· 

Rezension ,,Show me your gun"

Worum geht es?

Der Augenschmaus Tatsuyuki ist nur ungern der Kopf einer Yakuza-Gruppe. Zudem hat er auch noch Liebeskummer! Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, wird er nach Fukuoka geschickt. Dort entdeckt er eine völlig neue Seite des „Family-Business“ ...

Mangaka Scarlet Beriko loves Bad Boys!

 

Mein Eindruck:

Dieser Manga war so richtig schräg und ich weiß nach wie vor nicht was ich davon halten soll. Wir lernen Tatsuyuki näher kennen, welcher in einer Yakuza-Gruppe ziemlich weit oben steht. Im Laufe der Geschichte wird er von Nozomi überrascht, welcher ihn nach einer Feier betrunken nach Hause schleppt und ihn anscheinend noch dazu aus der Vergangenheit kennt. Die beiden sind überaus süß miteinander, auch wenn man das Verhalten von Nozomi als übergriffig und leicht besessen werten könnte. Wenn man es aber so wie ich nach wie vor auf der ,,sind-die-toll-miteinander-Schiene“ sieht, kommt man damit noch gut klar. Die Zeichnungen sind zum Teil zensiert und bereits nach wenigen Seiten folgen einige heiße Szenen, wobei das erneute Kennenlernen der beiden ganz klar im Fokus steht. Als wir dann Einblick in Nozomi’s Vergangenheit erhalten, war mein erster ,,Was-zur-Hölle?“-Moment gekommen. Diese Einblicke waren überaus dramatisch, traurig sowie verstörend und die Andeutungen in diese Richtung hätte ich ehrlicherweise nicht gebraucht. Nach dem Zuckerflash aus den ersten Seiten hatte ich auch gar nicht damit gerechnet das der Manga in so eine Richtung gehen würden, wodurch ich umso überraschter war. Doch damit ist es bei weitem noch nicht getan. Tatsuyuki bringt sich unverschuldet in eine miese Situation und schuldet dadurch einem anderen Yakuza-Mitglied einen Haufen Geld. Um dies abzuarbeiten, begibt er sich (un)freiwillig in dessen Hände und schnell wird klar, mit welcher Art von Leistung die Reduzierung erfolgen soll. Hier erwarten uns einige heftige Sexszenen, die ich so in dieser Form nicht erwartet hätte und äußerst irritierend fand, vor allen Dingen da sich hier jede Menge Fragen dabei aufgetürmt haben. Tatsuyuki selbst wird als Sexspielzeug missbraucht und seine Reaktionen darauf sind mehr als fragwürdig/ungesund. Selbst sein Lover Nozomi regt sich mehr für ihn auf als er selbst und mir sind die Hintergründe des Arrangements zu fadenscheinig, vor allen Dingen da es viele andere Optionen auch noch gegeben hätte und das Ganze am Ende auch noch eskalierte. Mehr Erklärungen wären sicher angebracht gewesen, denn so fand ich diesen Handlungszweig einfach nur verwirrend und offensichtlich war er nur dazu da, um ,,heiße“ Szenen einzubauen und die Leser zu überraschen/verstören, denn einen wirklichen Sinn dahinter konnte ich für mich nicht feststellen. Es wäre mir lieber gewesen, wenn es beim Einblick in Nozomis Vergangenheit geblieben wäre und die beiden an einer gemeinsamen Traumabewältigung gearbeitet hätten, da die beiden echt liebenswürdig sowie heiß sind und in meinen Augen gut zusammenpassen. Wenn man das letzte Drittel somit ausblendet, fand ich diesen Manga wirklich großartig und für mich zählt die Ausrede ,,Yakuza" in keiner Form für die Szenen welche hier geliefert wurden oder für das seltsame Ende, in dem es nur um das ,,Eine" geht und alles andere in den Hintergrund gerät (wie auch immer das nach den Erlebnissen möglich ist?).

Fazit: Wer sich von verstörenden Wendungen, übergriffigem Verhalten und einer nicht ganz logischen Handlung nicht abschrecken lässt, ist hier genau richtig. Die Zeichnungen waren sehr detailliert und wunderschön gehalten und auch die beiden Protagonisten passten wunderbar zusammen. Heiße Szenen gibt es obendrauf und je nachdem wie ernst man die Handlung nimmt bzw. wie sehr man die Umstände ausblenden kann, machen diese Spaß oder nicht.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0