· 

Rezension ,,Herzfrequenz Vol. 4: Stefan & Kay"

Worum geht es?

Stefans Leben scheint perfekt zu sein. Er ist Inhaber einer erfolgreichen Steuerkanzlei und in Victoria hat er die passende Frau für sich gefunden. Seine stabile Welt gerät jedoch aus den Fugen, als plötzlich Wünsche in die Beziehung getragen werden. Bevor Stefan das Dilemma regeln kann, macht ihm seine Gesundheit einen Strich durch die Rechnung.

 

Zum Glück steht Kay bereit, um ihm zu helfen. Als Physiotherapeut weiß er genau, wie er den Steuerberater wieder auf Kurs bringen kann. Doch Stefan berührt ihn tiefer, als gut für sie beide ist. Während Kay mit aller Macht versucht, sein Herz vor dem Unvermeidbaren zu schützen, sieht Stefan sich genötigt, seine Beziehungsprobleme von einer ganz anderen Seite zu beleuchten.

 

Mein Eindruck:

Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Die Autorinnen treffen stets den richtigen Ton und nehmen den Leser mit in ein absolutes Gefühlschaos voller tief verwurzelter Ängste und Zweifel. Wir lernen die Charaktere unglaublich nahe kennen und auch wenn es mir zu Beginn teilweise etwas schwer fiel ihre Gedanken und Handlungen zu verstehen, so gelang mir das immer besser, desto länger das Buch andauerte. Das soll nicht heißen das ich nicht mehr als einmal geflucht habe oder genervt war, ganz im Gegenteil. Insbesondere mit Stefan kam ich am Anfang überhaupt nicht klar und zum Glück war da noch Kay, denn ansonsten hätte ich wohl die Nerven verloren, bevor ich das Buch beendet hätte. Andererseits ist es in meinen Augen auch eine wahre Kunst, wenn mich ein Buch und dessen Figuren so berührt/aufgeregt hat, sodass ich weiterlesen wollte und mich das Werk gedanklich länger beschäftigte. Wenn der Schreibstil nicht so mitreißend und die ganze Geschichte nicht so emotional erzählt worden wäre, hätten mich die verschiedenen Gefühle wohl nie so erreicht, wie es letztendlich nun mal der Fall war. Die Protagonisten hatten auf alle Fälle jede Menge Glück, das ich nicht zu ihnen hineinspringen konnte, da ich sie ansonsten sicher mehr als einmal geschüttelt hätte. 

 

Positiv ist mir aufgefallen das für alles die passende Erklärung geliefert wurde und wenn man sich in die jeweilige Situation hineinversetzen kann, entsteht auf jeden Fall Akzeptanz, um nicht zu sagen Verständnis. Für mich war es das erste Buch aus dieser Reihe und trotz einiger Insider/Anspielungen hatte ich kaum das Gefühl der Handlung nicht folgen zu können oder etwas tiefergehendes verpasst zu haben. Während des Lesens ergibt sich ein guter Überblick und ich fand die Clique bzw. Stefans Umfeld äußerst interessant. Hier treffen so viele unterschiedliche Menschen aufeinander, dass eine gewisse Portion Drama, Sticheleien und Einmischung durch andere kaum vermeidbar ist. Mir persönlich ist in dieser Hinsicht der Sohn von Stefan Nico etwas negativ ins Auge gefallen, da ich mit seiner vorlauten und übergriffigen Art so stellenweise meine Probleme hatte. Eventuell wird das aber durch die vorherigen Teile verständlicher/klarer und das war eigentlich der einzige Moment, in dem ich das Gefühl hatte, vielleicht etwas verpasst zu haben.  

 

Wer also auf einen Liebesroman mit Protagonisten steht, die jede Menge Ballast mit sich herumschleppen und auch vor komplizierteren Beziehungsmodellen nicht zurückschreckt, dürfte hier genau richtig sein. Belohnt wird man mit jeder Menge interessanter Details, einem gut durchdachten Charakterdesign (Oberflächlichkeit hat hier definitiv keinen Platz), einer bunt durchgemischten Clique alias selbsternannter Familie und jeder Menge unerwarteter Wendungen und den wildesten Gefühlen. Ich bin jedenfalls noch komplett baff über dieses breite Spektrum an Emotionen, welche mich beim Lesen durchströmten, und würde mich über ein Wiedersehen mit den anderen Charakteren sehr freuen. 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0