ich fand die Kombi aus Alltagsproblemen und Kampfszenen sehr gelungen und es wird immer wieder für Abwechslung gesorgt. Ich möchte gar nicht zu sehr ins Detail gehen, um euch die Spannung/Überraschung nicht vorwegzunehmen, aber die Thematik ist stellenweise alles andere als leicht und ihr solltet euch daher auch auf eine gewisse Tragik einstellen, da Trauer, Reue und Schuldgefühle ständige Begleiter unserer Protagonisten sind. Nichtsdestotrotz gab es natürlich auch noch jede Menge Raum für andere Gefühle (natürlich auch positive) und ich wurde nach dem Ende mit einem guten Gefühl aus dem Buch entlassen. Manchmal muss man einfach Ideen haben oder neue Wege beschreiten, um das Unmögliche möglich zu machen, mit diesen Gedanken werde ich jedenfalls meine Rezi nun beenden. Ich kann das Buch allen Fantasyfans weiterempfehlen, die auf einen Schauplatz und Wesen stehen, die eher selten thematisiert werden und den Reiz des Unbekannten daher mit sich bringen. In diesem Sinne wünsche ich euch ganz viel Spaß und lasst euch nicht von den Yōkai ärgern. 

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