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Rezension ,,DAS ENDE – Dein letzter Tag ist gekommen"

Worum geht es?

Eine verstörte Frau steht an einer der meistbefahrenen Straßen Kölns. Sie macht einen Schritt in den fließenden Verkehr und ist augenblicklich tot. Zur gleichen Zeit taucht im Internet ein Livestream auf, der einen Mann in seinem Wohnzimmer zeigt. Er ahnt nicht, dass er gefilmt wird. Vor laufender Kamera wird er ermordet, und jeder kann dabei zusehen. Menschen, die scheinbar nichts miteinander verbindet, sterben vor den Augen der Welt. Europols Topermittler Inga Björk und Christian Brand sollen dem grausamen Spektakel ein Ende bereiten. Dabei gibt es nur ein Problem: Die neue Chefetage von Europol, die ihre beiden Star-Ermittler öffentlichkeitswirksam inszenieren will.

 

Mein Eindruck:

Also dieser Band hat mir leider nicht so gut gefallen wie der vorherige, wobei das vielleicht auch an meinen zu hohen Erwartungen lang. Doch fangen wir wie immer mit dem Positiven an. Die Spannung war auf alle Fälle durchgehend hoch, weswegen es mir persönlich schwer fiel das Buch zur Seite zu legen. Auch das Wiedersehen mit unserem ungleichen Ermittler-Duo hat mir prinzipiell Spaß gemacht, auch wenn ich mir mehr Zeit mit ihnen gewünscht hätte und es auch begrüßt hätte, wenn sich ihre Beziehung zueinander weiterentwickelt, denn irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie auf der Stelle treten. Damit wäre auch direkt der Übergang zu den Dingen geschaffen, die mir leider nicht so gut gefielen. Wir werden in diesem Teil mit sehr vielen unterschiedlichen Figuren und Hintergründen konfrontiert, die mir von Anfang an zu viel waren. Dadurch verlor ich regelmäßig den Überblick und auch der Einstieg gelang mir dadurch mehr schlecht als recht. 1-2 Charaktere weniger hätten der Geschichte in meinen Augen auf jeden Fall gutgetan, aber das ist natürlich wie so vieles andere Geschmackssache. Ich fand den Fall an sich sehr verwirrend und bis auf die letzten Seiten undurchsichtig, weswegen ich keinerlei Vermutungen hatte, was ja prinzipiell nicht schlecht ist gerade bei einem Thriller. Die ,,Auflösung” jedoch gegen Ende fühlte sich für mich überhastet an und kam mit einem faden Beigeschmack daher, da nach der langen Aufbauphase alles irgendwie überstürzt und unfertig wirkte, zumindest waren das meine Eindrücke.  

 

So war der vierte Teil der Reihe zwar ganz okay, aber dieser wird kein persönliches Highlight für mich, was ich wirklich schade fand. Ich bin mir aber sicher das andere Leser vielleicht besser mit den vielen unterschiedlichen Charakteren umgehen können und auch auf die Rätsel bis zum Schluss stehen. Der Actionanteil ließ jedenfalls nicht zu wünschen übrig und besonders Brand darf mehr als einmal zeigen was für ein wilder Hengst er ist. Björk und Brand sind jedenfalls als Team unaufhaltsam und keinen weder körperliche Grenzen noch bürokratische Hindernisse und wenn sie sich einmal in etwas festgebissen haben, lassen sie nicht mehr los. Zumindest manche Aspekte an dieser Reihe ändern sich nie und jeder der die vorherigen Bände gelesen hat, wird ungefähr wissen auf was er sich einstellen kann. Der Schreibstil des Autors ist nach wie vor fesselnd, spannend, mitreißend und auch die Länge der einzelnen Kapitel ist in meinen Augen gut gewählt. Ich würde mir auf jeden Fall einen weiteren Band wünschen, da ich das Potential des Autors kenne und ihn trotz Kritikpunkte meinerseits immer wieder aufs Neue für seinen Ideenreichtum bewundere. Die Fälle, die er sich ausdenkt, sind auf jeden Fall aufregend und stellen etwas noch nie Dagewesenes dar und das ist in der Maße von Thrillern definitiv was Besonderes. In diesem Sinne macht euch am besten selbst ein Bild über das, was euch hier erwartet und ich wünsche euch fesselnde Lesestunden. 

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