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Rezension ,,Minato's Coin Laundry 01"

Worum geht es?

Während seine Schulkameraden ihre Karriere im Job vorantreiben oder über Familienplanung nachdenken, hat Minato einen anderen Weg eingeschlagen: Mit Anfang dreißig hängt er aufgrund gesundheitlicher Probleme seinen Bürojob an den Nagel und übernimmt den alten Münzwaschsalon seines Großvaters, der hauptsächlich von Rentnern und Hausfrauen besucht wird. An einem Sommertag taucht jedoch der Schüler Shintaro auf. Als sich Minato auf holprige Weise als homosexuell outet, reagiert Shintaro zunächst irritiert. Doch einige Tage später bekundet er offen sein Interesse an ihm und überhäuft ihn fortan mit Aufmerksamkeiten. Obwohl der Schüler genau sein Typ ist, ist Minato aufgrund des Altersunterschiedes eher zurückhaltend. Er schlägt daher vor, dass sie erst mal eine Freundschaft aufbauen sollten. Und so geraten im flirrenden japanischen Sommer auch Minatos Gefühle ins Schleudern …

 

Mein Eindruck:

Bei diesem Manga erwartet euch eine ruhige sowie unaufgeregte Boys Love Story. Es gab leider einige Dinge die mich persönlich gestört haben, wobei das wie immer Geschmackssache ist. Das wichtigste Thema hier ist der große Altersunterschied zwischen den Protagonisten. Prinzipiell habe ich mit so etwas keine Schwierigkeiten, doch ich fand es sehr gewöhnungsbedürftig das in diesem Werk eigentlich ein Rollentausch vorliegt. Der wesentlich ältere Minato verhält sich kindischer als der jüngere Shin und dies hat mich beim Lesen immer mal wieder irritiert. Auch die Zeichnungen gingen in diese Richtung, weswegen Minato aufgrund seiner Größe und Mimik wesentlich jünger wirkte. Vielleicht waren diese Dinge auch bewusst so umgesetzt, doch ich hätte mir eigentlich das genaue Gegenteil erwartet. Shin erscheint wesentlich reifer (auch wenn er seine Trotzmomente hat) und auch seine ganze Erscheinung wirkt älter, als es tatsächlich der Fall ist. Wenn man sich völlig unvoreingenommen an dieses Werk heran wagt und nicht wie ich ein festes Rollenbild der Charaktere bereits im Kopf hat, kann man sich eventuell besser auf die Gegebenheiten einlassen. Als Setting einen Waschsalon auszuwählen fand ich überaus interessant, da es auf jeden Fall eine nette Abwechslung war. Der Manga kommt ohne großes Drama oder S’xszenen aus, wobei Minato stellenweise in meinen Augen zu direkt gegenüber einem Minderjährigen war. Wirklich Spannung kam für mich nicht auf, auch wenn ich es schön fand das sich ausreichend Zeit genommen wurde, um das Thema ,,Altersunterschied“ aufzugreifen und die Beziehung zwischen den Protagonisten langsam wachsen kann. Wie wir alle wissen entwickeln sich echte Gefühle nicht von heute auf morgen, weswegen ich dieses langsame Tempo auch irgendwo wieder nachvollziehen konnte. Shin scheint sich schon länger gedanklich mit dieser Beziehung zu beschäftigen als Minato und ich bin neugierig darauf, was dahinter steckt. Seine offensive Art seinen Geliebten anzubaggern und sich zu diesem nach Hause einzuladen war stellenweise äußerst amüsant und ich musste oftmals schmunzeln. Er kennt offenbar keine Grenzen und ich hatte mehr als einmal mit ihm Mitleid, da seine offensichtlichen Gefühle als ,,Kindereien“ abgetan werden. Alles in allem war es eine nette Geschichte für zwischendurch, die mit einigen schönen Boni aufwarten konnte. Wirklich überzeugt vom Konzept bin ich noch nicht, weswegen ich mir auch unsicher bin ob ich mir den nächsten Teil holen werde. Am besten macht ihr euch selbst ein Bild darüber und entscheidet für euch, ob ihr diese Geschichte und deren Charaktere in euer Herz lassen könnt oder nicht.

 

 

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