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Rezension ,,Obscurae: Der Anfang"

Worum geht es?

Das Leben in der Anstalt bestand allein aus Angst, Schmerz und der Hoffnung, bald zu sterben.

 

Man nennt sie Obscurae. Eine Minderheit mit besonderen Fähigkeiten, die man einsperrt, um sie zu erforschen und zu kontrollieren. Dem 16-jährigen Timo gelingt die Flucht aus einer dieser Anstalten des Grauens. Zusammen mit seinem Freund Glen schlägt er sich auf der Straße durch. Bis zu dem Tag, an dem Timo all das genommen wird. In seiner rasenden Wut und Trauer zerstört er ein halbes Dorf.

Erst an dem Institut für junge Obscurae lernt er, mit seiner Fähigkeit umzugehen und sich selbst und anderen wieder zu vertrauen. Allen, bis auf Sam, der ihn in den Wahnsinn treibt und gleichzeitig etwas in ihm weckt, gegen das er sich sträubt. Seine Gefühle sind jedoch nicht die einzige Herausforderung, vor der Timo steht, denn der Konflikt zwischen Menschen und Obscurae spitzt sich immer mehr zu.

 

Mein Eindruck:

Dieses Buch ist so anders als alle anderen die ich bisher von dem Autor gelesen habe und ich wurde sehr positiv überrascht. Der Fantasy Aspekt entsprach genau meinem Geschmack und wir werden in eine Welt hineingeworfen, in der Menschen mit Begabungen von den ,,Normalos“ diskriminiert, getötet, ausgebeutet und vertrieben werden. Was Furcht vor dem Unbekannten anstellen kann, bzw. wenn die Menschen in anderen eine Bedrohung sehen, wird vom Autor überaus realistisch und eindringlich rübergebracht. Stellenweise hatte ich Gänsehaut beim Lesen und war völlig gebannt davon, welche Grausamkeiten noch so auf die unterschiedlichen Figuren zukommen, denn eines ist gewiss: Langeweile kommt definitiv keine auf. Gemeinsam mit dem Protagonisten Timo lernen wir die Schattenseiten dieses Universums kennen, die nicht dunkler sein könnten. In seinem bisher jungen Leben muss er jede Menge durchmachen, weswegen man die Story nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Es gibt einige heftige Szenen, die äußerst brutal waren und der Autor kennt weder mit seinen Figuren noch mit seinen Lesern Gnade oder gar Mitleid. Neben der schonungslos knallharten Geschichte gibt es jede Menge expliziter Szenen sowie eine Lovestory, welche die eher bedrückende Stimmung auflockern. In meinen Augen war es ein kunterbuntes Gesamtkonzept, welches mich definitiv überzeugen konnte. Die Action- und Kampfszenen kamen ebenfalls nicht zu kurz und es wurden einige unerwartete Wendungen eingebaut, welche mich eiskalt erwischt haben. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen da ich unbedingt wissen wollte, wie es rund um Timo & Co. weiter geht und nach Beendigung des Werks bin ich völlig baff. Ich persönlich hätte mit so einem Ausgang nie gerechnet und ich würde echt gerne wissen, wie es weiter geht, da das Ende richtig fies war. Wenn man zu dem Buch greift, sollte einem klar sein, dass die Hauptfiguren durch die Bahn im pubertierenden Alter sind und deswegen einige Zickereien, Dramen, Eifersucht, Neid, Konkurrenzdenken und wankelmütige Gemüter an der Tagesordnung stehen. Damit sollte man aber meiner Meinung nach rechnen und mich persönlich hat das nicht gestört. Dafür bieten sich jede Menge interessante Charakterzüge und auch die Nebenfiguren fand ich sehr gelungen, da für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. Ich kann dieses Buch allen Fantasyfans weiterempfehlen, die vor einem gewissen Grad an Brutalität nicht zurückschrecken und mit jungen Hauptcharakteren kein Problem haben. In diesem Sinne wünsche ich euch ganz viel Spaß oder besser gesagt Mut beim Entdecken dieser Welt mit all ihren Fehlern und Vorurteilen.

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