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Rezension ,,Sisis schöne Leichen: Kaiserin Elisabeth ermittelt"

Worum geht es?

Gift, das man weder riecht, noch schmeckt, das tötet und den Tod natürlich aussehen lässt.

Kaiserin Elisabeth hört zum ersten Mal von ihrer Hofdame, dass es so etwas gibt. »Kannst du glauben, dass Oberland ermordet

wurde?«, will sie wissen. »Es scheint keinen Grund zu geben, wieso ein Lehrer und Bibliothekar ermordet wird«, antwortet Ida. »Wäre da nicht das Päckchen, das er Ihrer Majestät geben wollte…«

Kaiserin Sisis erster Fall im Wien des Jahres 1866.

 

Mein Eindruck:

Da mich der Autor Thomas Brezina bereits durch die Kindheit begleitet hat, konnte ich mir auch diese Reihe von ihm nicht entgehen lassen und was soll ich sagen? Ich bin jedenfalls nicht enttäuscht worden. Nicht nur fand ich das ungewöhnliche Setting faszinierend, sondern auch die Idee eine allseits bekannte Kaiserin ermitteln zu lassen. Ich finde der Autor haucht dem Schauplatz sowie den Figuren neues Leben ein und man merkt den enormen Rechercheaufwand, der dahintersteckt, man fühlt sich jedenfalls direkt in die damalige Zeit zurückversetzt und auf mich als Laie wirkte alles stimmig. Mit der Protagonistin Kaiserin Elisabeth ist ihm eine starke Figur gelungen, die selbständig, mutig, aber auch dickköpfig ist und genau weiß, was sie will und wie sie zu ihrem Willen kommt. Natürlich dürfen auch kleine Allüren nicht fehlen, was aber in diesen Kreisen durchaus üblich war. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß dabei eine Kaiserin bei ihren Ermittlungen zu beobachten und fand auch alle anderen Figuren wahnsinnig authentisch sowie gut gelungen. Ich finde den Schreibstil des Autors total angenehm und es war für mich genau die richtige Mischung aus österreichischem Flair (man wird mit einigen Worten in Mundart konfrontiert), einer Prise Humor, den Ermittlungsarbeiten sowie einem unglaublich großen Geheimnis, dem man auf die Spur kommen möchte. 

 

Kurzum gesagt standen nicht nur die Ermittlungsarbeiten selbst im Vordergrund, sondern vor allem das Leben am Hof und die Pflichten des Adels, welche ebenfalls zu unterhalten wissen. Sei es nun Klatsch und Tratsch, gesellschaftliche Verpflichtungen, die Gerüchteküche oder die hohen Ansprüche ihrer Majestät, Langeweile kommt hier garantiert keine auf und es gibt jede Menge zu entdecken. Die Ermittlungen schreiten zwar langsam, dafür aber stetig voran und wie so oft ergeben sich durch Zufälle neue Spuren und unsere Protagonisten haben alle Hände voll zu tun. Ob letztendlich die Gerechtigkeit siegen wird? Ich hatte jedenfalls relativ früh einen ersten Verdacht, der sich aber letztendlich als falsch herausstellte. Ich war durchgehend sehr gebannt von dieser Geschichte, weswegen ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. In meinen Augen hätte es zwar noch etwas mehr Action und Blut sein dürfen, da wir uns aber in einem Krimi und nicht in einem Thriller befinden, war es für mich aber in dem hier dargestellten Ausmaß vollkommen in Ordnung. Der Fall an sich gibt jedenfalls Rätsel auf, regt zum Nachdenken sowie Mitfiebern an und findet in diesem Werk einen würdigen Abschluss. Ich werde die Reihe auf alle Fälle weiterverfolgen, da sie einen ganz eigenen Reiz auf mich ausübt und ich schon sehr gespannt bin, was unsere Kaiserin noch so alles ans Tageslicht zerrt. Ich kann das Buch allen weiterempfehlen, die auf einen eher ruhigeren Krimi stehen und mit dem Schreibstil des Autors vertraut sind bzw. schon immer am königlichen Hof Ermittlungen begleiten wollten. 

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