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Rezension ,,Liebe, Eis und Schnee"

Worum geht es?

Es beginnt wie ein Märchen. In der Hauptrolle: ich, als Jungfrau in Nöten. Na gut, das mit der Jungfrau stimmt nicht ganz, aber in Not bin ich wirklich, denn ich sitze im Schneesturm in einem Porsche fest, mitten im Nirgendwo. Kein Essen, kein Handynetz, nicht mal ein Lockenstab.

Auftritt des schneidigen Helden: eine dunkle Gestalt im strahlend weißen Schnee, bereit, mir zu Hilfe zu eilen! Nur entpuppt sich mein Prinz auf seinem edlen Ross bei näherem Hinsehen als bärtiger Waldschrat mit Augenklappe und einem verbeulten Pick-up.

Ja, Jake hat mir das Leben gerettet. Aber er ist so knurrig, dass es mir echt schwerfällt, ihm dafür dankbar zu sein. Und mal abgesehen davon weiß ich nicht, ob ich ihm trauen kann, denn ganz offensichtlich umgibt ihn ein gefährliches Geheimnis …

 

Mein Eindruck:

Mir persönlich hat dieses Buch gut gefallen, auch wenn es gegen Ende in meinen Augen etwas nachgelassen hat. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm, da dieser locker flockig flüssig dahin ging und man sich einfach fallen lassen konnte darin. Die Story an sich war zwar nichts Neues (Ein Liebespaar bleibt im Schnee stecken), aber nichtsdestotrotz gab es einige Überraschungen, mit denen ich persönlich nicht gerechnet hatte. Die Charaktere wirkten auf mich ihrer Rolle entsprechend sympathisch/unsympathisch und besonders mit unserer Protagonistin bin ich direkt warm geworden, da ich ihren Humor sehr zu schätzen wusste. Es wird mit Klischees gespielt (Reich, übermütig, der Glaube das man mit Geld alles lösen kann), wobei ich diese Anspielungen sehr gelungen fand und mich diese immer wieder in Unglauben versetzten oder zum Schmunzeln brachten. Ihr dürft euch auf jede Menge skurrile sowie witzige Szenen freuen in einem winterlichen Setting, wobei man sich wieder auf das ,,Wesentliche“ besinnt und ich damit das Buch überaus passend zur Jahreszeit empfand.

 

Kommen wir nun zu meinen Kritikpunkten, wobei ich es so allgemein wie möglich halten werde, um etwaige Details nicht vorwegzunehmen. Das Ende ging mir persönlich etwas zu schnell vonstatten und Konflikte die vorher lange Zeit brodelten, lösten sich plötzlich wie von Geisterhand auf. Ich denke mir, wenn es tatsächlich so einfach wäre, hätte der eine oder andere Charakter sicher nicht so lange daran zu knabbern gehabt, aber gut. Auch das mehrere Warnungen einfach so ignoriert werden und man sich direkt ins Verderben stürzt nur um dann mit einem ,,Uppsi, hätte ich doch besser gehört!“ darauf zu kommen das der Gegenüber Recht hatte, war für mich etwas zu viel des Guten. Das sind aber lediglich meine persönlichen Eindrücke, ich fand das Buch bis zum Ende hin wesentlich besser und mich konnte der Abschluss einfach nicht gänzlich überzeugen.

 

Alles in allem hatte ich aber eine gute Zeit und war sehr neugierig darauf unsere Charaktere zu begleiten und konnte das Knistern deutlich durch die Seiten spüren. Wer auf Slow-Burn-Romance steht bei der sich die Charaktere zuerst nach und nach besser kennenlernen und nicht direkt aufs Ganze gehen, ist hier genau an der richtigen Stelle. Ich kann das Buch allen Fans des Genres weiterempfehlen und würde auch wieder zu einem Werk der Autorin greifen, da ich ihren Schreibstil sehr angenehm fand und auch die Figuren überwiegend authentisch dargestellt wurden. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß in dieser Schneelandschaft und bin schon gespannt, ob die Story euer Herz erwärmen kann.

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