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Rezension ,,Die Jagd"

Worum geht es?

Etwas Dunkles lauert in den Sümpfen Louisianas: Ein brutaler Serienkiller mit Vorliebe für medizinische Experimente spielt sein grausames Spiel. Über die Polizei macht sich der hochintelligente Psychopath nur lustig. Alle Hoffnungen liegen nun auf Dr. Wren Muller, der besten Forensikerin der Südstaaten. Mit ihrem schier unerschöpflichen Wissen und ihrer jahrelangen Erfahrung als Gerichtsmedizinerin soll sie den Mörder zur Strecke bringen. Es gab noch keinen Fall, den sie nicht lösen konnte. Bis jetzt. Immer mehr Opfer landen auf ihrem Seziertisch, doch es gibt kaum greifbare Spuren. Es beginnt ein lebensbedrohliches Katz- und Maus-Spiel, das Dr. Muller an ihre Grenzen bringt.

 

Mein Eindruck:

Also mir hat dieses Werk ausgesprochen gut gefallen, auch wenn es kleinere Schwächen hatte, die mich beim Lesen aber nicht gestört haben. Doch kommen wir wie immer zuerst zu den positiven Aspekten. Uns wird hier ein Serienkiller präsentiert, welcher äußerst brutal sowie sadistisch ans Werk geht. Freunde von blutigeren Psychothrillern sollten hier also definitiv auf ihre Kosten kommen. Die Szenen sind teilweise äußerst detailliert weswegen man mit übermäßiger Gewalt umgehen könnten sollte. Unser Mörder hat jedenfalls mehr als eine abartige Idee, die er umsetzt und auch ich war stellenweise über seinen Einfallsreichtum angewidert, obwohl ich wirklich schon viel in diesem Genre gelesen habe. Zwischen den Zeilen werden auch immer Andeutungen auf echte Serienkiller eingebaut, was ich sehr faszinierend sowie aufschlussreich fand. Die Kapitel weisen eine angenehme Länge auf und durch den Perspektivwechsel zwischen Killer und Rechtsmedizinerin bleibt es immer fesselnd. In der Mitte des Buches gab es einen unglaublichen Plot Twist, der mich völlig aus den Socken gehauen hat und komplett überrumpeln konnte, sowas passiert mir eigentlich äußerst selten und deswegen habe ich es umso mehr gefeiert.

 

Und damit kommen wir zur Überleitung zu den weniger schönen Aspekten. Obwohl der Plot Twist unglaublich war in meinen Augen, ergab er für mich nicht zu 100% Sinn und es fühlte sich etwas zu gewollt an, um natürlich zu wirken, eher wie ein Holzhammer, der die Geschichte trifft und alles entzweischlägt. In meinen Augen wurden die Motive des Serienkillers nicht ausreichend beleuchtet und auch seine Vergangenheit, die nur grob angeschnitten wurde, hätte mich noch brennend interessiert. Auch das zwischenmenschliche bei den Ermittlern sowie generell private Einblicke bei diesen blieben offen, weswegen die Figuren auf mich etwas farblos wirkten. Wenn z.B. jemand getroffen oder verwundet worden wäre, hätte es mich wohl auf emotionaler Ebene kaum berührt, da ich keine wirkliche Verbindung zu ihnen aufbauen konnte. Da sich aber das Buch auf andere Dinge konzentriert, die mich gut unterhalten haben und auch fesseln konnten, fand ich diese Punkte wie bereits erwähnt nicht tragisch, da ich trotzdem eine gute Zeit hatte und stets wissen wollte, wie es weiter geht. Die Druckfehler hinten im Buch, wo die Seiten ungerade gepresst waren, haben mich da wesentlich mehr gestört, aber sowas kann leider immer passieren. Würde ich das Buch weiterempfehlen? Ich denke es kommt ganz darauf an welche Erwartungen man an das Buch hat und wie viel man den positiven erwähnten Aspekten abgewinnen kann. Wenn man eine komplexe Handlung mit vielschichtigen Charakteren sucht, würde ich eher zu einem anderen Buch raten. Aufgrund der überschaubaren Seitenanzahl wurde in meinen Augen das bestmögliche herausgeholt, da alle weiteren Details wesentlich mehr Zeit und Raum gebraucht hätten. In diesem Sinne wünsche ich euch eine fesselnde Unterhaltung und bin schon sehr gespannt, wie euer Fazit zu dem Buch ausfällt.

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