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Los Montesinos

Worum geht es?

Der Umzug nach Los Montesinos irgendwo an der spanischen Mittelmeerküste stand sicherlich nicht auf Alejandros Bucket-List. Wenn es nach ihm ginge, würde er im nächsten Flieger zurück nach Madrid – seiner alten Heimat - sitzen, schon allein wegen seines Cousins Felipe. Dieser macht ihm das Leben regelmäßig zur Hölle. Außerdem ist da noch Ramón, Felipes bester Freund. Der Typ erfüllt wirklich jedes Badboy-Image. Müsste man Keywords für ihn anlegen, wären diese: ARROGANT, MACHOHAFT, MANIPULATIV und VERDAMMT HEISS. Der siebzehnjährige Alejandro weiß, dass er ihm aus dem Weg gehen sollte, aber Ramóns Vater gehört quasi der Ort und somit ist das so gut wie unmöglich. Seine Stadt, sein Spiel!

 

Mein Eindruck:

Für mich war es das erste Buch des Autors und ich bin schwer beeindruckt. Wir begleiten Alejandro, welcher zu einem Umzug durch seine Familie zwangsbeglückt wird. Das erste Mal seit langem bin ich wieder so einem jungen Protagonisten gefolgt und ich fand es sehr authentisch, wie der Autor die Gefühls- und Gedankenwelt herübergebracht hat. Mit 17 hat man einfach ganz andere Probleme als wie mit Ü30, welche das genau sind, dürft ihr gerne selbst herausfinden. Es wird auf jeden Fall nicht langweilig und uns erwarten jede Menge aufregende Wendungen und Geheimnisse. Manches war zwar für mich etwas vorhersehbar, aber das hielt sich in Grenzen und überwiegend konnte ich es kaum glauben, als der nächste Twist um die Ecke kam. 

  

Besonders waren in meinen Augen die spanischen Wurzeln der Figuren sowie das Setting in Spanien. Ich muss gestehen, dass ich noch nicht viele Bücher gelesen haben, die in Madrid & Co. spielen. Teilweise wirkten manche Szenen zwar etwas übertrieben/befremdlich in meinen Augen, aber wie wir ja alle wissen: Andere Länder, andere Sitten. Der Familienzusammenhalt ist wahnsinnig groß und es wird über vieles hinweggesehen, wo ich schon längst den jeweils betroffenen Charakter nicht mehr aufgehört hätte zu schütteln. Andererseits war es auch sehr schön zu sehen, wie alle miteinander umgehen, für einen da sind und sich sorgen, es ergeben sich dadurch viele großartige Szenen und es entsteht eine Verbindung, die ich nie für möglich gehalten hätte. Gerade das macht den Reiz meiner Meinung nach an diesem Buch aus, weil es einfach mal was anderes war. Neben dem interessanten Schauplatz und den eigenwilligen aber durchwegs liebenswürdigen Charakteren erwarten euch viele andere Themen wie Freundschaft, viele 1. Male, Homophobie, Arbeitslosigkeit, etc. Der Autor hat sich einiges für uns ausgedacht und ich wurde bestens unterhalten. Ich konnte mich völlig in der Geschichte verlieren und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Das Ende kam zwar in meinen Augen etwas zu abrupt (hier hätte ich tatsächlich gerne noch mehr Informationen gehabt), aber alles in allem war es auch ein guter Abschluss, mit dem ich leben konnte. Ich kann euch das Werk definitiv weiterempfehlen, wenn ihr an Storys interessiert seid, die einige Herausforderungen beinhalten und denen ihr euch gemeinsam mit den Protagonisten stellen möchtet. Für mich war es definitiv ein Auf und Ab der Gefühle und ich konnte insbesondere mit unserem Protagonisten unglaublich intensiv mitleiden sowie mit fiebern. Für mich ist das immer ein klares Zeichen wie sehr mich ein Buch in seinen Bann gezogen hat, denn kaltgelassen hat mich hier definitiv Nichts. Ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher des Autors lesen da ich seinen Schreibstil sehr gerne mochte und mich auch viele andere Punkte mitten ins Leserherz getroffen haben ;)