Worum geht es?
Die Alphas glauben, dass ihnen alles gehört. Einschließlich der Menschen. Nun, ich bin da anderer Meinung und werde ihnen dies auch unmissverständlich klarmachen. Und wehe dem Bastard, der versucht mich anzufassen.
Alphas sind gewalttätig. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Mein erstes Mal mit einem Alpha endete fast mit meinem Tod. Aufgrund einer Gesetzeslage, die Alphas begünstigt und es ihnen erlaubt, ungebundene, geschlechtsreife Omegas auf Sklavenfarmen unterzubringen und sie zu ihrem Vergnügen zu benutzen, kann der Alpha, der mich missbraucht hat, niemals für seine Verbrechen an mir verurteilt werden.
Erst als ich Ori kennenlerne, fange ich wieder an, an das Gute im Menschen zu glauben. Er besitzt alle Attribute, die sich ein Mann von einem Gefährten nur wünschen kann. Er ist einen Meter achtzig groß, hat braunes, lockiges Haar, wunderschöne dunkle Augen, Muskeln wie gemeißelter Marmor. Er sagt sogar „Bitte“ und „Danke“, wenn es angebracht ist. Er hat alles, außer dass er ein Alpha ist.
Obwohl er mir kostenlos ein Zimmer in seinem Haus zur Verfügung gestellt hat und gefälschte Papiere unterschrieben hat, die besagen, dass wir aneinander gebunden sind, damit ich nicht auf die offizielle Inanspruchnahme des Alphas, der mich missbraucht hat, antworten muss, weiß ich nicht, ob ich ihm vertrauen kann.
Aber jetzt bin ich in Gefahr. Wenn ich mir keinen echten Gefährten nehme, wird mein Leben, wie ich es kenne, vorbei sein. Kann ich an die Güte von Ori glauben? Kann ich lernen, wieder zu lieben?
Mein Eindruck:
Da mir der Vorgänger bereits wahnsinnig gut gefallen hat, konnte ich mir natürlich auch die Fortsetzung nicht entgehen lassen und ich bin nach wie vor restlos begeistert. Diese Interpretation des Omegaverse hat es wirklich in sich, da die Omegas in dieser Version einiges einstecken müssen (um es mal verharmlost auszudrücken). Man sollte mit Übergriffen keine Probleme haben, um diese Werke überstehen zu können, da es stellenweise richtig heftig wird. Ich finde es aber gut, dass nichts ,,romantisiert“ wird, sondern viel mehr im Fokus steht, wie man mit der Ungerechtigkeit der Welt ,,leben“ kann. Man darf nach wie vor nicht vergessen das es sich hier um eine rein fiktive Geschichte mit ihren eigenen Regeln und Gesetzen handelt. Wenn man das im Hinterkopf behält und sich völlig auf diese Welt einlässt, ergibt sich eine emotionale Story, die einen völlig in ihren Bann zieht. Ich finde es unglaublich, was unser Protagonist alles durchmachen muss, und ich finde seine Gefühle die überwiegend in Hass, Wut und Ungerechtigkeit münden sehr gut beschrieben. Ich hätte wohl genauso reagiert und ich fand seine Entscheidungen sowie Handlungen äußerst authentisch dargestellt. Mehr als einmal wäre ich am liebsten ins Buch reingesprungen und hätte ihm beigestanden, da sich hier unaussprechliches abspielt. Es hätte jedenfalls für mich kaum aufregender und mitreißender sein können, da ich das Buch in einem Rutsch durchlesen musste und keine ruhige Minute mehr hatte, bis ich wusste, wie das Ganze ausgeht.
Es gibt jedenfalls jede Menge Überraschungen und ich fand die unterschiedlichen Wendungen äußerst gelungen, da ich diese nicht vorhersehen konnte. Ich mag den hier vorliegenden Schreibstil sehr gerne ebenso wie die durchlebte Achterbahn der Gefühle. Obendrauf gibt es einige explizite Szenen, die an den richtigen Stellen eingesetzt wurden und nochmal zusätzlich für Spannung sorgten, da diese so gänzlich anders abgelaufen sind als ich sie erwartet hatte, aber mehr dazu dürft ihr gerne selbst herausfinden. Ich kann die Reihe allen weiterempfehlen, die am Omegaverse interessiert sind und an dieser Eigeninterpretation Interesse haben. Für mich war alles stimmig und ich hätte gerne noch mehr über unser Pärchen gelesen, für mich war es beinahe zu schnell vorüber. Ich fand den Mix aus Ungerechtigkeit, Hoffnung, Kampf und Gefühlen jedenfalls sehr gut ausgewogen und auch die versteckten Botschaften kamen in meinen Augen sehr gut rüber. Wenn man das große Ganze nicht ändern kann, muss man Lösungen finden, mit denen man selbst leben kann, wie auch immer diese aussehen. In diesem Sinne wünsche ich euch ebenso fesselnde Lesestunden wie ich sie hatte und hoffe, euch kann die Story genauso mitreißen und begeistern wie es mir passiert ist.
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