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Rezension ,,Das Blau der Tiefseetinte"

Worum geht es?

Arne Mertens hat sich als Restaurator alter Gemälde einen guten Ruf erarbeitet. Kein Wunder, in der Erhaltung von Kunst liegt seine volle Leidenschaft. Als er den Auftrag bekommt, das Hobbyprojekt einer alten Frau zu restaurieren, sagt er allerdings nur wegen der überaus stattlichen Bezahlung zu. Womit er nicht gerechnet hat, ist sein junger, attraktiver Auftraggeber Klemens von Eichendegg, der das Konzept von persönlichem Freiraum nicht zu verstehen scheint und ihn mit viel zu traurigen Augen ansieht.

Klemens von Eichendegg ist wohlhabender Erbe. Er verbringt seine Tage in einer Villa am See. Es gibt nichts, was er sich nicht leisten kann. Sein Leben klingt wie ein wahrgewordener Traum. Doch alles hat seinen Preis und manches kann man nicht mit Geld kaufen.

 

Mein Eindruck:

Ich fand dieses Buch aufgrund seiner ungewöhnlichen Ansätze einfach wundervoll. Zum einen war es das erste Mal, dass ich in die Kunstszene eingetaucht bin und einen Restaurator bei der Arbeit zu begleiten war wesentlich interessanter als zunächst gedacht. Man lernt einiges über Gemälde, Kunstwerke und deren Erschaffer, wobei die Hintergrundinformationen dezent platziert wurden und für mich perfekt in die Geschichte hineingepasst haben. Arne nimmt einen ungewöhnlichen Auftrag an, der sein Leben wohl für immer verändern wird (was er im Vorfeld jedoch garantiert nicht geahnt hat). Er trifft auf den eigenbrötlerischen Schnösel Klemens, welcher sein zugleich unverschämt attraktiver Auftraggeber ist. Wären da nur nicht seine viele Eigenheiten und seltsamen Angewohnheiten, die den Umgang mit ihm so schwierig machen. Ich bin ein Fan von Charakteren mit Ecken und Kanten und in meinen Augen stehen sich Arne und Klemens in Nichts nach, da jeder seine speziellen Vorlieben mit sich bringt. Neben dem Kennenlernen der Protagonisten und dem interessanten Einblick in diese Szene erwartet euch jede Menge Drama, eine dunkle Familiengeschichte sowie ein Haufen unterschiedlichster Gefühle. Unsere Protagonisten müssen einige Vorurteile und Hindernisse überwinden, wobei ein offenes Gespräch miteinander und Ehrlichkeit sicher vieles leichter gemacht hätte, aber dann wäre es vermutlich nur halb so spannend für uns Leser geworden. Das Drama wurde zum Glück nur minimal in die Länge gezogen und der Zeitraum, über den sich dieses gestreckt hat, war von Anfang an absehbar. Für mich haben Klemens und Arne bereits von Anfang an zusammengehört und ich konnte diese schrulligen Charaktere direkt in mein Leserherz schließen. Wer Lust auf ein Buch der eher außergewöhnlichen Art hat und sich von der speziellen Welt der Reichen und Schönen nicht abschrecken lässt, ist hier genau richtig. Ich habe den Schreibstil der Autorin jedenfalls als sehr angenehm empfunden und ich würde jederzeit wieder zu einem Buch von ihr greifen. In diesem Sinne gibt es von mir eine klare Empfehlung und ich wünsche euch ganz viel Spaß bei dieser kreativen Geschichte, welche die eine oder andere Überraschung für euch parat halten sollte. 

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