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Rezension ,,Wenn sie wüsste"

Worum geht es?

Millie kann ihr Glück kaum fassen, als die elegante Nina ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit, von der niemand etwas wissen soll. Doch kaum ist Millie eingezogen, zeigt Nina ihr wahres Gesicht: Sie verwüstet das Haus und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Ihre verwöhnte Tochter behandelt Millie ohne jeden Respekt. Nur Ninas attraktiver Mann Andrew ist nett zu ihr. Wäre da nur nicht Ninas wachsende Eifersucht. Hat sie Millie nur eingestellt, um ihr das Leben zur Hölle zu machen? Oder hat auch sie ein dunkles Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf?

 

Mein Eindruck:

In diesem aufregenden Psychothriller ist Nichts wie es zunächst scheint und es machte jede Menge Spaß die Story zu entdecken. Ich muss gestehen das ich bereits von Anfang an verschiedene Vermutungen hatte betreffend des weiteren Handlungsstrangs bzw. einiger bestimmter Charaktere (ist ja nicht das erste Werk für mich in diesem Genre) und tatsächlich hatte ich mit den meisten davon sogar Recht. Das hat aber dem Lesevergnügen keinen Abbruch getan und das wahre Ausmaß der nennen wir es mal freundlicherweise ,,Katastrophe” hat mich dann doch noch überraschen können. Die Charaktere wirken bereits relativ am Anfang der Geschichte durch die Bahn komplett schräg und oftmals ziemlich verhaltensauffällig, was ich bisher selten in anderen Büchern hatte. Normalerweise kommt irgendwann ab der Mitte ein Moment, wo man sich denkt, okay gut, jetzt geht es bergab aber dieses Gefühl, dass etwas nicht stimmt, begleitet uns überraschend früh, was ich aber sehr gelungen fand. Dadurch wird das unangenehme Kribbeln in einem mit jeder weiteren Seite verstärkt und ich wollte unbedingt wissen, wann nun der große Crash kommt, weswegen es mir sehr schwer fiel das Buch einmal begonnen aus der Hand zu legen. Es klingt vielleicht in diesem Kontext seltsam, aber unsere Protagonistin Millie war mir auf Anhieb sympathisch, weswegen ich stets mit ihr mitfiebern und mitleiden konnte. Das machte zwar das Lesen nicht unbedingt einfacher, aber dafür wesentlich interessanter da es in meinen Augen beinahe nichts Schlimmeres gibt als Charaktere, zu denen man gar keine Bindung aufbauen kann. Mehr möchte ich euch zur Handlung auch gar nicht verraten, um euch nicht die Spannung vorwegzunehmen. Mich persönlich hat dieses Buch wirklich gut unterhalten und ich fand diesen Thriller sehr aufregend inszeniert. Das Cover, der Titel sowie der Farbschnitt machen einiges her und das Gesamtkonzept wirkt dadurch einfach stimmig. Ebenfalls lobend erwähnen möchte ich die angenehme Kapitellänge, aufgrund derer man nur so durch das Buch rauscht und welche die Spannung definitiv zusätzlich nach oben getrieben hat. Das man die jeweiligen Kapitel aus der Sicht von unterschiedlichen Personen erlebt war ein wundervoller Schachzug, wobei ich von einem solchen Prinzip sowieso immer ein großer Fan bin. Wer sich also von Figuren mit psychopatischen Zügen nicht abgeschreckt fühlt, sollte auf jeden Fall mit Millie dieses Haus und dessen Bewohner kennenlernen. Ich bin mir sicher, dass die eine oder andere Überraschung auf euch warten wird.  

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