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Rezension ,,All Eyes On Me"

Worum geht es?

Er stiehlt sein Kaninchen – und verliert sein Herz an ihn. Ein queeres Drama über Selbstfindung, Freundschaft und die Liebe zur Musik für Fans von Sophie Bichon und Alice Osemans »Heartstopper«

 

»Das ist dein Moment. Vollkommen egal, wie viele Menschen dir jetzt zuhören: Spiel so, dass ich die Augen nicht von dir lassen kann.«

 

Die Liebe zur Musik bestimmt Kasimirs Leben, nirgends entfaltet der verschlossene junge Mann seine Gefühle so frei wie am Klavier. Bis sein Traum, als Pianist mit seinen Liedern die Herzen zu berühren, an einem erfolglosen Talentwettbewerb zerbricht. Er verliert sein Selbstvertrauen, seine Ambitionen – und die Kontrolle, als er seinem siegreichen Konkurrenten Leo nach Jahren wiederbegegnet. Doch Kasimir hatte nicht mit seinen widersprüchlichen Gefühlen gerechnet ...

 

Mein Eindruck:

Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich bin wirklich schwer begeistert. Gemeinsam mit Kasimir erleben wir die Höhen und Tiefen, welche die Liebe zur Musik sowie der Alltag eines jungen Erwachsenen mit sich bringt. Kasimir ist ein sehr introvertierter Protagonist, wobei ich mit solchen Charakteren normalerweise immer so meine Schwierigkeiten habe. Ich kann mit solchen Menschen normalerweise nur schwer mitfiebern, da ich mein Herz auf der Zunge trage und das genaue Gegenteil von solchen Charakterzügen mit mir bringe. Aber in diesem Fall schaffte es Kasimir sich in mein Herz zu spielen ähhh …. zu schleichen und auch wenn ich nicht immer alle Handlungen seinerseits gutheißen oder nachvollziehen konnte, brachte die Autorin sein gesamtes Wesen wunderbar zur Geltung. Für mich war es daher eine willkommene Abwechslung eine solche Figur zu begleiten und auch wenn die Story mehr als skurril anfängt, so hat sie sich relativ schnell zu einer berührenden Geschichte entwickelt, die mich nicht mehr losließ. Genau aus diesem Grund habe ich das Buch auch beinahe in einem Rutsch durchgelesen, als ich einmal damit begonnen habe.  

 

In diesem Buch geht es um Akzeptanz, seinen Traum zu verfolgen, Beziehungen zu knüpfen, mit der Vergangenheit abschließen zu können und für sich selbst einstehen zu können. Kasimir entwickelt sich durch unfreiwillige Bekanntschaften stetig weiter und wie er gegen Ende immer mehr aus sich herausgekommen ist, war einfach wundervoll anzusehen. In dieser Slow Burn Romance geht es zwar um jede Menge Gefühle, aber diese drehen sich hauptsächlich um die Musik und sonstige Schwierigkeiten. Die Liebesbeziehung, welche im Klappentext erwähnt wird, ist sehr in den Hintergrund geraten und ich hätte es schön gefunden, wenn wir in dieser Hinsicht noch etwas mehr erfahren hätten oder weitere Szenen eingebaut worden wären. Da aber so viele andere Dinge rund um unsere Figuren passieren, war dafür leider in meinen Augen zu wenig Zeit und wenn der wenige Romantikanteil nicht vorhanden gewesen wäre, hätte das Buch trotzdem sehr gut funktioniert. So habe ich es eher als einen kleinen Zusatz gesehen und würde es daher auch nicht als Kritikpunkt anbringen. Manche Ereignisse wären so in der Realität sicher nie vorgekommen, aber da es sich hierbei um eine fiktive Geschichte handelte und es ja auch spannend bleiben sollte, habe ich über die eine oder andere Inszenierung locker hinweggesehen.  

 

Die Kapitelüberschriften waren sehr schön passend zum Thema verziert und auch die ungewöhnlichen Kapitelbezeichnungen und die Unterteilung der Abschnitte im Buch sind mir positiv ins Auge gesprungen. Alles in allem wirkte das Gesamtkonzept stimmig und ihr dürft euch auf jede Menge wundervolle sowie authentische Charaktere freuen, die euch in die Welt der Musik entführen werden. Das Buch ist emotionsgeladen, mitreißend, traurig, witzig und findet stets zur richtigen Zeit den richtigen Ton. Mein Herz klopfte jedenfalls laut im Takt mit und ich würde jederzeit wieder zu einem Buch der Autorin greifen, da ich ihre Erzählweise sehr gerne mochte und ich ihre eindrucksvolle Recherche rund um die aufgegriffenen Themen sehr beeindruckend fand. In diesem Sinne würde ich das Werk allen weiterempfehlen, die auch damit leben können, wenn die Romantik nicht an vorderster Stelle steht. 

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