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Rezension ,,Rabenjagd (Band 2): Finstere Nacht"

Worum geht es?

Clay hat den Vampir Krátos von seinem jahrhundertelangen Bann befreit und ihm damit ermöglicht, seinen Rachefeldzug zu beginnen. Von schrecklichen Gewissensbissen geplagt, beginnt der Schüler, ein dunkles Flüstern in seinem Kopf zu hören. Es weckt eine nie gekannte Aggression in ihm und nährt den zerstörerischen Wunsch nach Vergeltung. Sowohl für das, was Krátos ihm angetan hat, als auch für die Schikanen, die er jahrelang in der Schule erleiden musste.

Doch diese Rachgier könnte nicht nur seinen Feinden gefährlich werden, denn Clay und seine Freunde ahnen nicht, dass sich die Fronten verschoben haben. Es ist nicht länger Krátos, den die Jugendlichen fürchten müssen, sondern das Böse, das bereits unter ihnen weilt. Und das vom Vampirjäger John unermüdlich geschürt wird.

 

Mein Eindruck:

Nachdem der erste Teil bereits schwer auf meinem Herzen gelastet ist und mich auf eine tiefergehende Art und Weise berührt hatte, musste ich unbedingt weiterlesen und ich kann euch (leider) sagen, es wird nicht besser oder gar leichter. Der Autor bleibt sich, seinem Stil und der Geschichte selbst treu und führt uns sowie die Protagonisten immer weiter in die Finsternis. Nennt mich masochistisch, doch genau dafür habe ich ihn geliebt. Nach den schicksalhaften Ereignissen aus dem Vorgänger müssen sich unsere Hauptakteure erstmal etwas ,,erholen” und mit ihren Handlungen sowie den vorangegangenen Geschehnissen auseinandersetzen. Dies fällt bei jedem anders aus und besonders mein Lieblingscharakter Clay leidet massiv. Ich kann euch gar nicht sagen wie oft ich am liebsten in das Buch rein gesprungen und ihm gerne beigestanden wäre, denn die Charaktere in dieser Dilogie sind alle so greifbar und authentisch, dass mein Maß an Empathie zeitweise übervoll war. Ich kann es nicht genau ausmachen, warum ich mich in diese Handlung so rein steigern konnte, aber ich hatte mehr als einmal Gänsehaut beim Lesen und musste die Fäuste ballen oder mit den Zähnen knirschen, um die Anspannung irgendwie loszuwerden. Ich finde die Bücher einfach großartig und die Fortsetzung steht meiner Meinung nach dem Vorgänger in Nichts nach. Die Intensität hat sich gefühlt sogar noch etwas gesteigert, da der Kampf von John und Krátos in die nächste Runde geht und es schon längst nicht mehr nur noch die Beiden betrifft. 

 

Diese düstere Vampirgeschichte hat es mir jedenfalls angetan und ich mochte die Mischung aus Hoffnung, Verrat, brutalen Szenen und Übernatürlichem, da der Autor viele wichtige Lektionen/Aussagen darin verpackt die mich genauso zum Nachdenken anregen wie zum Schmunzeln bringen konnten. Obwohl die Atmosphäre überwiegend düster sowie finster ist, ist ein gewisser Grad an Humor nicht von der Hand zu weisen und es gibt ausreichend helle Momente, die sich durch das Übel kämpfen. Da wir uns aber im Dark Fantasy Genre befinden, würde ich das Buch nur jemanden weiterempfehlen, der mit einem gewissen Pegel an Gewalt, Blut und Verderben umgehen kann, da es wie bereits mehrmals erwähnt durchaus tragischer, ernster sowie hässlicher wird. Ich konnte das Buch jedenfalls einmal begonnen kaum mehr aus der Hand legen und für mich war es der perfekte Abschluss, da ich keinerlei Kritik an diesem Werk anzumerken habe. Ich finde es immer besonders erfrischend, wenn keine Liebesgeschichte im Fokus steht und da ich Storys rund um Vampire sowieso immer gerne lese, war es für mich ein packendes Leseerlebnis, welches ich bestimmt irgendwann wiederholen werde. In diesem Sinne begleitet Krátos & Co. bei ihrem erneuten Kampf, wobei ich euch einen gut gemeinten Ratschlag mit auf den Weg gebe: Erwartet das Unerwartete. Der Autor hält die eine oder andere Überraschung für uns parat und ihr dürft sehr gespannt darauf sein, welcher Natur diese sind und wie sie genau aussehen. Lasst euch also nicht von einem Jäger ausnutzen, von einem Beißzahn erwischen und hört auf keinen Fall auf das Flüstern in der Dunkelheit (oder doch?) ;) 

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