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Rezension ,,Die Kolonie"

Worum geht es?

1971, Provinz Henan, Zentralchina. Die Kulturrevolution hat das Land in einen blutigen Taumel gestürzt. Zusammen mit Millionen anderen wird die Studentin Guo Qiuyun zur Umerziehung auf eine Farm geschickt. Dort begegnet sie ihrer Jugendliebe Yan Zhe wieder, und gemeinsam fassen sie einen ehrgeizigen Plan: Sie wollen ein geheimes Ameisenserum an den Menschen testen, um sie kooperativer zu machen und den blutigen Wirren ein Ende zu setzen …

 

Mein Eindruck:

Meine Meinung zu dem Buch ist sehr durchwachsen, aber ich versuche mal die Pluspunkte sowie die in meinen Augen ,,negativen” Aspekte näher zu erläutern. Für mich war es das erste Buch eines chinesischen Autors und dieser Umstand machte sich bereits ab der ersten Seite bemerkbar. Es gab viele Begriffe/Redewendungen und Ausdrücke, die mir äußerst befremdlich erschienen und mit denen ich auch nicht immer etwas anfangen konnte im Sinne von ,,was ist hier wohl gemeint?”. Auch die Gesellschaft sowie deren Alltag der hier geschildert wirkt, weicht logischerweise völlig von der westlichen Welt ab. Das war zwar einerseits faszinierend, da man ja ansonsten kaum solche Einblicke erhält, aber andererseits war es auch sehr verwirrend und aufgrund der vielen Figuren und Namen fiel es mir stellenweise schwer den Überblick zu behalten. Also habe ich die Story einfach weiterverfolgt gefangen zwischen Faszination und Verwirrung, wobei ich, nachdem ich das Buch beendet habe feststellen musste, dass ich mit gänzlich anderen Erwartungen an dieses heran gegangen bin. Dafür kann natürlich niemand etwas und ich denke, wenn man unvoreingenommen an die Story heran geht, wird sie sicher ihr Publikum finden, meinen persönlichen Geschmack hat dieses Werk leider nicht getroffen. Für mich geriet das eigentliche Thema nämlich die im Klappentext erwähnten Menschenexperimente zu sehr in den Hintergrund und auch die Spannung baute sich für mich nicht wirklich auf. Das Cover finde ich zwar schön und passend zur Geschichte und auch das viele Hintergrundwissen rund um die Ameisen war interessant, aber auch diese Aspekte konnten für mich das Ruder nicht mehr herumreißen und meine Meinung gänzlich ändern. In diesem Sinne würde ich wohl zu keinem weiteren Werk des Autors greifen und kann das Buch daher nur weiterempfehlen, wenn man sich der Herausforderung stellen möchte und vollkommen offen an dieses heran geht. 

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