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Rezension ,,Wolfsgier"

Worum geht es?

Wandern, den Kopf frei bekommen. Eine raue, noch unberührte Landschaft auf sich wirken lassen. Nicht groß vorausplanen. Abenteuer fühlen. All das schwebte Simon und Maggie vor, als sie zu zweit mit dem Wohnmobil Richtung Bayerischer Wald aufbrachen. Doch als die beiden auf einer einsamen Straße durch den Tann ein Tier anfahren, nimmt ihr Urlaub plötzlich eine unheilvolle Wendung. Simon und Maggie melden den Unfall in der nächsten Ortschaft. Von den Bewohnern des Dorfes werden sie misstrauisch beäugt. Eine Bedrohung liegt in der Luft, die schon bald darauf greifbar wird. Denn als Simon in Begleitung von zwei örtlichen Polizisten an die Unfallstelle zurückkehrt, erwartet ihn eine böse Überraschung. Alles deutet daraufhin, dass er diesen Ort so schnell nicht wieder verlassen wird. Und dann verschwindet auch noch Maggie spurlos ...

 

Mein Eindruck:

Dies war das erste Buch des Autors für mich und es war für mich wirklich eine besondere Erfahrung. Bei den ersten Kapiteln war ich nämlich überaus skeptisch und dachte mir nur ,,Was zur Hölle, geht denn hier eigentlich ab?” und ,,Wie unrealistisch kann eine Story sein?”, aber desto mehr Seiten verflogen, desto mehr zog mich das Buch in seinen Bann, bis ich es nicht mehr zur Seite legen konnte. Ich habe es selten erlebt das mich ein Werk zunächst so wenig angesprochen hat nur um dann derartig an Fahrt aufzunehmen das ich es in einem Rutsch durchgelesen habe, wirklich großes Kompliment für dieses Kunststück. Das Setting im bayrischen Wald an der Grenze zur Tschechei war überaus clever gewählt und ich fand es großartig das auch der Dialekt der Ortsansässigen nicht beschönigt wurde, sondern genauso geschrieben wurde, wie man es ausspricht. Ob das jeder versteht, ist zwar fragwürdig, ich als Österreicherin musste jedenfalls über manche Ausdrücke öfters herzlichst lachen (auch wenn es keine witzigen Szenen waren), da man manche Begriffe doch eher selten hört und das bei mir einfach für Stimmung sorgte. Doch ungeachtet dessen, ob ich meinen Spaß hatte oder nicht, die Protagonisten waren einfach mal was anderes, da sie keines der typischen Pärchen Klischees erfüllten, sondern sich mehr abstießen als anzogen, wobei sich in Krisenzeiten ihr wahrer Charakter zeigte. Ich war daher über die Figuren, das Setting sowie die Handlung mehr als etwas erstaunt, und fand die Geschichte durchwegs spannend, auch wenn während des Lesens so viele Fragen aufgetaucht sind, das mir teilweise schwindelig wurde. Aber keine Angst, alle offenen Rätsel wurden in meinen Augen ausreichend beantwortet und auch wenn es einige Zeit dauerte bis zur einen oder anderen Lösung, so fühlten sich für mich am Ende alle losen Fäden verbunden. Ich hatte ehrlich gesagt keine Zeit für eigene Theorien oder Verdächtigungen, da es wirklich Schlag auf Schlag ging und es in meinen Augen keinerlei Anhaltspunkte für den Leser gab, um sich mental auf das große Finale vorzubereiten. Da wären wir wieder beim Punkt am Anfang meiner Rezi ,,Was geht denn hier eigentlich ab?”. Der Titel wurde in Form einiger mystisch angehauchter Momente umgesetzt, wobei ich diese persönlich nicht gebraucht hätte, aber sie durchaus stimmig sowie schlüssig fand. In meinen Augen wurde alles richtig gemacht und ich war sehr positiv überrascht über dieses ungewöhnliche Leseerlebnis. Ich würde jederzeit wieder zu einem Buch des Autors greifen und habe es zu keinem Zeitpunkt bereut. 

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