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Rezension ,,Gravitating towards you"

Worum geht es?

Gunnar

Ich liebe Baseball, Astronomie und Pranks, nicht umsonst nennen mich meine Brüder aus dem Kappa-Haus »Prankmeister«.

Kurzum: Ich lebe das beste Collegeleben überhaupt.

Erfülle ich zig Klischees? Klar!

Interessiert mich, was andere davon halten? Nope!

Bis Lawrance Huntington mein Leben auf den Kopf stellt, als ein anonymer Erpresser, der sich für einen verdammten Gossip Boy hält, uns dazu zwingt mit den verhassten Deltas eine Allianz einzugehen. Lawrance ist der Diplomat bei den Delta-Brüdern, ich der Risikomanager bei den Kappas.

Nur bin ich in diesem Fall ratlos bei der Evaluation der Risiken. Was bin ich bereit, zu wagen, wenn es zu Lawrance kommt?

Ich befürchte … alles - und das ist etwas, das ich besser wissen sollte.

 

Lawrance

Ich bin stinkreich, ohne Ende privilegiert und lebe eine absolute Lüge. Lawrance Huntington der Dritte, der sich selbst verleugnen muss, damit er nicht enterbt wird.

Kurzum: Ich lebe das ätzendste Collegeleben überhaupt.

Aber ich habe mich damit abgefunden und will die Zeit an der HBU einfach nur schnell hinter mich bringen. Wenigstens fühle ich mich in der Studentenverbindung Delta Alpha Psi wohl, selbst wenn die Sportlerprolls von Kappa meist uns - statt andere - pranken.

Alles cool.

Jedenfalls bis ich gezwungen bin, mit Gunnar »Love-Gun« Michaels zusammenzuarbeiten, der all meine Wände einreißt und meine überholten Vorurteile in den Müll wirft.

Einziges Problem: Ich darf mich niemals outen - und somit bin ich dazu verdammt, Gunnar heimlich anzuhimmeln.

 

Mein Eindruck:

Da ich bereits mehrere Bücher des Autors gelesen hatte, freute ich mich umso mehr auf sein neuestes Werk und somit auf unbekanntes Terrain, da ich bisher ,,nur” seine Fantasy Bücher kannte. Und was soll ich sagen? Ich bin wieder absolut begeistert und kann euch den Auftakt zu dieser Reihe nur wärmstens weiterempfehlen. Zu Beginn war ich ehrlicherweise etwas skeptisch und aufgrund der vielen Namen, Personen, Verbindungen und Gegebenheiten dezent überfordert. Je länger man jedoch im Buch verweilt, desto klarer und übersichtlicher wird es (versprochen!) und bereits nach kürzester Zeit hatte ich den optimalen Überblick, um bestmöglich in das Lesevergnügen starten zu können. Spätestens als eine mysteriöse Bedrohung alle Verbindungshäuser näher zusammenkommen lässt, wird es überaus spannend und fesselnd, weswegen ich das Buch binnen kürzester Zeit beendet habe. Ich war ja auf alles gefasst (zumindest dachte ich das), aber der Autor schaffte es wieder mit jeder Menge Humor, Sarkasmus, peinlichen Situationen sowie kleinen nerdigen Momenten mich völlig aus der Reserve zu locken weswegen ich mehr als einmal lauthals loslachen musste oder selbst am liebsten im Erdboden versunken wäre. Keine Ahnung, wo immer diese Ideen her kommen, aber ich liebe sie. Mir würde sowas in 100 Jahren nicht einfallen (wahrscheinlich bin ich auch deswegen kein Autor) und deswegen habe ich es umso mehr gefeiert. Neben den soeben erwähnten Komponenten wird es aber durchaus ernster und das grundlegende Thema bietet jede Menge Stoff zum Nachdenken. So wurde es eine ausgewogene Mischung, die mich mitreißen konnte und mir die unterschiedlichsten Gedanken durch den Kopf jagte. 

 

Gunnar und Lawrance könnten nicht unterschiedlicher sein und wenn ihr erst mal ein paar Kapitel gelesen habt, werdet ihr selbst merken welche Welten hier aufeinanderprallen. Dabei spielt der Autor mit den typischen Klischees und räumt zugleich mit ihnen auf, denn nicht alle Sportler sind hohl in der Birne und nicht alle Reichen haben keine Probleme, um es mal überspitzt zu formulieren, worum es hier im Kern geht. Mehr Details dazu dürft ihr natürlich gerne selbst lesen, da ich euch nicht die Informationen vorwegnehmen möchte. Ich fand es großartig wie die Schattenseiten sowie die Vorteile beider ,,Welten” gezeigt wird und auch wonach die Menschen im Leben eigentlich streben: Akzeptanz, Toleranz, Liebe, Vertrautheit, Gemeinschaftsgefühl und Familie (in welcher Form auch immer). Es gibt hier, wie ihr hoffentlich merkt jede Menge unterschiedliche Themen zu entdecken und dafür war die Seitenanzahl mehr als angemessen, da die Einführung des Schauplatzes, der Bedrohung sowie der vielen unterschiedlichen Charaktere ebenfalls Zeit und Raum braucht. Ich mochte die Einvernehmlichkeit mit welcher die Figuren hier aufeinanderzutreffen und auch die Fähigkeiten für Entschuldigen, wenn Vorurteile gesiegt haben oder der Mund wieder mal schneller war als der Kopf, wodurch eine rundum angenehme Wohlfühlatmosphäre entstand. Lawrance wird zwar gegen Ende etwas größenwahnsinnig in meinen Augen, aber wenn man bedenkt, was er alles durchmachen musste, gratuliere ich ihm dennoch von Herzen zu seinen Entscheidungen/Entdeckungen. Mich konnten diese Protagonisten jedenfalls nicht kalt lassen und sie gingen mir so sehr unter die Haut, dass ich stellenweise Gänsehaut beim Lesen hatte. Die von mir von Anfang an sehnsüchtig herbei gesehnten Liebesszenen lassen zwar etwas auf sich warten, was aber den Umständen geschuldet ist und da einfach so viel Chaos rundherum passiert ist es mir überhaupt nicht negativ aufgefallen. Bei all dem Drama, den Dingen, die es zu bedenken gilt, sowie dem toxischen Umfeld war alles plausibel und da die beiden Protagonisten so zuckersüß umeinander herumtänzeln (inklusive gegenseitigem anheizen und verletzen), hat sich das Warten in meinen Augen auf DEN großen Moment absolut gelohnt. Ich bin jedenfalls, wie ihr hoffentlich merkt sehr begeistert von diesem Buch, seinen Botschaften sowie den wundervoll vielseitigen Charakteren, die gegen alle Vorurteile ankämpfen und dabei einfach sich selbst treu bleiben. Ganz große Liebe meinerseits für diese Truppe und ich kann es schon jetzt kaum erwarten den nächsten Band in Händen zu halten. 

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