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Rezension ,,Ein Fluss so rot und Schwarz"

Worum geht es?

Wer sich erinnert, muss sterben

Sechs Menschen erwachen auf einem Schiff. Ohne jede Erinnerung. Der siebte ist tot. Was ist passiert? Warum nimmt das Schiff Kurs auf ein postapokalyptisches London? Und von welchem Grauen künden die Schreie im dichten Nebel? Eine Mission auf Leben und Tod beginnt, der sich niemand entziehen kann.

Als Huxley zu sich kommt, weiß er nichts mehr. Nicht mal seinen Namen. »Huxley« ist ihm auf den Unterarm tätowiert. Offenbar befindet er sich an Bord eines fremdgesteuerten Militärschiffs auf der Themse. Und er ist nicht allein. Da gibt es noch fünf weitere Überlebende. Den sechsten findet er tot auf, Selbstmord. Sie alle sind nicht zufällig hier: Zusammen sind sie Polizist, Soldat, Ärztin, Physikerin, Historiker und Polarforscherin. Über ein Satellitentelefon erhalten sie von einer mysteriösen Stimme Anweisungen. Immer weiter steuern sie in ein zerstörtes und ausgestorbenes London hinein. Doch schließlich stellen sich ihnen nicht mehr nur Schiffswracks und Brückenruinen in den Weg. Immer lauter werden die Schreie in der Ferne. Im dichter werdenden Nebel lauert ein Grauen außerhalb ihrer Vorstellungskraft. Mit jeder Seemeile wird deutlicher, dass ihre Reise ins Unbekannte ein schreckliches Geheimnis birgt.

 

Mein Eindruck:

Dieses Buch hat mir persönlich sehr gut gefallen. Gemeinsam mit den Protagonisten erwachen wir auf einem Schiff und wissen nicht, wer wir sind, wo wir uns befinden oder warum wir überhaupt hier sind. Die Atmosphäre ist ab der ersten Seite der Oberhammer und lässt sich mit den Worten düster, bedrohlich und eindringlich beschreiben. Man merkt direkt das etwas ganz Furchtbares abgeht, was man aber nicht näher beschreiben kann da einem dazu einfach die Fakten fehlen. So bleibt uns nichts anderes über als uns dieser Reise ins Unbekannte anzuschließen, auf der nach und nach mehr Geheimnisse gelüftet sowie Informationen gesammelt werden. Dabei kommt es immer wieder zu Actionszenen sowie Berührungen mit dem Tod, denn wie der Titel und Klappentext bereits verdeutlichen, sind wir hier nicht auf einer Luxuskreuzfahrt zur Erholung.  

 

Ich fand es wahnsinnig spannend sowie interessant die Hintergründe des Gedächtnisverlustes zu ergründen und obwohl das Setting nicht sehr abwechslungsreich ist (das Meiste passiert am Boot), wurde es nie langweilig, weil einfach so viel rundherum passiert und man gedanklich immer wieder bei den vielen Mysterien hängen bleibt. Ich bin ein riesiger Fan von Endzeitgeschichten und hier kam ich definitiv völlig auf meine Kosten. Die Spannung war stellenweise extrem hoch und das Werk regte mich sehr stark zum Grübeln an. Was ist ein Mensch ohne Erinnerungen überhaupt noch wert? Könnte ich damit leben? Welche Bedrohungen lauern auf unsere Charaktere und was soll das alles überhaupt? Dies sind nur einige Fragen, die bei mir während des Lesens aufgekommen sind, denn mein Hirn ratterte auf Hochtouren. Jedenfalls gibt es einige unerwartete Wendungen sowie Manipulationen, die mich völlig überrascht haben. Ich bin jedenfalls froh nicht tatsächlich auf diesem Boot gewesen zu sein, denn ich denke niemand würde mit der Besatzung tauschen wollen. Es werden einige unglaubliche Entscheidungen abverlangt, die alles Dagewesene in den Schatten stellen und bei dem mehr auf dem Spiel steht, als man je gedacht hätte, ihr dürft euch auf einige unerwartete Twists freuen die euch das Fürchten lehren. Alle Fans von Apokalypsen sollten sich dieses Werk auf keinen Fall entgehen lassen, es hat einfach alles, was ich an diesem Genre liebe. Mehr möchte ich euch auch schon gar nicht mehr dazu sagen, um euch keine unnötigen Details zu verraten. Das Ende war perfekt und noch abgef*ckter als ich es mir jemals vorgestellt hätte, ganz großes Kompliment hierfür, denn jeder andere Ausgang hätte in meinen Augen auch nicht zur restlichen Story gepasst. In diesem Sinne genießt die Fahrt, solange es euch möglich ist und stellt euch auf einige grausame sowie schicksalsträchtige Stunden auf See ein.