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Rezension ,,Helvete"

Worum geht es?

Hel·vete {n} [ˈhɛ̝lve̞tə] – Hölle, Scheiße {f}

 

Zwei junge Frauen schmieden einen abscheulichen Plan, denn von ihrer Liebe soll in alle Ewigkeit gesprochen werden.

Und so wird das ruhige Norwegen von einem der schlimmsten Mordfälle erschüttert, von dem die Menschheit je erfahren wird.

Die junge Karen sitzt in den kalten Mauern einer Psychiatrie, und alle wollen Antworten von ihr.

In dem behandelnden Arzt Doktor Hustad sieht sie die Möglichkeit, mit ihrer Geschichte ein Exempel zu statuieren. Im Zwiegespräch eröffnet sie ihm Stück für Stück die Beweggründe für die abscheulichen Taten und reißt ihn langsam mit in ihren Abgrund.

Helvete gipfelt im Unaussprechlichen.

 

Liebe geht durch den Magen …

 

Mein Eindruck:

Der Einstieg ins Buch fiel mir unglaublich leicht, da der Autor einen angenehmen Schreibstil aufweist. Wir steigen mitten ins Geschehen ein und lernen Karen kennen, wobei wir durch Rückblenden erfahren wie sie in ihre aktuelle Lage geraten konnte. Ich bin ehrlicherweise immer ein großer Fan von solchen Erzählweisen und wenn man dadurch als Leser Schritt für Schritt den Vorhang lüftet. Aus persönlicher Erfahrung kann ich euch empfehlen nicht jedes Wort zu googlen wenn ihr Ausdrücke aus diesem Buch nicht kennt (wieso konnte ich es einfach nicht sein lassen?), mir war jedenfalls kurzzeitig schlecht und das haben bisher nur wenige geschafft, immerhin ist dies nicht mein erster Ausflug in den extremen Horror. In manchen Dingen ist es wohl besser unwissend zu bleiben und dieses Werk bewies mir einmal mehr, es gibt nichts, was es nicht gibt. Aber kommen wir zurück zum eigentlichen Thema,  ich fand den Übergang zwischen Rückblende und Gegenwart (so genial ich die grundlegende Idee auch fand) stellenweise etwas zu hart, da ich über manche Sätze stolperte und mich mental noch gar nicht darauf eingestellt hatte an welchem Punkt der Story wir gerade sind. Das ist aber nur ein paar Mal passiert und nicht zum Glück laufend, wodurch ich relativ schnell den Faden wieder aufnehmen konnte. Für mich persönlich war dieses Buch der absolute Endgegner da ein bestimmter Aspekt einen sehr großen Raum einnahm mit dem ich nur sehr schlecht zurecht komme und wenn ich ehrlich bin habe ich bei manchen Szenen überlegt ob ich abbreche. Dafür kann aber weder das Buch noch der Autor etwas, aber für mich hat es den ,,Lesegenuss” erheblich verschmälert da ich so angeekelt war das ich mich kaum mehr auf das konzentrieren konnte was gerade geschieht. Aber hey, gerade in diesem Genre sehen das ja viele als Kompliment oder Herausforderung, also go for it! Wenn man mal meine persönlichen Empfindlichkeiten außen vorlässt die jeder Leser indivduell für sich selbst beurteilen darf/kann/muss, war das Ende einfach völlig überraschend sowie großartig und hat für mich wieder sehr vieles heraus gerissen. Unsere Protagonistin Karen war mir von Beginn an suspekt, aber mit so einem Ausmaß wie letztendlich präsentiert hätte ich dann ehrlicherweise doch nie gerechnet. Das Nachwort des Autors brachte mich jedenfalls zum Schmunzeln und alles in allem war es ein solider Ausflug in die Welt des Extremen. Auf die Abgründe der Menschen wird hier sehr deutlich eingegangen und das Buch ist meiner Meinung nach nichts für schwache Nerven oder Leute mit einem empfindlichen Magen, denn die Messlatte an Widerlichkeiten wurde hier sehr hoch gehalten. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern viel Vergnügen die sich dieser Herausforderung stellen und bin gespannt ob ihr mit gewissen Themen besser umgehen könnt als ich. 

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