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Rezension ,,Süße Bisse zu Weihnachten"

Worum geht es?

Es ist Dezember, die Zeit der Weihnachtsmärkte. Töpfer Nikolas stellt dieses Jahr zum ersten Mal sein Kunsthandwerk im Schloss Mondstein aus. Dort trifft er auf den mysteriösen und gutaussehenden Schlossherren Valerian, der Nikolas vom ersten Augenblick an verzaubert. Auch Valerian wirkt, als würde er sich für Nikolas interessieren, denn er lädt ihn zu einer gemeinsamen Kutschenfahrt ein.

Diese verläuft nicht ansatzweise so, wie Nikolas sie sich vorgestellt hat. Im Gegenteil, sie ist nur der Anfang einer Reihe an Sonderbarkeiten, die während des Weihnachtsmarktes auftreten.

Ehe Nikolas sich versieht, steht er alten Traumata gegenüber. Und ausgerechnet der schöne aber zwielichtige Valerian scheint plötzlich der einzige zu sein, der Nikolas vor der aufkeimenden Dunkelheit retten kann.

 

Mein Eindruck:

Weihnachtsfeeling und Vampirgeschichte in einem Buch vereint? Count me in. Ich habe bisher schon einige Bücher des Autoren-Duos verschlungen und so kam ich auch an ihrem neuesten Werk nicht vorbei. Als Setting wird uns hier ein Schloss inklusive Weihnachtsmarkt präsentiert und ich habe die hier vorherrschende Atmosphäre sehr genossen. Da ich selbst einige Bekannte als Aussteller auf solchen Märkten kenne, fand ich es überaus gelungen das dem Leser tiefe Einblicke in diese Art von Geschäft gegeben werden. Zwischen den Ausstellern herrschen ganz klar ,,eigene Regeln” und auch, was es bedeutet, sich stundenlang fremden Menschenmassen auszusetzen, ist eines von vielen Themen welches nebenbei angesprochen und näher beleuchtet wird. Doch ich schweife ab, denn immerhin geht es hier nicht ,,nur” um Adventmärkte, sondern um so viel mehr. Wortgewandt werden wir in diese Welt entführt voller Magie, übernatürlicher Wesen und den damit verbundenen Schwierigkeiten. Das Wortbuilding gefiel mir in diesem Buch wirklich sehr gut, da es die vorherrschende Stimmung stets gut einfing und ein klares Bild an den Leser vermittelte. Ich finde Vampire in Kombination mit Weihnachten äußerst ungewöhnlich und gerade das hat mich so neugierig auf dieses Buch gemacht und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.  

 

Die Protagonisten waren mir persönlich auf Anhieb sympathisch und ich fand ihr langsames annähern genauso glaubwürdig wie unvermeidlich. Die Hintergründe für ihre Handlungen werden ebenfalls im Laufe der Story näher beleuchtet und lieferten damit die notwendigen Erklärungen für die eine oder andere Situation. Generell sind hier wieder einige neue Ideen eingeflossen, die ich so nicht erwartet hatte und dafür umso spannender waren, wobei sich die Autoren selbst treu bleiben. Neben einigen unerwarteten Wendungen sorgte die allgegenwärtige Weihnachtsstimmung für einen angenehmen Lesefluss und ich fühlte mich stets rundum wohl beim Lesen. Das Ende ist etwas offener gehalten als üblich, aber ich sehe das immer als Zeichen, das wir vielleicht wieder in einer Fortsetzung auf die Charaktere treffen oder selbst unserer Fantasie freien Lauf lassen dürfen. Es ist auf jeden Fall nicht unbefriedigend, da die wichtigsten Eckpunkte klargestellt wurden. Ein ganz besonderes Highlight war für mich persönlich der Handlungsort in Österreich, da wir aufgrund der vielen Schlösser und Burgen perfekt für den Schauplatz geeignet sind und ich es immer liebe, wenn Bücher in meinem Heimatland spielen, da dies eher seltener der Fall ist. Außerdem habe ich schon so viele Schlösser hier besichtigt, sodass ich direkt konkrete Vorstellungen vor Augen hatte, was das Eintauchen in die Geschichte nochmal auf Anhieb erleichterte. Ich fand diese Interpretation des Vampirismus jedenfalls sehr angenehm, da mit einigen Klischees aufgeräumt wird, wobei gleichzeitig aber auch einige alte Legenden getreu verfolgt wurden, also eine optimale Mischung wie ich finde. In diesem Sinne gibt es von mir eine klare Empfehlung für alle, die in Weihnachtsstimmung kommen möchten, deren Vampire nicht glitzern sollten um als solche erkannt zu werden und die offen für Neues sind. 

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