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Rezension ,,Mister Liberty 2"

Worum geht es?

Zehn Jahre nach ihrem Abschluss führen Brian, Aron, Viktor und Konstantin ein glückliches gemeinsames Leben. Doch auch lange Zeit nach Toveys Verschwinden kann Aron die Suche nach seinem Halbbruder nicht ruhen lassen. Beharrlich nutzt er dafür alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel als bekannter queerer Influencer.

Sein Fokus verliert sich jedoch, als Brians und seine kleine Familie plötzlich auseinanderzubrechen droht. Viktors Vergangenheit holt sie ein, reißt alte Wunden auf und verändert alles. Ihr Beziehungsglück entpuppt sich als zerbrechlich, und auch bei Aron und Konstantin geraten alte und neue Liebe in einen schier unlösbaren Konflikt.

Ihr einziger Lichtblick ist eine Nachricht mit unbekanntem Absender aus den Weiten der sozialen Medien. Haben sie endlich einen echten Hinweis auf Tovey oder versucht nur jemand, falsche Hoffnungen zu wecken? Als dann auch noch eine Bedrohung zurückkehrt, von der die Jungs gehofft haben, ihr für immer entkommen zu sein, geht es plötzlich um Leben und Tod. Ohne dass sie die Wahl haben, müssen sie an den Ort zurückkehren, an dem alles begann: die Licentia-Akademie.

 

Mein Eindruck:

Ich habe echt lange auf den zweiten Band hin gefiebert und ich kann euch sagen, dieser hat mich nicht enttäuscht. Es war echt schön die Charaktere wiederzusehen und aufgrund des Zeitsprungs hatte ich schon Angst das ich sie nicht mehr wiedererkennen würde, doch trotz der 10 Jahre Unterschied sind im Grunde alle gleich geblieben, wenn auch erwachsener (zumindest in mancher Hinsicht). Das Drama jedenfalls ist immer noch ausreichend vorhanden und alle offenen Fragen/losen Enden werden nun beantwortet bzw. verknüpft. Teilweise überschlagen sich die Ereignisse regelrecht und in manchen Kapiteln fragte ich mich mehr als einmal wer hier der ,,Freund“ und wer der ,,Feind“ ist. Die Autorin hat jedenfalls einige unerwartete Wendungen eingebaut und konnte mich mehr als einmal damit überrumpeln. Ich fand das Buch dadurch wahnsinnig fesselnd sowie spannend und war sofort wieder in der Welt rund um Brian & Co. drinnen.

 

Ein weiteres Highlight war für mich die unterschiedliche Entwicklung der einzelnen Figuren. Der eine oder andere Charakter konnte endlich zu sich selbst stehen und seine Bedürfnisse ausleben, was ich so in dieser Form ehrlich gesagt nie erwartet hätte. Uns erwarten einige interessante Themen in diesem Werk welche uns im Alltag nicht so oft begegnen und ich hatte jede Menge Spaß dabei diese zu entdecken. Nähere Details möchte ich mir an dieser Stelle sparen, um euch nicht die Spannung vorwegzunehmen.

 

Eine große Hass-Liebe habe ich hingegen mit den Entscheidungen mancher Protagonisten geführt. Einerseits habe ich sie für ihre Handlungen gehasst und konnte diese absolut nicht nachvollziehen oder gutheißen (muss ich ja zum Glück auch nicht) und andererseits konnte ich diese aber auch bis zu einem gewissen Grad verstehen, da die Autorin echt gute Erklärungen lieferte und genau das widerstrebte mir. Klingt vielleicht etwas verwirrend, aber anders kann ich es leider nicht beschreiben. Ich sehe es aber immer als positives Zeichen, wenn mich ein Buch so dermaßen aufwühlt, dass ich es am liebsten gegen die Wand klatschen würde denn so etwas ist mir immer noch lieber als Charaktere ohne Seele die für mich nicht greifbar sind. Da ist mir diese innere Zerrissenheit und das unruhig sein definitiv lieber. Also die Autorin schafft es in meinen Augen nach wie vor die Leser zu berühren und sie aus ihrer Komfortzone zu locken.

 

Der einzige kleine Wehrmutstropfen in meinen Augen war die Länge des Buches. Manche Kapitel fühlten sich etwas gehetzt an und insgesamt war das Buch einmal begonnen wieder viel zu schnell vorbei und der erste Teil kam mir wesentlich länger vor. Das kann aber natürlich auch damit zu tun haben das ich noch nicht bereit für einen Abschluss war und mich auch nicht von diesen wundervoll einzigartigen Protagonisten trennen wollte. Ich kann diese Fortsetzung auf jeden Fall allen weiterempfehlen, die auch schon den vorherigen Teil gerne mochten, weil sich die Autorin selbst treu bleibt und sich nichts erzwungen anfühlte. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß in dieser außergewöhnlichen Beziehungskonstellation und hoffe ihr könnt genauso mitleiden und mitfiebern, wie ich es konnte.

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