· 

Rezension ,,Enemies: Gefangen mit dem Feind"

Worum geht es?

Zwei Männer, ein Raum.

 

Aiden O'Kelly ist in einem Leben voller Gewalt, Machtgier und Verbrechen gefangen.

 

Er dachte, dass sein Leben nicht schlimmer werden kann, aber dann erwacht er in einem Kellerraum. Doch er ist nicht allein. Ausgerechnet Azrael ist bei ihm. Der Mann, der auf der anderen Seite steht und sich für den Mord an seinem Bruder rächen will.

 

Der Hass zwischen ihnen kocht hoch und bringt Aiden in eine lebensgefährliche Lage. Nur mit der Wahrheit hat er die Chance, sein Leben zu retten. Doch dafür muss er dem Feind einiges von sich preisgeben. Allerdings ist der attraktive Todesengel nicht die einzige Bedrohung, denn aus ihrem Gefängnis gibt es kein Entkommen. Können sie ihre Abneigung überwinden und herausfinden, wer hinter diesem perfiden Spiel steckt?

 

Mein Eindruck:

Das Setting hat mich entfernt an ,,Nicht auflegen“ erinnert, nur wesentlich spannender da zwei Charaktere involviert waren und ein wesentlich größerer Schauplatz zur Verfügung steht. Die Autorin sperrt zwei Erzfeinde (verfeindete Clans) in einen Raum und wir als Leser dürfen beobachten was passiert. Aiden und Azrael stehen sich in ihrer Mordlust in nichts nach und so beginnen die Konfrontationen gleich von Beginn an. Doch wer steckt hinter dieser unfreiwilligen Gefangennahme und warum ausgerechnet die beiden, die sich auf den Tod nicht ausstehen können? Fragen über Fragen häufen sich und unsere Charaktere stehen sich dabei zunächst selbst im Weg, eine Flucht aus ihrem Martyrium zu planen oder ihrem Entführer auf die Spur zu kommen. Desto länger die Gefangenschaft jedoch andauert, desto mehr Gemeinsamkeiten stellen sie fest und kommen sich dabei unaufhörlich näher. Das Buch lebt vor allen Dingen aus der Gefühls- und Gedankenwelt der Protagonisten bzw. aus ihren Erzählungen in Hinblick auf ihr aktuelles Umfeld sowie ihre Vergangenheit und die Autorin bringt diese unterschiedlichen Aspekte dem Leser unglaublich nahe. Sie schafft es sehr gut sich in die jeweilige Figur hineinzuversetzen und da wir einzelnen Kapitel abwechselnd aus der Sicht von Aiden und Azrael erleben, bleibt es äußerst spannend.

 

Obwohl das Setting nicht abwechslungsreich ist und auch die Anzahl an Figuren überschaubar ist, kam bei mir zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Ich liebe Geschichten über Mafiaclans und auch wenn diese anders war als alles was ich bisher gelesen habe, war es dennoch äußerst aufregend sowie fesselnd zu beobachten, wie sich die Beziehung der beiden entwickelt und wer hinter dem Ganzen steckt. Aufgrund der unterschiedlichen Unterhaltungen hatte ich insgeheim mehrere Vermutungen, die sich jedoch alle als falsch herausgestellt haben, erst gegen Ende hatte ich einen Verdacht, der immer weiter untermauert wurde und ich fand es schlichtweg genial, wie die Autorin den Leser sowie die Protagonisten schön langsam auf die richtige Spur bringt. Es wird auf jeden Fall emotional und aufgrund der vielen Informationen kann man sehr gut mit den jeweiligen Charakteren mitfiebern und versteht ihre Handlungen umso besser. Natürlich dürfen auch im weiteren Verlauf heiße Szenen nicht fehlen und auch diese platziert die Autorin gekonnt im richtigen Zeitpunkt, was nochmal zusätzlich für Abwechslung sorgte. Manche Erzählungen waren brutaler/gewalttätiger, was ich aber als durchaus glaubwürdig empfand, wenn man den Hintergrund zur Mafia bedenkt und ein Kuschelkurs wäre in meinen Augen auch nicht angebracht gewesen. Ich fand Aiden und Azrael trotz all ihrer Ecken und Kanten auf jeden Fall wahnsinnig sympathisch und habe die Zeit mit ihnen sehr genossen (auch wenn sie das in einer anderen Umgebung sicher bevorzugt hätten). Gegen Ende wurden alle wichtigen Fragen beantwortet sowie offene Rechnungen beglichen und der beinahe kitschige Abschluss passte perfekt zur Stimmung. In diesem Sinne kann ich euch das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, wenn ihr euch vom Setting und den Figuren nicht abschrecken lässt und dem ganzen eine Chance gebt, euch völlig darauf einzulassen. Ich wurde jedenfalls positiv überrascht und fand dieses Werk genauso ungewöhnlich wie mitreißend.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0