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Rezension ,,Kälte"

Worum geht es?

Unsere Erde in naher Zukunft. Eines Tages tauchen am Himmel gewaltige Raumschiffe auf, die der Menschheit eine Botschaft übermitteln: »Ihr habt 30 Tage Zeit, um die Antarktis zu erreichen. Jeder, der es bis dahin nicht schafft, wird vernichtet.« Diejenigen, die diesen Wettlauf gegen die Zeit gewonnen haben, erwartet ein hartes Schicksal in der eisigen Kälte. Doch einige Wissenschaftler in der McMurdo-Station fassen einen Plan: Sie wollen menschliche und tierische DNA vermischen, um eine neue Art von Mensch zu erschaffen, der in der brutalen Umgebung überleben kann. Mit fatalen Folgen für das, was von der Menschheit noch übrig geblieben ist …

 

Mein Eindruck:

Dieses Buch hat mich genauso fasziniert wie begeistert und ich war für mehrere Stunden in einer völlig anderen Welt. Der Autor führt uns langsam an das Setting ,,die Antarktis” heran, wobei wir diese menschenfeindliche Umgebung in all ihren Grausamkeiten kennenlernen. Dabei begleiten wir unterschiedliche Figuren, welche diesen Kontinent erstmals betreten/erobern oder versuchen diesen für die Menschheit zu erschließen. In den darauffolgenden Kapiteln erleben wir das Buch in mehreren Abschnitten, wobei sowohl Zeit als auch der Schauplatz sowie die Protagonisten wechseln und so offenbart sich uns ein aufregender Sci-Fi-Thriller, welcher für mich alles parat hielt, was ich an diesem Genre so liebe. Es gibt Aliens, Überlebenskämpfe und viele wichtige philosophische Fragen wie ,,Welchen Schritt sollte die Menschheit gehen, um zu überleben?" oder ,,Wann ist es Zeit dem Unabwendbaren ins Auge zu blicken?". Dabei schafft es der Autor viele unterschiedliche Ansichts- und Herangehensweisen in seine Geschichte zu packen und bis zuletzt konnte ich für mich nicht endgültig beschließen, welche Vorgehensweise wohl die beste ist oder wer von den unterschiedlichen Parteien ,,Recht" behält. Letztendlich haben wir aber wie immer als Leser keinen Einfluss auf die Ereignisse und so bleibt uns nichts anderes übrig als bis zum bitteren Ende die Story mitzuverfolgen. Was einerseits sehr schön und andererseits aber auch ein kleiner Störfaktor in meinen Augen war, ist der Umstand das wir teilweise sehr viel über die Figuren sowie ihre Vergangenheit und Hintergründe erfahren. Das könnte zwar durchaus unterhaltsam sowie interessant sein und Abwechslung, zu der ansonsten doch recht eintönigen Landschaft bieten, aber da die meisten Charaktere nur eine kurze Nebenrolle gespielt haben, fand ich die vielen ausführlichen Details eher verwirrend und unnötig als hilfreich. Das ist aber wie vieles Geschmacksache, weswegen ich es nicht als Kritik anbringen würde, sondern lediglich als meine persönliche Empfindung anmerken möchte. Ich hätte es besser gefunden, wenn man sich auf ein paar wenige Protagonisten konzentriert hätte und wir von den vielen anderen Zusatzinfos verschont geblieben wären. 

 

Ansonsten lebt das Buch vor allem von der Entwicklung und wie es Menschen schaffen auf einem neuen Kontinent zu leben, welcher zuvor als absolut lebensbedrohlich eingestuft wurde. Es gibt jede Menge interessante Ansätze und Theorien, wobei man sich nicht zu sehr in den Details verlieren sollte, da es nach wie vor eine fiktive Geschichte bleibt, egal wie glaubwürdig auch manche Überlegungen auf mich als Laie wirkten. Ich konnte daher keine Logikfehler feststellen und für mich ergab alles durchaus Sinn, was natürlich nichts heißen soll, aber wenn man puren Realismus sucht, ist man wohl von Haus aus in diesem Genre falsch. Was wird einem noch geboten? Meiner Meinung nach jede Menge Spannung, eine bis dato völlig unbekannte Welt, neue Kreaturen, ein Schreckensszenario, das seinesgleichen sucht und eine Invasion, die genauso viele Fragen offenlässt, wie ich es mir gewünscht habe. Ich hoffe definitiv auf einen zweiten Teil, da das Werk in meinen Augen fast zu abrupt geendet hat, was aber wohl auch daran liegen könnte das ich einfach noch nicht bereit war mich von dieser Geschichte zu trennen. Potential für einen Nachfolger wäre definitiv vorhanden und ich würde mich sehr darüber freuen. In diesem Sinne wünsche ich euch fesselnde Lesestunden und hoffe ihr bringt ein gewisses Maß an starken Nerven mit euch, da hier kein Kuschelkurs auf euch wartet, sondern eine nie da gewesene Bedrohung, die das Leben der Menschheit für immer verändern wird. 

 

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