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Rezension ,,Absinth mit dem Teufel: Spiele der Nacht"

Worum geht es?

Ein Blick in die Mündung einer Waffe. Ein Blick in den Abgrund einer Seele.

 

Um seine Haushaltskasse aufzubessern, trägt der junge Buchhändler David Rowbotham in seinem beschaulichen, englischen Heimatdörfchen die Zeitungen aus. Sein täglicher Weg führt ihn auch zu dem einsamen Haus am Ortsrand, das im Dorf nur als »das Geisterhaus« bekannt ist.

Dessen Bewohner ist seltsam. Verrückt. Anziehend. Gefährlich.

Fasziniert von dem geheimnisvollen Mann, kehrt David wieder und wieder zu dem Haus zurück. Ein Spiel zwischen Licht und Dunkelheit beginnt …

 

Mein Eindruck:

Euch meine Eindrücke über dieses Buch zu berichten, ohne zu spoilern wird zwar schwierig, aber ich werde es natürlich dennoch versuchen. Ich bin von diesem Werk äußerst angetan und sehr beeindruckt. Die Autorin erschafft hier eine unglaublich eindringliche Atmosphäre, die vor allen Dingen durch ihre Charaktere und deren ganz persönlichen Probleme lebt. Selten habe ich so ausgefeilte Protagonisten wie hier erlebt und die Intensität, mit der wir diese kennenlernen, war ein ganz spezielles Abenteuer für mich. Die Handlung an sich schreitet langsam voran, während die Abgründe in die menschliche Seele immer tiefer werden. Wo zunächst noch Unglauben, Skepsis und Misstrauen herrschen, wird dieses Gedankengut mit jeder weiteren Seite nach und nach beseitigt. Selten hat mich ein Buch gedanklich so beschäftigt wie dieses hier und die vielen Geheimnisse haben mich kaum zur Ruhe kommen lassen, weswegen ich dieses Werk binnen kürzester Zeit beendet habe. Neben der Finsternis und einem guten Glas Absinth das zuverlässig auf uns wartet, blitzt immer mal wieder ein Lichtschimmer durch, der mein Leserherz genauso berühren konnte wie die restliche Geschichte. Das Zusammenspiel aus Wahnsinn, Verständnis, Liebe und der Unfähigkeit aus alten Mustern heraus zu wachsen ist in meinen Augen einzigartig und erzeugte in mehr ein absolutes Gefühlschaos, welches ich in diesem Ausmaß nicht erwartet hatte.

 

Aufgrund des Klappentextes hatte ich jedenfalls nicht mit so einer aufwühlenden Geschichte gerechnet und ich fand die Themen der Autorin und wie sie diese rübergebracht hat genauso intensiv wie interessant. Leider werden gewisse Bevölkerungsgruppen in der heutigen Gesellschaft immer noch verachtet, belächelt oder nicht ernst genommen, weswegen es umso wichtiger ist über gewisse Themen zu reden, egal wie unangenehm oder schwierig diese auch sein mögen. Auch wenn es sich um eine fiktive Story handelte, fand ich es großartig, wie intensiv sich die Autorin mit gewissen Dingen auseinandergesetzt hat, da dadurch das ganze Buch authentisch und sehr gut recherchiert wirkte. Sie kann sich sehr gut in die einzelnen Figuren hineinversetzen und beweist jede Menge Fingerspitzengefühl, denn es wird nichts beschönigt, schlecht geredet oder klein gemacht, sondern die ehrliche Bandbreite an Gefühlen geliefert. Rückschläge kommen genauso vor wie schöne Momente und ich fühlte mich stellenweise wirklich wie in einer Achterbahn im Dunkeln, da man nie genau weiß, was um die nächste Kurve kommt. Anders kann ich es nicht beschreiben und ich hoffe ihr spürt die vielen unterschiedlichen Emotionen, die mich auch beim Lesen durchflossen haben. Ich werde das Buch jedenfalls so schnell nicht mehr vergessen und habe David genauso wie Jon ins Herz geschlossen, ich freue mich tierisch auf den zweiten Band und bin schon sehr gespannt darauf, was uns noch so alles erwartet. Es scheint bisher jedenfalls alles möglich zu sein und ich kann den Beiden nur die Daumen drücken, dass die Finsternis bleibt, wo sie hingehört. Neben den soeben erwähnten Gefühlen/Aspekten erwarten euch darüber hinaus einige überaus heiße Spielchen bzw. erotischen Szenen, die das Gesamtbild optimal abrunden und immer wieder für Abwechslung sorgten. Ich kann das Buch auf jeden Fall allen weiterempfehlen die auf vielseitige Charaktere mit jeder Menge Tiefgang stehen und sich auch der Dunkelheit der Menschen stellen möchten.

 

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