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Rezension ,,Porträt eines Vampirs"

Worum geht es?

Der Vampir Zain beauftragt den Maler Loup, ein Porträt von seinem "wahren Gesicht" zu malen, doch alle Versuche gefallen ihm nicht. Im Laufe der Arbeiten ist es schnell um Loup geschehen, er verliebt sich in Zain und möchte für immer bei ihm bleiben. Doch das Glück der beiden ist nur von kurzer Dauer, denn schon bald holt sie Zains dunkle Vergangenheit ein ...

 

Mein Eindruck:

Dieser Zweiteiler war ganz nett, aber wenn man ihn jetzt nicht gelesen hat, hat man auch nicht unbedingt etwas versäumt. Aufgrund dessen, dass es lediglich ,,nur” zwei Bände sind, bleiben gegen Ende viele Fragen/Geheimnisse offen bzw. ungelöst und einige Teile mehr hätten das durchaus vorhandene Potential dieser Geschichte sicher besser zur Geltung gebracht. Doch kommen wir zuerst zu den positiven Aspekten. Als Fan von düsteren Vampirgeschichten bin ich voll auf meine Kosten gekommen. Das Dasein eines Vampirs und das damit verbundene ewige Leben wird hier nicht beschönigt, sondern als nie enden wollende Qual voller Schmerz und Verluste beschrieben. Finde ich jetzt an und für sich nicht schlecht da es sicher alles andere als lustig ist, als einzige Rasse alle anderen zu überleben. Diese Finsternis wird von den Zeichnungen unterstützt und die Vampire werden als das dargestellt, was sie in meinen Augen auch sind, blutrünstige Monster, die sich nach dem Saft des Lebens verzerren. Klingt alles ganz melodramatisch und ernst, ist es aber nicht. Die in meinen Augen sehr beeindruckenden Zeichnungen und die damit verbundene Mystik werden durch den Protagonisten Loup aufgelockert, welcher als gute, aber überaus naive Seele immer für einen Lacher gut ist oder einem ein ,,Awwww” entlockt. Das wars aber auch schon mit den positiven Aspekten, was mir nicht gefallen hat waren eben die vielen offenen Punkte, welche einen mit einem unbefriedigten Gefühl aus der Story entlassen sowie die fehlenden Liebesszenen. Für einen ,,Boys Love” Titel hätte ich mir wesentlich mehr Anzüglichkeit, Erotik oder überhaupt irgendeine Art von Körperkontakt gewünscht, was sich hier aber bis auf wenige vereinzelte Szenen überhaupt nicht zeigt. Alles in allem bieten die Bände kurzweilige Unterhaltung, wobei sie in meinen Augen das auf dem Cover angeführte Genre verfehlt haben und eher unter Fantasy oder Horror fallen. Vampirfans, welche einen düsteren Zeichenstil bevorzugen, sollten hier wohl auf ihre Kosten kommen, wenn sie sonst keine großen Erwartungen an die Story stellen.  

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